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25. November 2015

Unverzügliches Abschalten gefordert

Gefahr durch marode Atomkraftwerke Tihange und Doel befürchtet – Bundestagsabgeordnete schreiben vereint an die belgische Umweltministerin Marie Christine Marghem

Berlin/Aachen – Mit einem gemeinsamen Schreiben haben sich die Bundestagsabgeordneten Helmut Brandt (Aachen-Land), Rudolf Henke (Aachen-Stadt), Thomas Rachel (Kreis Düren), Wilfried Oellers (Kreis Heinsberg) und Detlef Seif (Kreis Euskirchen) an die Ministerin für Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung in Belgien, Marie Christine Marghem, und an die Bundesministerin für Reaktorsicherheit, Dr. Barbara Hendricks, gewandt und ein Umdenken der belgischen Atomaufsicht FANC gefordert. Die Politiker sehen mit dem Wiederanfahren der belgischen Reaktorblöcke Tihange 2 und Doel 3 ein zu großes Sicherheitsrisiko für die Bürger der Städteregion Aachen und der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg.

Bereits seit März 2014 seien die Reaktorblöcke Tihange 2 bei Lüttich und Doel 3 bei Antwerpen aufgrund zahlreicher Risse in den Druckbehältern abgeschaltet. Trotz nachweislicher Risse in den Druckbehältern, die die Sicherheit der Reaktorblöcke beeinträchtigen würden, habe die belgische Atomaufsicht FANC nun ein Wiederanfahren von Tihange 2 und Doel 3 erlaubt, zeigen sich Helmut Brandt und Rudolf Henke besorgt.

Das umstrittene belgische Kernkraftwerk in Tihange, nur 60 Kilometer von Aachen entfernt, gerät wegen Schäden und Störfällen immer wieder in die Schlagzeilen, ebenso das AKW Doel bei Antwerpen. Foto: Hullie/Wikipedia

Das umstrittene belgische Kernkraftwerk in Tihange, nur 60 Kilometer von Aachen entfernt, gerät wegen Schäden und Störfällen immer wieder in die Schlagzeilen, ebenso das AKW Doel bei Antwerpen. Foto: Hullie/Wikipedia

Detlef Seif bezeichnet die Informationspolitik der belgischen Atomaufsicht als „katastrophal“. Die Begründung, dass es sich bei den Rissen um ein Problem handele, das durch das Schmieden der Stahlringe der Behälter entstanden sei, trage nicht zur Beruhigung bei.

Das Königreich Belgien habe 2003 beschlossen, bis 2025 aus der Atomkraft auszusteigen. Die Entscheidung der belgischen Regierung sehe ein Verbot von AKW-Neubauten vor und eine maximal 40-jährige Betriebsdauer der bestehenden AKW. Im Hinblick auf die dauerhaft bestehenden Unsicherheiten sowie die Risiken der Reaktorblöcke Tihange 2 und Doel 3 sei es wichtig, den geplanten Atomausstieg von Seiten der belgischen Regierung voranzutreiben, so Thomas Rachel, Wilfried Oellers und Detlef Seif weiter.

Der Reaktorblock Tihange 2 liegt nur 60 Kilometer von Aachen entfernt. Auch Doel 3 befindet sich mit nur 150 km Entfernung in unmittelbarer Nähe zur Region Aachen. Die Politiker forderten die belgische Umweltministerin, Marie Christine Marghem, auf, sich für die Sicherheit der belgischen und deutschen Bevölkerung einzusetzen und die Reaktoren am 15. Dezember nicht wieder anzufahren. Die deutsche Umweltministerin, Barbara Hendricks, wird aufgefordert, unmittelbar mit ihrer Amtskollegin ein unverzügliches Stilllegen der Kernkraftwerke an den Standorten Doel und Tihange sicherzustellen.

pp/Agentur ProfiPress

 


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Autor(in): Klaus Schäfer
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