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16. September 2016

Anerkennung des Natur- und Geoparks Vulkaneifel als Unesco-Geopark

Die Vulkaneifel hätte sich an diesem besonderen Tag nicht besser präsentieren können. Herrlicher Sonnenschein über dem Pulvermaar bei Gillenfeld, eines der bekannten Augen der Eifel. Es ist als Schauplatz auserkoren worden für die Übergabe eines für die Region wichtigen Dokuments: die Urkunde, die ausweist, dass der Natur- und Geopark nun ganz offiziell als Unesco-Geopark anerkannt ist. Das Prädikat darf der Park schon seit November 2015 tragen, damals verliehen im Rahmen der Unesco-Vollversammlung in Paris.

1_dsc_2494An eine solche Auszeichnung dachte wohl noch niemand, als in den 1980er Jahren in der Vulkaneifel erkannt wurde, dass die Geologie nicht nur wissenschaftlich von Interesse ist, sondern auch ein Standbein des Tourismus sein könnte. Iradj Eschghi, der 1985 als Geologe in Hillesheim begann, war einer der Pioniere und hat es sich nicht nehmen lassen, zur Urkundenverleihung nach Gillenfeld zu kommen. Für den 77-Jährigen ist es “ein ganz besonderer Tag und Lohn der jahrzehntelangen Arbeit.”

Große Hoffnungen verknüpft der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Natur- und Geopark GmbH, Werner Klöckner, mit der Auszeichnung. “Der Name Unesco hat ein zu 100 Prozent positives Image und hat eine weitreichende Wirkung”, sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun. “Denn viele Menschen werden sich fragen: Was passiert da in der Vulkaneifel, wenn sich die Unesco damit befasst?” Aber es sei nicht nur die überregionale Bekanntheit, auch in der Region selbst werde die Zusammenarbeit verstärkt, beispielsweise mit Schulen (wie in Gillenfeld) und Kindertagesstätten (wie in Strohn).

 

Einmaliges Phänomen

1_dsc_2562Auch für die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ist die Verleihung ein besonderer Tag. Die Verleihung des Unesco-Labels sei ein “Ritterschlag für die Region”, das einmalige Phänomen des Vulkanismus erfahre so eine deutliche Aufwertung. Die Auszeichnung könne auch den Tourismus beflügeln, denn “es ist ein Prädikat, an dem sich viele bei der Urlaubsplanung orientieren.” Für den Landrat des Kreises Vulkaneifel, Heinz-Peter Thiel, ist die Verleihung ein wichtiger Beitrag, die Vulkaneifel als “attraktive Lebenswelt” zu stärken.

Als Vertreter der deutschen Unesco-Kommission ist Vizepräsident Hartwig Lüdtke nach Gillenfeld gekommen. Zusammen mit dem Vertreter des Auswärtigen Amts in Berlin, Michael Reiffenstuel, übergibt er die Urkunde, die “ein neues Kapitel in der Geschichte des Natur- und Geoparks” darstelle. Viel Lob gibt es für Park-Geschäftsführer Andreas Schüller als “Motor” und “Triebfeder” auf dem Weg zur Unesco-Anerkennung. Aufgeregt ist er an diesem Tag nicht mehr, ganz anders im November 2015, als er angespannt auf ein positives Votum der Unesco-Vollversammlung wartete. “Ich freue mich sehr über die enorme Wertschätzung des Natur- und Geoparks, die heute in allen Beiträgen zu hören war. Das motiviert unser ganzes Team.”

Nun gilt es, den Unesco-Park deutlich sichtbarer zu machen. So wird die Beschilderung auf den neuesten Stand – also mit dem Unesco-Logo – gebracht. “An 24 Standorten um das Geopark-Gebiet werden die Schilder aufgestellt. Hinzu kommen weitere an der A 1/48. Das gehen wir nun mit Nachdruck an”, kündigt Schüller an.

Extra: Unesco

Die Abkürzung Unesco steht für “United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization”, übersetzt “Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur”. Die Unesco hat einen derartigen Status wie den für die Geoparks bisher erst zwei Mal verliehen. 1972 wurden die Welterbestätten ins Leben gerufen, 1976 folgten die Biosphärenreservate.

Der Natur- und Geopark Vulkaneifel umfasst das Gebiet von Ormont an der belgischen Grenze und Bad Bertrich nahe der Mosel in den Landkreisen Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich (Gebiet der früheren Verbandsgemeinde Manderscheid) und Cochem-Zell (VG Ulmen). Gesellschafter sind der Kreis Vulkaneifel, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel, die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim, Kelberg, Wittlich-Land und Ulmen sowie der Verein zur Förderung der regionalen Wertschöpfung und die AG der Naturschutzverbände im Natur- und Geopark Vulkaneifel.

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Ihr Ansprechpartner:

Dr. Andreas Schüller

Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH

54550 Daun, Mainzer Str. 25

Tel.  (0 65 92) 933-202, Fax  (0 65 92) 985 900

geopark@vulkaneifel.de, www.geopark-vulkaneifel.de

Kategorien:
Kultur · Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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