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17. Juni 2016

Eifel wird Eldorado für Mountainbiker

Auf 20 Routen gilt „Freifahrt Eifel“

Kreis Düren/Kreis Euskirchen – „Rahmenbrecher“, „Gipfelstürmer“ und „Wadenbeißer“: Hinter diesen respekteinflößenden Namen verbergen sich neue Mountainbike-Routen in der Nordeifel. Unter dem Namen „Freifahrt Eifel“ haben die Kreise Euskirchen und Düren insgesamt 20 neue Rundkurse über insgesamt 500 Kilometer zusammengestellt, die sowohl für Anfänger als auch für ambitionierte Radsportler geeignet sind. Am Samstag haben der Kreis Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn und Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Euskirchener Landrats Günter Rosenke, die Routen offiziell freigegeben.

Die Eifel gilt seit jeher als Wanderparadies, ab sofort ist sie auch ein Eldorado für Mountainbiker. Wer die Natur im Sattel eines Geländefahrrads genießen will, findet in ihr optimale Bedingungen vor. Seit knapp einem Jahr lockt der Bikepark Hürtgenwald Downhill-Fahrer aus dem In- und Ausland an, die von Vossenack aus ins Kalltal preschen. Wer als Mountainbiker lieber ordentlich Strecke machen will, der kann ab sofort das über 500 Kilometer lange Wegenetz zwischen Jüngersdorf im Norden und Dollendorf im Süden nutzen.

Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn (Mitte) und Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Kreis Euskirchener Landrats Günter Rosenke (r.), versprechen sich auch wirtschaftliche Impulse von dem Projekt. Foto: Kreis Euskirchen/pp/Agentur ProfiPress

Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn (Mitte) und Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Kreis Euskirchener Landrats Günter Rosenke (r.), versprechen sich auch wirtschaftliche Impulse von dem Projekt. Foto: Kreis Euskirchen/pp/Agentur ProfiPress

Kondition brauchen nicht nur die Radler, auch die Macher des Projekts mussten einen langen Atem haben. Im Frühjahr 2012 erhielt Landrat Wolfgang Spelthahn für den federführenden Kreis Düren auf der Internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin den Bewilligungsbescheid über knapp eine halbe Million Euro Fördergeld aus Landes- und EU-Mitteln. Gut vier Jahre später gaben er und Manfred Poth den Weg für die ersten Radler per Scherenschnitt offiziell frei. Rund 770.000 Euro wurden insgesamt investiert, um die 20 Rundkurse auf vorhandenen Wegen und Pfaden anzulegen und auszuschildern. Und zwar im Einvernehmen mit Waldeigentümern, Umweltverbänden, Jägern, Reitern, Wanderern und weiteren Interessengruppen.

„Das war ein langer, dornenreicher Weg, aber die Mühe hat sich gelohnt“, stellte Landrat Wolfgang Spelthahn am Samstag auf dem Gelände des Nationalpark-Infopunktes Zerkall fest. Das Geld sei gut angelegt, denn schließlich locke das neue Freizeitangebot eine neue, jüngere Zielgruppe an, die ihr Geld in der Region ausgebe und die Wirtschaft stärke. „Mountainbiken ist kein flüchtiger Trend. Dieses touristische Potenzial wollen wir gemeinsam mit dem Kreis Euskirchen heben“, unterstrich Landrat Wolfgang Spelthahn den Schulterschluss der beiden fahrradfreundlichen Kreise.

Manfred Poth betonte, dass die neuen Routen die Radfahrer lenken und somit einen Beitrag zum Umweltschutz darstellen. „Wir werden die Touren mit buchbaren Produkten verknüpfen, um die Zahl der Übernachtungsgäste weiter zu steigern“, verdeutlichte er den wirtschaftlichen Nutzen des Projekts. Er freut sich, dass es nunmehr in allen Eifel-Kommunen des Kreises Euskirchen ein attraktives Angebot für Mountainbiker gibt. „Fahrradfahren funktioniert auch in der Eifel“, so Poth, der selbst leidenschaftlicher Biker ist.

Landrat Wolfgang Spelthahn (vorne, 2.v.r.), Manfred Poth (Kreis Euskirchen, vorne, r.) und weitere Projektpartner gaben in Zerkall die 20 Routen der „Freifahrt Eifel“ per Scherenschnitt frei, während die ersten Nutzer zur Testfahrt bereitstanden. Foto: Kreis Düren/pp/Agentur ProfiPress

Landrat Wolfgang Spelthahn (vorne, 2.v.r.), Manfred Poth (Kreis Euskirchen, vorne, r.) und weitere Projektpartner gaben in Zerkall die 20 Routen der „Freifahrt Eifel“ per Scherenschnitt frei, während die ersten Nutzer zur Testfahrt bereitstanden. Foto: Kreis Düren/pp/Agentur ProfiPress

Denn Mountainbiken verzeichnet seit Jahren Zuwachszahlen, und das Angebot an „wilden“ Routen, zumeist online kommuniziert, steigt stetig an. Das ist zum einen sehr erfreulich, weil mit den Radsportlern eine neue Zielgruppe gewonnen werden kann. Aber: Mountainbiker auf „wilden“ Routen bringen auch Unruhe in die Wälder, Konflikte zwischen Wanderern und Radfahrern entstehen, Forstbetriebe müssen mit zusätzlichen Beeinträchtigungen ihrer Arbeit rechnen.

Die Lenkung von nicht ortskundigen Mountainbikern stand beim jetzigen Projekt im Fokus, um die ohnehin schon stark durch Freizeitaktivitäten frequentierten Wälder nicht zusätzlich weiter zu belasten. Im Gegenteil, eine Kanalisierung soll langfristig zur Leitung weg von schützenswerten Bereichen beitragen und Konflikte nachhaltig vermeiden. So wird der Nationalpark Eifel aus dem Routenplan der Mountainbiker komplett ausgespart.

Gekennzeichnet in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, unter Angabe der Höhenmeter, Wegebeschaffenheit und Gesamtlänge, wird das Angebot online auf www.freifahrt-eifel.de vorgestellt.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Mobilität · Tourismusregion · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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