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22. Dezember 2015

Kleine Dörfer mit großem Elan und Engagement

Kreisentwicklung: Landrat zieht Zwischenbilanz

KREIS MYK. Kleine Dörfer sind außerordentlich wichtig für die Entwicklung im ländlichen Raum. Sind sie durch Landflucht oder eine immer ältere werdende Gesellschaft in ihrer Existenz gefährdet oder haben sie eine Chance zu überleben? Für Landrat Dr. Alexander Saftig, der in den vergangenen Monaten ein gutes Dutzend kleiner Gemeinden besucht hat, ist klar: „Wenn die Dörfer überall so stark wären wie bei uns, dann müsste man das Thema gar nicht mehr diskutieren.“

Der ländliche Raum braucht eine funktionierende Infrastruktur. Das steht für den Kreischef außer Frage: Dazu gehört die medizinische Versorgung, Kinderbetreuung und Bildung oder organisierte Hilfe für ältere Menschen. „Ich habe immer gesagt, da sind wir gut aufgestellt, aber es ist etwas anderes, wenn man das aus erster Hand erfährt. Das wurde mir immer wieder bestätigt.“

Beispiele:
Der ÖPNV: „Ein funktionierender Nahverkehr ist vor allem für die Schülerbeförderung wichtig. Innerhalb der Dörfer organisieren sich die Menschen häufig durch Fahrgemeinschaften oder haben selbst ein eigenes Fahrzeug“, sagt der Landrat.
Kitas und Jugendtreffs: „Der Ausbau der Kita-Plätze in den vergangenen Jahren hat sich bewährt. Für berufstätige Eltern ist die Versorgung der Kinder – auch in kleineren Gemeinden – gewährleistet. Wir haben viel mit dem familienfreundlichen Landkreis auf den Weg gebracht, das ist auch in den Köpfen der Menschen drin. In den Dörfern wird der Jugend mehr Raum gegeben, es gibt Mitsprache und die Gemeinden sind engagiert, um Jugendtreffs zu schaffen.“
Senioren: „Familienfreundlichkeit endet nicht bei den Senioren. Unser Programm ´Gemeinsam statt einsam´ trifft da ins Schwarze. Hinzu kommt ein bürgerschaftliches Engagement, das es in dieser Form nur auf dem Land gibt: Senioren werden durch Verwandte und Pflegedienst, aber auch durch Nachbarn extrem unterstützt, um ihnen ein möglichst langes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.“
Leerstände: „Es gibt sie, aber längst nicht in der Dramatik, wie man das in anderen Regionen feststellen muss. Zum einen haben wir nicht den Bevölkerungsschwund wie anderswo. Im Gegenteil: Bei uns ist die Bevölkerung gewachsen und das ist ein Hinweis, dass wir im Zuge der Binnenwanderung gewinnen konnten. Zum anderen haben die Bürgermeister ihren Ort genau im Blick, sie stehen in Kontakt mit unserer Dorferneuerung, um ungenutzte oder veraltete Gebäude zu modernisieren.“
Bauplätze: „Wir haben einen guten Mix aus neuen Bauplätzen und der Nutzung vorhandener Bausubstanz. Wenn die Menschen emotional mit ihrem Heimatort verbunden sind, dann bleiben sie auch häufig in der Gemeinde und gründen dort eine Familie. Wer aus anderen Regionen kommt, sucht häufig gerade ein ländliches Umfeld und findet bei uns ein intaktes und lebendiges Landleben.“
Einkauf: „Wenn der Dorfladen zumacht, dann sagen viele: Schade, aber nicht schlimm. Dorfläden sind für die Nahversorgung und mir persönlich wichtig, weil sie auch ein Ort der Kommunikation sind. Der Großeinkauf findet aber inzwischen in den Supermärkten statt, das erledigen viele nach der Arbeit auf dem Heimweg.“
Vereine: „Sie sind der ´Klebstoff´, der das Leben im Dorf zusammenhält. Es gibt Nachwuchsprobleme, ich sehe aber auch Vereine, die sich komplett neu aufgestellt und einen ungeheuren Zulauf haben. Der SV Rüber etwa, der jüngst auch mit der MYK-Sportmedaille ausgezeichnet wurde. Hier gibt es neue, auch Trendsportarten, ein modernes Konzept, ein Angebot für alle Generationen. So hat ein Verein Zukunft.“

Bild:
Landrat Dr. Alexander Saftig: „Unsere Dörfer haben Zukunft.“

Kategorien:
Daseinsvorsorge · Sonstiges

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