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29. September 2016

Abschlussfeier des LIFE+ Projekts „Wald – Wasser – Wildnis“ im Nationalpark Eifel

Rund 300 Gäste feierten auf Burg Dreiborn sechs Jahre erfolgreiche Naturschutzarbeit.

Schleiden-Gemünd, 23. September 2016. Das Nationalparkforstamt Eifel bei Wald und Holz NRW und die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. feierten vergangenen Freitag den Abschluss ihres 2011 gestarteten gemeinsamen EU-Naturschutzprojekts „Wald-Wasser-Wildnis“. Rund 300 Gäste erschienen, darunter Vertreter aus Politik und Verwaltung, Naturschutzverbänden, Institutionen und Unternehmen. Sie ließen auf einer Wanderung durch Wüste- und Viehbachtal und einem anschließenden Festakt unter der Moderation von Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW, auf Burg Dreiborn das erfolgreiche Projekt Revue passieren.

Rund 140 Gäste informierten sich am Nachmittag bei Exkursionen im Wüstebachtal über die Maßnahmen des Life+-Projektes vor Ort. Hier bei einer Führung mit Dr. Michael Röös (rechts), Leiter des Nationalparks Eifel und Josef Wegge (2.v.r.), Geschäftsführer der Biologischen Station Städteregion Aachen. (Foto: A. Simantke/Nationalparkverwaltung Eifel)

Rund 140 Gäste informierten sich am Nachmittag bei Exkursionen im Wüstebachtal über die Maßnahmen des Life+-Projektes vor Ort. Hier bei einer Führung mit Dr. Michael Röös (rechts), Leiter des Nationalparks Eifel und Josef Wegge (2.v.r.), Geschäftsführer der Biologischen Station Städteregion Aachen. (Foto: A. Simantke/Nationalparkverwaltung Eifel)

In drei Natura 2000-Gebieten im Nationalpark Eifel wurde in sechs Jahren viel in Sachen Naturschutz bewegt. Ziel war es, den Lebensraum Mittelgebirgsbach sowie heimische Rotbuchen- und Auwälder zu verbessern und in der Fläche auszudehnen.

Sichtlich beeindruckt zeigte sich Dr. Martin Woike, Abteilungsleiter für Naturschutz und Forst im Umweltministerium Nordrhein-Westfalen, über die Vielzahl der erfolgreich durchgeführten Naturschutzmaßnahmen: „600 Hektar Maßnahmenflächen und 500 Einzelmaßnahmen, das ist eine beachtliche Bilanz und deutlich mehr als ursprünglich vorgesehen.“

Dr. Michael Röös, Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel und Projektleiterin Bettina Krebs von der Biologischen Station zeigten auf, was konkret getan wurde: So wurden nicht nur heimische Nadelbäume aus den Bachtälern entnommen, Rotbuchen unter Fichten gepflanzt und neu aufkommende Pioniergehölze durch Zäune vor Verbiss geschützt. Neue Wege ging das Nationalparkforstamt in Sachen Totholz. Einzelne Nadelbäume wurden in den Tälern belassen und aktiv zum Absterben gebracht. Das so geschaffene Totholz bietet Lebensstätten für eine Vielzahl von Tieren. Fallen abgestorbene Äste und Kronen in angrenzende Bäche, spielen sie dort als Strukturelement eine wichtige Rolle. Diesen Effekt hat sich das Team der Biologischen Station zunutze gemacht, indem Baumabschnitte in ehemals begradigte Bachabschnitte eingebracht wurden. Weiterhin entfernten Baufirmen über 100 Verrohrungen, Wehre und Befestigungen. Zudem wurden 12 Bachstauen beseitigt oder umgebaut. Insgesamt 80 Kilometer Bachlauf sind somit wieder für Bachtiere durchgängig. „Begleitende wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Fische und andere Bachbewohner schon jetzt von den Wald- und Wassermaßnahmen profitieren“, berichtet Bettina Krebs.

