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4. Mai 2015

Ein Zuhause für Frauen in Not

Marlene Büchel betreibt im Eifelort Schönau die „Casa Angela“ als Zufluchtsort für Mädchen und Frauen – Aus Konflikt in ein neues Umfeld holen – Vorbild des Projektes ist die Heilige Angela Merici – Ein Bericht aus der Kirchenzeitung für das Bistum Aachen

Bad Münstereifel-Schönau – In der „Casa Angela“ bekommen Frauen in Konfliktsituationen ein Zuhause. Das Frauenhaus, das Marlene Büchel in ihrem Privathaus in Schönau eingerichtet hat, dient vielen jungen Frauen aus der Eifel bis nach Mechernich und Düren als Anlaufstelle in ihrer Not. Während Marlene Büchel ihre Tür für Mädchen und Frauen aller Konfessionen öffnet, ist der katholische Glaube für die 74-Jährige eine Quelle der Kraft und verbindendes Element ihrer ehrenamtlichen Helfer.

Quelle der Kraft ist für Marlene Büchel ihr Glaube. Als Vorbild hat sie die Heilige Angela Merici gewählt, die sich im 15. Jahrhundert für die Mädchenbildung einsetzte. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Quelle der Kraft ist für Marlene Büchel ihr Glaube. Als Vorbild hat sie die Heilige Angela Merici gewählt, die sich im 15. Jahrhundert für die Mädchenbildung einsetzte. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Sowohl Notfallhilfe als auch Präventionsarbeit werden in der „Casa Angela“ geleistet. Sieben Schlafplätze stehen in dem Haus bereit, das Marlene Büchel eigens zu diesem Zweck um ein Stockwerk aufbauen ließ. „Die jungen Frauen sind je nach Situation ganz unterschiedlich lang hier. Manche müssen nur ein paar Tage lang aus dem Verkehr gezogen werden, bis sich der Konflikt etwas abgekühlt hat. Andere bleiben über längere Zeiträume und wohnen bis zu eineinhalb Jahre hier“, erzählt die Schönauerin.

Mit dem „Angela-Forum“ jeden Freitag schafft sie Präventionsangebote zu Themen wie Kommunikation in der Familie, Sexualerziehung oder Hilfe zum Berufseinstieg. Es sollen Veranstaltungen ohne Hemmschwelle sein, an denen alle jungen Frauen ab 14 Jahren teilnehmen können. Vorbild des gesamten Projektes ist die Heilige Angela Merici, die Ende des 15. Jahrhunderts damit begann, sich für die Mädchenbildung einzusetzen. „Sie hat den Blick auf Wert und Würde der jungen Frauen gerichtet“, so Marlene Büchel.

Sieben Schlafplätze gibt es in der „Casa Angela“, die Marlene Büchel in ihrem Privathaus in Schönau eingerichtet hat. Hier wird Mädchen und Frauen in Notsituationen die Tür geöffnet. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Sieben Schlafplätze gibt es in der „Casa Angela“, die Marlene Büchel in ihrem Privathaus in Schönau eingerichtet hat. Hier wird Mädchen und Frauen in Notsituationen die Tür geöffnet. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Sie selbst hat inzwischen ein Netzwerk aufgebaut, das sie bei der Betreuung der jungen Frauen unterstützt. Wer an der Tür der „Casa Angela“ klingelt, ist häufig auf der Flucht vor Gewalt oder Missbrauch oder steht vor einer entscheidenden Lebenssituation. Die Mädchen und Frauen möchten sich zum Beispiel aus einer Abhängigkeit befreien, sich mit der Familie versöhnen, Schule oder Ausbildung fortsetzen oder ihre Entscheidung in einer ungeplanten Schwangerschaft treffen.

„Es ist wichtig, die Mädchen und Frauen aus ihrem Konflikt in ein neues Umfeld zu holen“, erklärt Marlene Büchel. Dabei sei es früher viel einfacher gewesen, ihnen einen Ort zu geben. Heute ließen sich die Frauen so sehr von den modernen Medien beeinflussen und seien deshalb kaum noch von ihren Peinigern zu trennen. „Da zerbreche ich mir den Kopf drüber“, erzählt die 74-Jährige. Frühzeitige Prävention sei hier besonders wichtig.

Christoph Konopka, , Vorsitzender des Fördervereins „Freizeit Leben“, ist überzeugt von Marlene Büchels Wirken, hier in einem der Gästezimmer der „Casa Angela“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Christoph Konopka, , Vorsitzender des Fördervereins „Freizeit Leben“, ist überzeugt von Marlene Büchels Wirken, hier in einem der Gästezimmer der „Casa Angela“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Unterstützt wird die Jugendarbeit in der „Casa Angela“ durch den Förderverein „Freizeit Leben“. Der Vorsitzende Christoph Konopka ist überzeugt von Marlene Büchels Wirken, für das die Schönauerin bereits mit dem Margaretha-Linnery-Preis, der Kardinal-Frings-Medaille und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. „Ihre Stärke ist die Mütterlichkeit, mit der sie die jungen Frauen in ihr Zuhause aufnimmt, wo sie einfach so sein können, wie sie sind“, beschreibt er. Seit fast 25 Jahren verfolgt Marlene Büchel damit nur ein Ziel: „Es geht darum, dass die Mädchen innerlich wirklich heil werden.“

pp/Agentur ProfiPress


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Autor(in): Klaus Schäfer
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