WDR-Maus war Stargast beim Unterhaltungs-Marathon in Lückerath – Auch 58 Flüchtlinge aus Kall erlebten einen unbeschwerten Nachmittag – „80-Euro-Waldi“ schrieb fleißig Autogramme – Prümerin Jenny Göbel ist erneut Weltmeisterin im Pflaumenkernweitspucken – Musik, leckeres Essen, gute Unterhaltung und angenehme Atmosphäre im 300-Seelen-Dorf
Mechernich/Prüm/Kall/Eifel – Die eifelweit bekannte Lückerather Kinderkirmes wird 2017 schon 40 Jahre alt und sie hat in diesen vier Jahrzehnten nichts an Reiz verloren! Auch zur 39. Auflage vergangenen Sonntag konnte die Dorfgemeinschaft Lückerath wieder mehrere Tausend Gäste begrüßen. Entlang von Schoßbach und Hochstraße knubbelten sich die Menschen um die Stände, an denen die Kinder im Mittelpunkt standen.
Das 300-Seelen-Dorf und zig Helfer von außerhalb Lückeraths hatten sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um den großen und kleinen Gästen zugunsten der Hilfsgruppe Eifel ein tolles Kirmesprogramm zu bieten.
Zum 30. Mal fand innerhalb des Kirmesgeschehens die Prommekern-Weitspuck-Weltmeisterschaft statt. Bei den Frauen holte Jenny Göbel aus Prüm mit einer Weite von 7,40 Meter den Titel zum 15. Mal in Folge.
Rolf Göbel, der Vater von Jenny, spuckte den Prommekern 9,40 Meter weit und sorgte dafür, dass auch der Herren-WM-Titel in der Familie Göbel blieb. Bei den Kindern bis zwölf Jahren war Noah Lingscheid mit einer Weite von 5,10 Metern erfolgreich, während Jana Bel in der Klasse der 13- bis 16-Jährigen den Titel mit einer Weite von 5,20 Metern holte.
Siebenmal 60 Minuten Unterhaltungsprogramm
Sieben Stunden lang dauerte das Bühnenprogramm. Der Musikverein Hümmel, die Kölner „Lückenfüller“, der Sötenicher Entertainer Julian Heldt, der Musikverein Pesch/Reifferscheid und die Live-Band „De Schlingele“ sorgten für musikalische Unterhaltung. Ebenfalls mit von der Partie waren die „Ratsherren Unkel“, die hauptsächlich im Karneval unterwegs sind. In dieser Commedy-Musiktruppe spielt auch der Vollemer Vollblutmusiker Peter Züll die erste Trompete. Züll engagiert sich für die Hilfsgruppe Eifel, die in Vollem ihren Stammtisch unterhält. Für den 26. November organisiert der frühere Berufsmusiker im Stabsmusikkorps der Bundeswehr mit seinem Eifeler Ü-50-Orchester ein Benefizkonzert in der Aula des Mechernicher Gymnasiums am Turmhof.
Stargast der Lückerather Kinderkirmes war dieses Jahr die WDR-Maus, die am Mittag von Kindern umlagert war, als Kinderliedermacher Uwe Reetz mit den kleinen Kirmesgästen seine bekannten Lieder sang. Den ganzen Nachmittag über konnten sich die Kinder mit der Maus fotografieren lassen.
An einem anderen Stand betätigte sich Olli-Kahn-Double Hannes Habig aus Köln als Schnellzeichner von Kinderporträts. Ihm gegenüber hatte der Euskirchener Salon „Karwans Hair-Tuning“ einen mobilen Friseursalon aufgebaut, um den Besuchern zugunsten der Hilfsgruppe Eifel die Haare zu schneiden. Direkt nebenan boten Freunde von Karwan Mohamed kurdische Spezialitäten an.
An mehreren Buden und Zelten bekochten die Frauen der Dorfgemeinschaft ihre Gäste mit Pizza, Waffeln, Kaffee und Kuchen. Eingangs der Hochstraße hatte der Kaller Haie-Fanclub „Eifel-Haie“ einen Stand aufgeschlagen, an dem sich die Besucher beim Eishockey-Torschießen versuchen konnten.
Deutscher Eishockey-Bund und Sendung mit der Maus
Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) hatte das Promotions-Mobil nach Lückerath entsandt, um die Fans auf die Eishockey-WM im nächsten Jahr in Köln und Paris einzustimmen. WM-Botschafter Dieter Züll, Busfahrer der Nationalmannschaft, übergab dem Hilfsgruppen-Vorsitzenden und Eishockey-Fan Willi Greuel ein Nationaltrikot sowie den Wimpel des Deutschen Eishockey Bundes.
Heidi Zander, Leiterin des integrativen Kindergartens St. Nikolaus in Kall, erlebte eine besondere Überraschung. Trödler Walter Lehnert, als „80-Euro-Waldi“ aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ bekannt, überreichte Heidi Zander eine große Bärenfigur mit den Autogrammen des gesamten ZDF-Trödler-Teams. Anlässlich einer Versteigerung zugunsten der Hilfsgruppe hatte „Waldi“ in seinem Krekeler Betrieb kürzlich knapp 3800 Euro für die Kaller Kinderkrebshilfe erzielt.
Bei dieser Gelegenheit hatten seine Fernsehkollegen den großen Bären mit ihren Autogrammen verziert. Auch Waldi schrieb in Lückerath fleißig Autogramme.
Zur Kinderkirmes hatte die Lückerather Dorfgemeinschaft Flüchtlings-Familien aus Kall eingeladen. 22 Erwachsene und 36 Kinder erlebten am Schoßbach einen unbeschwerten Nachmittag. Der vierjährigen Cham aus Syrien erfüllte Willi Greuel den Wunsch, auf der großen Bühne ein Lied singen zu dürfen. Das kleine Mädchen, das seit knapp einem Jahr in Kall wohnt, sang in deutscher Sprache ein Lied über blühende Blumen und verriet Willi Greuel danach, dass es in Syrien „Probleme gebe“.
Willi Greuel, Rolf Meyer und Felix Lang moderierten
Ein Flüchtlingsmädchen aus Kall gewann auch das Kistenstapeln, bei dem die Akteure Geschick und Gleichgewicht unter Beweis stellen mussten. Den ganzen Nachmittag über wurde Kirmesgeld für Kinder verlost. 50-Euro-Essensgutscheine bekamen Erwachsene, die von den Moderatoren angesprochen wurden und die eine Eintrittskarte vorweisen konnten.
Erstmals führten gleich drei Moderatoren durch das Programm der Kinderkirmes. Das altbewährte Duo Willi Greuel und Rolf Meyer hatte sich mit Felix Lang einen jungen Mann an die Seite geholt. Den ganzen Tag auf der Kirmesmeile unterwegs waren auch drei Komödianten: Der Schutzmann Zwille Zimmermann, der französische Gendarm Harald Hartmann und die Hexe Furiana kommunizierten auf ihre Art mit den Kirmesbesuchern.
Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress