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11. Januar 2016

Warum im Eifelkreis Vollbeschäftigung herrscht

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat es vor kurzem mit seiner Arbeitslosenzahl sogar in die ZDF Heute-Sendung geschafft. Eine Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent war bundesweit der beste Wert. Im Jahresdurchschnitt herrscht mit 3,2 Prozent Vollbeschäftigung. Warum ist das so?

Bei der Vorstellung der Jahresbilanz der Arbeitsagentur Trier schießt wieder einmal der Eifelkreis den Vogel ab. Mit einem Durchschnit von 3,2 Prozent ist der Landkreis in der Region und im Land die Nummer eins. In der Region waren im Schnitt 11 089 Menschen auf Jobsuche,davon 1640 in Bitburg-
Prüm. „Der Eifelkreis profitiert von dem guten wirtschaftlichen Umfeld“, erklärt Robert Gilles, der für die Geschäftsstellen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel beider Arbeitsagentur verantwortlich ist.

Oft werde er in der Vulkaneifel (Arbeitslosenquote 4,4 Prozent/1437) gefragt, warum der Landkreis so viel schlechter dasteht als der Eifelkreis. „Eine Erklärung sind die Luxemburg-Pendler. Knapp 9000 aus dem Eifelkreis arbeiten im Großherzogtum, aber keine 300 aus dem Vulkaneifelkreis“, rechnet Gilles vor. Doch der Luxemburg-Effekt mache sich auch in dieser Sicht bemerkbar: „Viele der hiesigen Betriebe nehmen Aufträge in Luxemburg wahr, die zudem sehr häufig ein hohes Auftragsvolumen beinhalten“, sagt der Experte.

Besonders krisensicher sei zudem die Struktur der Wirtschaft mit einigen großen Firmen und vielen mittelständischen Betrieben und der Landwirtschaft. „Viele große Firmen sind schon sehr lange hier und fühlen sich mit der Region verbunden“, findet Gilles. Die hohe Investitionsbereitschaft, beispielsweise von Stihl, zeige dies. „In einigen Gesprächen mit Managern habe ich zudem bestätigt bekommen, dass die Menschen in der Region im höchsten Maß engagiert, loyal und lösungsorientiert sind.“ Dies hätten ihm einige Geschäftsführer bestätigt und gegenüber anderen bundesweiten Regionen hervorgehoben: „Die Menschen in der Eifel sind bereit, sich den Aufgaben zu stellen.“ Und im Eifelkreis ist dabei sogar die Region Prüm-Arzfeld noch besser als der gute Rest. Dort liegt die Arbeitslosenquote bei beachtlichen 2,4 Prozent.

Der Chef der Arbeitsagentur Trier, Heribert Wilhelmi, sieht auch in der Unternehmensführung ein Erfolgsrezept der Eifel. „Bei meinen Besuchen habe ich sehr innovative und fortschrittliche Firmen kennengelernt.“ Flache Hierarchien, moderner Führungsstil, gute Aufstiegschancen zeichneten viele Firmen in dieser Region aus. In einer Hinsicht hat der Eifelkreis Bitburg-Prüm aber noch großen Nachholbedarf. Doch selbst dies könnte sich in Zukunft als große Chance entpuppen. „Die Erwerbstätigenquote von Frauen ist unterdurchschnittlich. Dabei ist die flächendeckende
Versorgung der Kinder sehr gut“, sagt Heribert Wilhelmi. Das Potenzial müsse die Region ausbauen und weiter nutzen.

Quelle: Trierischer Volksfreund, 6. Januar 2016

Grafik: Volkfreund

Kategorien:
Fachkräfte

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