Auch Jochen Pöttgen, Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn, freut sich über den sinnvollen Einsatz der Fördergelder: „Der Nationalpark Eifel ist durch das EU-Projekt „Wald – Wasser – Wildnis“ noch attraktiver geworden. Davon profitieren nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen, die den Nationalpark besuchen, ihn erkunden und sich erholen. Gefreut hat mich auch, dass Sie Ihr Projekt der Öffentlichkeit so anschaulich dargestellt haben: Mit Ihrem Film zum Junior-Ranger haben Sie im Mai 2016 das Finale des „Natura 2000 Awards 2016“ der Europäischen Kommission erreicht.“ In Zukunft können sich die Besucher noch besser informieren: neu sind Informationstafeln an ausgewählten Wanderparkplätzen sowie eine Tour in der Wander-App der StädteRegion Aachen. Ein weiteres Highlight des Abends war die Vorstellung des druckfrischen Projekt- Comics „Mit Johanna und Jan durch den Nationalpark Eifel“. Auch die Nationalpark-Schule der Katholischen Grundschule in Dreiborn hat sich eingebracht: Schüler der präsentierten selbstgemalte Bilder, Geschichten und Lieder. Das Fest fand bei Musik und regionalen Speisen seinen Ausklang.

 

 

 Grundschüler aus Dreiborn studieren mit Begeisterung das Spiel am Bachmodell des Life+-Projektes „Wald-Wasser-Wildnis“. (Foto: A. Simantke/Nationalparkverwaltung Eifel)

Grundschüler aus Dreiborn studieren mit Begeisterung das Spiel am Bachmodell des Life+-Projektes „Wald-Wasser-Wildnis“. (Foto: A. Simantke/Nationalparkverwaltung Eifel)

Hintergrundinformationen

Das LIFE+ Projekt „Wald-Wasser-Wildnis“ (www.wald-wasser-wildnis.de) ist eine Kooperation zwischen dem Nationalparkforstamt Eifel in Wald und Holz NRW und der Biologischen Station StädteRegion Aachen. Insgesamt stehen zwischen Januar 2011 und März 2017 rund 4,2 Millionen Euro aus dem Fördertopf LIFE-Natur für die Verbesserung von Wald- und Wasserlebensräumen in drei Natura 2000 Gebieten im Nationalpark Eifel zur Verfügung. LIFE-Natur ist Förderprogramm der EU zur Unterstützung von Natura 2000.
Projektvolumen: 4.174.582 Euro, jeweils zur Hälfte von der EU (LIFE-Natur-Programm) und vom Land Nordrhein-Westfalen.
Natura 2000 ist ein europaweites Netz von Schutzgebieten, das sich aus Fauna- Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten) und EU-Vogelschutzgebieten zusammensetzt. Im Fokus steht der Schutz von in Europa bedeutsame Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Im Nationalpark Eifel liegen sieben Natura 2000 Gebiete. In den drei Natura 2000 Gebieten „Kermeter“, „Bachtäler im Truppenübungsplatz Vogelsang“ und „Dedenborn, Talaue des Püngel- Wüstebaches und Erkensruhroberlauf“ fanden die Projektmaßnahmen statt.
Filme zum Projekt: www.youtube.com/user/Eifelbiostationen (Natura 2000 – was ist das? LIFE+ „Wald – Wasser –Wildnis“: Gesamtfilm, der Feuersalamander, die Wälder, die Mittelgebirgsbäche). In „Natura 2000 -Was ist das?“ erklären Junior-Ranger den Begriff „Natura 2000“ auf amüsante Weise.
Weitere Infos: www.wald-wasser-wildnis.de

 

 

 

Kontakt
Bettina Krebs
Biologische Station StädteRegion Aachen e.V.
Tel: 02402 – 12 617-0
Mail: bettina.krebs@bs-aachen.de

Annette Simantke
Wald und Holz NRW
Nationalparkforstamt Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Pressestelle
Tel.: +49(0)2444.9510-57
simantke@nationalpark-eifel.de

Kategorien:
Tourismusregion · Wald & Holz

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Autor(in): Klaus Schäfer
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