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2. August 2016

Ein Ort im mystischen Namra

Der WDR dreht an den Katzensteinen derzeit Szenen der Mystery-Serie „Armans Geheimnis“ – Rund 50 Mitglieder der Filmcrew haben Stellung in Katzvey bezogen

Mechernich-Katzvey – Die malerischen Katzensteine bei Katzvey sind wieder einmal Kulisse für Dreharbeiten. 2008 wurde dort ein Teil der Filmreihe „Die wilden Hühner“ gefilmt, 2012 standen Mariele Millowitsch und Walter Sittler für „Der große Schwindel“ sowie Moritz Bleibtreu und Richy Müller für „Die schwarzen Brüder“ vor der Kamera. Ein Jahr später wurden Szenen für „Schoßgebete“ nach dem Roman von Charlotte Roche vor der unter Naturschutz stehenden Felsformation gedreht. Diesmal ist es ein Filmteam der ProSaar Medienproduktion aus Saarbrücken, das im Auftrag des WDR Teile der zweiten Staffel der Mystery-Serie „Armans Geheimnis“ vor den Katzensteinen dreht.

Für acht Tage hat das Filmteam um Producerin Christine Hirt ihre Zelte in Katzvey aufgeschlagen. Etwa 50 Leute sind mit in die Eifel gereist. Die Lastwagen, mit denen das Equipment transportiert wird, sind aneinandergereiht rund 150 Meter lang. Am ersten Drehtag, einem Montag, und am letzten Drehtag, dem Dienstag acht Tage später, wird deshalb auch die Landesstraße 61 in unmittelbarer Nähe des Filmsets halbseitig gesperrt. Streckenposten regeln dann den Verkehr. Ihre Basisstation mit Cateringwagen hat die Crew auf einem Bauernhof am Ortseingang von Katzvey bezogen.

Aktrice Svenja Jung als Antagonistin wartet auf das Startsignal, das Regisseurin Irina Popow (vorne) gibt. Ihr Bruder Patrick Popow (links) ist Kameramann der Serie. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Aktrice Svenja Jung als Antagonistin wartet auf das Startsignal, das Regisseurin Irina Popow (vorne) gibt. Ihr Bruder Patrick Popow (links) ist Kameramann der Serie. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Producerin Christine Hirt ist fasziniert von der Location. „Wir haben einen magischen Ort gesucht“, sagt die Berlinerin, „und dafür eignen sich die Katzensteine hervorragend.“ Das Naturschutzgebiet wird ein Teil der fantastischen Welt Namra. In die reisen die vier Jugendlichen Charlie (Sinje Irslinger), Tarik (Kaan Sahan), Dimitri (Matti Schmidt-Schaller) und Jenny (Amina Merai) aus der Gegenwart. Die beiden letztgenannten sind neue Gesichter. Die beiden anderen Hauptdarsteller aus Staffel eins, Tom Gramenz als Nils und Luise Befort als Patrizia sind noch dabei, haben aber nicht mehr so viele Drehtage. Das liegt unter anderem auch daran, dass Befort wegen ihrer Hauptrolle in der preisgekrönten Krankenhaus-Drama-Serie „Club der roten Bänder“ verhindert ist.

Der Schattenzauber droht, die magische Welt von Namra zu zerstören

An den Katzensteinen dreht Regisseurin Irina Popow derzeit Szenen, die am Ende der Staffel spielen. Deshalb dürfen auch nicht zu viele Details verraten werden. Es geht um einen gefährlichen Schattenzauber. Die unappetitlich, aber keinesfalls gefährlich aussehende „Mumpe“ muss entsprechend nachbearbeitet werden.

Regisseurin Irina Popow gibt den Darstellern, darunter Kaan Sahan (l.) und Sinje Irslinger (r.) Anweisungen. Foto: WDR/pp/Agentur ProfiPress

Regisseurin Irina Popow gibt den Darstellern, darunter Kaan Sahan (l.) und Sinje Irslinger (r.) Anweisungen. Foto: WDR/pp/Agentur ProfiPress

Eine Nachbearbeitung wird auch beim Ton fällig. Die Landesstraße 61 ist stark befahren, auch die Zugstrecke Mechernich-Euskirchen ist in unmittelbarer Nähe. Für die Fernsehprofis ist das aber kein Problem. „Das sind tiefe Töne, die kriegen wir raus“, sagte Hirt. Außerdem würden die Szenen noch mit Musik untermalt. Schlimmer seien nur die ganzen Flugzeuge gewesen, die über den Hauptset im Oberbergischen hinweggeflogen seien.

In 59 Drehtagen wird die 13 Folgen umfassende zweite Staffel von „Armans Geheimnis“ abgedreht. „Das ist die Drehzeit von ungefähr drei Tatorten“, zieht Hirt einen Vergleich. Und ein Zuckerschlecken ist so ein Drehtag nicht. Zwischen 9 und 10 Uhr beginnen die Aufnahmen. Sie enden, so lange genug Tageslicht vorhanden ist, also derzeit gegen 20 Uhr. Die Sache mit dem Licht ist überhaupt schwierig. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Blätter der Bäume und hinterlassen auf den Darstellern helle Flecken. „Das ist aber kein Problem“, sagte Patrick Popow, der Bruder der Regisseurin und verantwortlicher Kameramann.

Die Szene, die an diesem Mittag gedreht wird, wird vor dem Drehen ein- bis zweimal geprobt. Regisseurin Popow, die mit ihrem Kopf unter einem schwarzen Tuch steckt, um alles auf zwei kleinen Bildschirmen zu verfolgen, gibt den jungen Darstellern Anweisungen. Dann wird gedreht, nach zwei Aufnahmen ist die Szene im Kasten. Anschließend wird die Kameraperspektive geändert. War das Geschehen bislang in einer Totalen zu sehen, rückt Patrick Popow der Bösewicht-Darstellerin Svenja Jung auf die Pelle. Hinter ihrem Rücken steht er und filmt so die Reaktionen der vier Zauberwelt-Besucher. Während des Umbaus halten sich die jungen Schauspieler auf ihre Art fit. Matti Schmidt-Schaller macht ein paar Liegestütz, Sinje Irslinger Kniebeugen, Amina Merai zieht sich ihre graue Jacke aus und Kaan Sahan probt noch einmal seinen Text.

Der Schattenzauber sieht fernab der Filmkameras ganz harmlos aus: Ein Geheimrezept ergibt die schwarze Pampe, die auf eine Folie aufgetragen wird. Die Filmcrew nennt das Ergebnis dann „Mumpe“. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Der Schattenzauber sieht fernab der Filmkameras ganz harmlos aus: Ein Geheimrezept ergibt die schwarze Pampe, die auf eine Folie aufgetragen wird. Die Filmcrew nennt das Ergebnis dann „Mumpe“. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Das genaue Ausstrahlungsdatum der zweiten Staffel von „Armans Geheimnis“ steht noch nicht fest. Christine Hirt geht davon aus, dass die Folgen im Frühjahr 2017 im Familienprogramm des Ersten gesendet werden.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Kultur · Tourismusregion

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Autor(in): Klaus Schäfer
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