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12. September 2016

Kramps Krimikonzert mit Knalleffekt

Mit der Lesung „Die seltsamen Morde des Mortimer Selsdon“, die vom Sinfonischen Blasorchester Vulkaneifel begleitet wurde, erlebten 200 Zuschauer im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen einen Höhepunkt der Krimitage „Nordeifel Mordeifel“

Nicht nur schreiben, sondern auch hervorragend (vor-)lesen kann Krimiautor und Verleger Ralf Kramp, wie er im Rahmen der Krimitage „Nordeifel Mordeifel“ wieder einmal unter Beweis stellte. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Nicht nur schreiben, sondern auch hervorragend (vor-)lesen kann Krimiautor und Verleger Ralf Kramp, wie er im Rahmen der Krimitage „Nordeifel Mordeifel“ wieder einmal unter Beweis stellte. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – Ein Pistolenschuss hallte am Freitagabend durch das S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen (KSK). 200 Zuschauer zuckten zusammen, obwohl Stefan Kollmann, Dirigent des rund 60 Musiker umfassenden Sinfonischen Blasorchesters Vulkaneifel (SBO), schon vorgewarnt hatte: „Wir beginnen mit einem Knalleffekt“. Und genau das war es dann auch: Mit einem Schuss aus einer Revolverattrappe startete die Lesung „Die seltsamen Morde des Mortimer Selsdon“ von Eifel-Krimiautor und Verleger Ralf Kramp, hochkarätig begleitet vom SBO mit Melodien von Klassik bis zu jazzigen Klängen.

Zuvor hatte Holger Glück, KSK-Vorstandsmitglied der KSK, das Publikum mit einer markigen Rede auf das Krimikonzert eingestimmt. Er versicherte, dass auf das Publikum gerichtete „Blasrohre“, seien es nun Klarinetten, Trompeten oder Saxofone, oder die „Schießbude“, an der es sogar „Schlagstöcke“ gebe, sowie weitere musikalische Tatwaffen keinerlei Gefahr darstellten: „Es handelt sich keinesfalls um Mordinstrumente, auch wenn böse Spötter behaupten, laute Trompetenklänge könnten zuweilen nervtötend sein und der Klang eines ganzen Blasorchesters könne einen geradezu überwältigen und umhauen.“

Glück warnte: „Sie werden heute Abend schon mal hin und wieder an ihrem Stuhl gefesselt werden und den Atem anhalten. Und Sie werden sich zwischendurch vielleicht auch mal totlachen.“ Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats Kreis Euskirchen, bedankte sich bei der KSK für den außergewöhnlichen Konzertort und die Unterstützung der Krimitage „Nordeifel Mordeifel“, in dessen Rahmen das Krimikonzert einen Höhepunkt darstellte. Großer Applaus brandete auf, als Ralf Kramp sich auf die Bühne begab, die Kerzen eines mehrarmigen Leuchters entzündete und im Kerzenlicht mit sonorer Stimme die Geschichte des verhinderten Mörders Mortimer Selsdon erzählte.

Selsdon entstammte einer langen Ahnenreihe berühmter Mörder, beginnend bei „Onkel Jack“ the Ripper. Doch Selsdon wandelte eher als Schöngeist denn als Mörder durch Britannien, bis sein Vater ihn auf dem Sterbebett vor die Entscheidung stellte, endlich einen anständigen Mord zu begehen oder enterbt zu werden.

Mit einer humorvollen Rede mit vielen „mörderischen“ Anspielungen stimmte Holger Glück, KSK-Vorstandsmitglied, die 200 Zuschauer auf das Krimikonzert ein. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Mit einer humorvollen Rede mit vielen „mörderischen“ Anspielungen stimmte Holger Glück, KSK-Vorstandsmitglied, die 200 Zuschauer auf das Krimikonzert ein. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Mal hochspannend, mal humorvoll, aber immer äußerst gekonnt entspann Kramp die Story des mordunlustigen Mördersohnes, exzellent untermalt und umrahmt von den Musikern des SBO. Mit atmosphärischen Klängen sowie Stücken von Guiseppe Verdi, und Johan de Meij, aber auch Songs wie „Blues For A Killed Kat“ aus der Feder von Jack End und weiteren Kompositionen verschiedenster Stilrichtungen stellte das Blasorchester seine musikalische Vielfalt unter Beweis. Auch als Schauspieler sorgten die Musiker für einige Überraschungen. So ließen sie während der Lesung, als eine Feier beschrieben wurde, Sektkorken knallen und Bierflaschen ploppen, setzten sich ein Waldhorn als Partykappe auf den Kopf und forderten das Publikum, darunter Manfred Poth und Holger Glück, zu einem kleinen Tänzchen auf.

Erst nach über zwei Stunden Kunstgenuss verabschiedeten sich die Künstler von dem begeisterten Publikum, wobei Ralf Kramp bei der Zugabe mit sichtlicher Freude noch selbst zu einem Percussion-Instrument griff und das Orchester verstärkte. Ein „Happy End“ gab es nicht nur für Künstler und Publikum: Auch Mortimer kam mit Hilfe von „Schwester Hester“ an sein Erbe, und zwar ganz und gar gewaltlos.

Eifeler Presse Agentur/epa

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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