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9. Dezember 2015

Barbara-Messe unter Tage

Mechernicher Bundeswehr nahm nach 15 Jahren Unterbrechung eine alte Tradition am Eifeler Bleiberg wieder auf

Mechernich/Eifel – Nach 15 Jahren Unterbrechung wurde am heutigen 4. Dezember, dem Festtag der Heiligen Barbara, in der Mechernicher Untertageanlage der Bundeswehr eine alte Tradition wiederaufleben lassen. Zur Ehre der Schutzheiligen der Bergleute wurde im Stollensystem 130 Meter unterhalb der Erdoberfläche eine Heilige Messe gefeiert.

Dazu war Andreas Temme, der Militärpfarrer von Nörvenich, eigens an den Eifeler Bleiberg gekommen, wo seit vielen Jahrhunderten Blei- und Eisenerz und in geringen Mengen auch Gold, Zink und Silber abgebaut wurden. In den Nordeifeler Minen und Hütten waren bis 1957 zeitweise bis zu 4500 Arbeiter beschäftigt.

Vor dem Gottesdienst überreichten Mechernichs stellvertretender Verwaltungschef Thomas Hambach (r.) und Kämmerer Ralf Claßen Geschenke an Christian Reichert, den Standortältesten der Streitkräfte in Mechernich. Dabei handelte es sich unter anderem um den Mechernich-Kalender 2016, den der Gewerbeverein „Mechernich aktiv“ herausgegeben hat. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Vor dem Gottesdienst überreichten Mechernichs stellvertretender Verwaltungschef Thomas Hambach (r.) und Kämmerer Ralf Claßen Geschenke an Christian Reichert, den Standortältesten der Streitkräfte in Mechernich. Dabei handelte es sich unter anderem um den Mechernich-Kalender 2016, den der Gewerbeverein „Mechernich aktiv“ herausgegeben hat. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Oberstleutnant Christian Reichert, der Standortälteste und Kommandeur des Bundeswehrdepots West, hatte die Soldaten und Zivilbediensteten seiner und der anderen Bundeswehreinheiten in Mechernich eingeladen, an dem Gottesdienst teilzunehmen.

Um die 80 Frauen und Männer der Streitkräftebasis versammelten sich gegen 10 Uhr an einem Punkt im unterirdischen Stollensystem, der mit einer Takenplatte der Heiligen Barbara gekennzeichnet ist, und an dem bis 1999 regelmäßig solche Messfeiern am Festtag der Bergbau-Schutzpatronin stattgefunden hatten.

MGV Mechernich gab die Anregung

Mit von der Partie war auch der Männergesangverein Mechernich unter der Leitung von Michael Ferges. In dem Ensemble singen einige pensionierte Angehörige der Mechernicher Garnison mit, darunter Oberstleutnant a.D. Friedrich Hunsicker, der frühere stellvertretende Kommandeur des Luftwaffenversorgungsregimentes 8. Er hatte gegenüber Christian Reichert den Wunsch geäußert, die Festmesse am Barbaratag wiedereinzuführen.

Mit von der Partie war auch der alte Männergesangverein Mechernich unter der Leitung von Michael Ferges. In dem Ensemble singen auch einige pensionierte Angehörige der Mechernicher Garnison mit, darunter Oberstleutnant a.D. Friedrich Hunsicker, der frühere stellvertretende Kommandeur des Luftwaffenversorgungsregimentes 8. Er hatte gegenüber dem heutigen Kommandeur Christian Reichert den Wunsch geäußert, die Festmesse am Barbaratag wiedereinzuführen. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Mit von der Partie war auch der alte Männergesangverein Mechernich unter der Leitung von Michael Ferges. In dem Ensemble singen auch einige pensionierte Angehörige der Mechernicher Garnison mit, darunter Oberstleutnant a.D. Friedrich Hunsicker, der frühere stellvertretende Kommandeur des Luftwaffenversorgungsregimentes 8. Er hatte gegenüber dem heutigen Kommandeur Christian Reichert den Wunsch geäußert, die Festmesse am Barbaratag wiedereinzuführen. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Eingeladen hatte der Standortälteste auch die Repräsentanten der Garnisonsstadt Mechernich. Erster Beigeordneter Thomas Hambach, der stellvertretende Chef der Stadtverwaltung, und Kämmerer Ralf Claßen überreichten dem Kommandeur vor Gottesdienstbeginn den Stadtkalender 2016 von „Mechernich aktiv“ und die Filmdokumentation auf DvD, die in den 70er Jahren von dem ambitionierten Amateurfilmer Josef Goebel aufgenommen worden war.

Die Kollekte während des Gottesdienstes war für die Mechernich-Stiftung bestimmt. Pfarrer Temme fand unter den Soldaten und Zivilbeschäftigten Lektoren und Helfer für die Gottesdienstvorbereitung und Gestaltung. Der Altar war liebevoll hergerichtet, der Fußboden in der unterirdischen Betonröhre war mit Teelichtern in Kreuzform ausgelegt worden.

Pfarrer Andreas Temme, der für die Soldaten in weiten Teilen des linksrheinischen Rheinlandes als Seelsorger zuständig ist, erinnerte bei dem Gottesdienst in der Mechernicher Untertageanlage (UTA) der Bundeswehr daran, dass die Bundeswehr für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde einzutreten hat. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Pfarrer Andreas Temme, der für die Soldaten in weiten Teilen des linksrheinischen Rheinlandes als Seelsorger zuständig ist, erinnerte bei dem Gottesdienst in der Mechernicher Untertageanlage (UTA) der Bundeswehr daran, dass die Bundeswehr für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde einzutreten hat. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Pfarrer Temme, der für die Soldaten in weiten Teilen des linksrheinischen Rheinlandes als Seelsorger zuständig ist, erinnerte daran, dass die Bundeswehr für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde eintritt, beziehungsweise gegen die Feinde der Selbstbestimmung und Unversehrtheit auftritt.

Barbara Vorbild an Integrität

Die heilige Barbara, die der Legende nach in Kleinasien vom eigenen Vater getötet wurde, weil sie Christin war, sei vor allem den Bergleuten und Soldaten ein Vorbild an Standhaftigkeit, Selbstbewusstsein und Integrität.

In den Fürbitten gedachten die Gottesdienstteilnehmer unter anderem der Gefallenen, der Kameraden im Einsatz, aber auch der Terroropfer weltweit. Speziell nannte Militärpfarrer Andreas Temme die 130 Anschlagsopfer von Paris und 21 Christen, die Terroristen in Libyen vor laufender Kamera enthauptet hatten.

Während des Gottesdienstes (von links): Christian Reichert, Thomas Hambach und Ralf Claßen. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Während des Gottesdienstes (von links): Christian Reichert, Thomas Hambach und Ralf Claßen. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Im Gespräch mit Vize-Verwaltungschef Thomas Hambach und Kämmerer Ralf Claßen äußerte sich Oberstleutnant Christian Reichert zuversichtlich, dass die Bundeswehr weit über das verbriefte Jahr 2018 in Mechernich bleiben werde.

Insbesondere die Untertageanlage biete Vorteile gegenüber rein oberirdischen Depots, nicht nur wegen der idealen Lagerbedingungen unter stets gleichbleibenden Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten, sondern auch wegen des Umstandes, dass dort eingesetzte IT-Technik ziemlich sicher vor Terrorzugriff sei.

Militärpfarrer Andreas Temme feierte heute am Festtag der Heiligen Barbara nach 15jähriger Unterbrechung noch einmal Heilige Messe im Untertagedepot der Bundeswehr in Mechernich. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Militärpfarrer Andreas Temme feierte heute am Festtag der Heiligen Barbara nach 15jähriger Unterbrechung noch einmal Heilige Messe im Untertagedepot der Bundeswehr in Mechernich. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

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Kategorien:
Demographie · Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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