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1. April 2015

Kirche trifft Bank . . .

… und ist von den Socken, wie viel vom eigenen Wertesystem im Alltag eines Genossenschaftsinstituts vorkommt – Projekt zwischen „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ und der VR-Bank Nordeifel – Juniorteamer aus Vogelsang und Bankauszubildende kamen zusammen ins Gespräch – Fortsetzung folgt: Banker bei der Seelsorge

Schleiden/Vogelsang – Was können Kirchenleute von Bankern lernen? Gut mit Geld umzugehen. Was können Banker von Seelsorgern lernen? Sich um Menschenseelen zu sorgen und Werte zu vermitteln. Dass die Rollen nicht ganz so klar verteilt sind, wie man meinen sollte, erfuhren jetzt ein Dutzend so genannter „Juniorteamer“ des Aachener Bistumsprojektes „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ bei einem Treffen mit Bankauszubildenden am Hauptsitz der VR-Bank Nordeifel in Schleiden.

Die jungen Nationalparkseelsorger waren gekommen, um die Hausbank der Region kennenzulernen. Dass es sich um eine Genossenschaft handelt, die knapp 24.000 Menschen aus der Eifel selbst gehört, war für viele Teilnehmer des Treffens überraschend. Auch dass in vielen Dingen basisdemokratisch entschieden wird und ein eigener Kundenbeirat für junge Bankmitglieder existiert, war vielen neu.

VR-Bank Nordeifel und „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ sind eine Kooperation eingegangen. Davon sollen in erster Linie die jungen Leute beider Institutionen profitieren. Bei einem ersten Treffen zwischen den Auszubildenden der VR-Bank Nordeifel und den so genannten „Juniorteamern“ des Bistumsprojektes Nationalpark-Seelsorge lernten sich die Teilnehmer in Kurzgesprächen während eines „Speedatings“ kennen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

VR-Bank Nordeifel und „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ sind eine Kooperation eingegangen. Davon sollen in erster Linie die jungen Leute beider Institutionen profitieren. Bei einem ersten Treffen zwischen den Auszubildenden der VR-Bank Nordeifel und den so genannten „Juniorteamern“ des Bistumsprojektes Nationalpark-Seelsorge lernten sich die Teilnehmer in Kurzgesprächen während eines „Speedatings“ kennen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das solidarische Grundprinzip aus den Gründungstagen der Brotvereine und Raiffeisengenossenschaften im 19. Jahrhundert, sei auch heute keineswegs überholt, verriet Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen den jungen Leuten in einem Einleitungsreferat: „Was einer alleine nicht schafft, schaffen viele“.

„Unsere Leute sind mit einem veränderten Blick auf die Bank hier herausgegangenen“, sagte Seelsorge-Projektleiter Georg Toporowsky nach der zweieinhalbstündigen Zusammenkunft. Die hatten er und VR-Bank-Ausbildungsleiter Thomas Mahlberg mit einem 20minütigen Speeddating eröffnet, bei dem sich die Auszubildenden der VR-Bank und die Juniorteamer der Nationalpark-Seelsorge gegenseitig kennenlernen konnten.

Dann erzählten Bankleiter Bernd Altgen und Pastoralreferent Georg Toporowsky vom Zustandekommen der nicht alltäglichen Kooperation zwischen Kirche und Bank. Es war bei einem der Werte-schaffen-Werte-Foren, die die VR-Bank Nordeifel seit Jahren veranstaltet und bei denen schon prominente Zeitgenossen wie Margot Käßmann, Heiner Geissler, Roman Herzog und Uli Wickert laut über Werteorientierung im Wirtschaftsleben und Moral beim Geldverdienen nachgedacht haben.

„Unsere Leute sind mit einem veränderten Blick auf die Bank hier herausgegangenen“, sagte Seelsorge-Projektleiter Georg Toporowsky (vorne Zweiter v. links) nach der zweieinhalbstündigen Zusammenkunft in der VR-Bank-Hauptgeschäftsstelle in Schleiden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Unsere Leute sind mit einem veränderten Blick auf die Bank hier herausgegangenen“, sagte Seelsorge-Projektleiter Georg Toporowsky (vorne Zweiter v. links) nach der zweieinhalbstündigen Zusammenkunft in der VR-Bank-Hauptgeschäftsstelle in Schleiden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Georg Toporowsky fragte Bernd Altgen beim jüngsten Forum mit der früheren evangelischen Landesbischöfin Margot Käßmann gerade heraus, ob er sich eine Zusammenarbeit zwischen VR-Bank und Bistumsprojekt „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ vorstellen könne. Bei einem Gespräch in der Pastorat von Pfarrer Philipp Cuck, dem Leiter der GdG Hellenthal/Schleiden, in deren Grenzen die Nationalparkseelsorge angesiedelt ist, wurde man sich schnell handelseinig: Es soll nicht nur um eine wirtschaftliche Unterstützung der Bank für die Seelsorger gehen, man glaubt auch fest daran, dass beide Seiten voneinander lernen können.

Solidarität und Subsidiarität, Hilfe zur Selbsthilfe, Partizipation

In einer ersten Runde war die Bank dran, sich und ihr seit 1880 in der Nordeifelregion tief verwurzeltes Wertesystem vorzustellen. Und zu betonen, wie Bernd Altgen das tat: „Solidarität und Subsidiarität, Hilfe zur Selbsthilfe, Partizipation für alle, das schreibt sich leicht als Ziel aufs Papier. Aber wir müssen Tag für Tag sehen, wie wir das mit Leben und Wahrhaftigkeit erfüllen.“

Genau darum ging es in einer an Bernd Altgens Einführungsreferat anschließenden Diskussionsrunde, in der auch die neun VR-Bank-Auszubildenden zu Wort kamen und darlegen konnten, wie viel und tief sie sich mit Werten auseinandersetzen. Und zwar nicht nur im Umgang mit Geld und Konten, sondern auch mit Menschen.

VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen sagte den Nachwuchskräften seiner Bank und der Nationalparkseelsorge, das solidarische Grundprinzip aus den Gründungstagen der Brotvereine und Raiffeisengenossenschaften im 19. Jahrhundert sei auch heute keineswegs überholt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen sagte den Nachwuchskräften seiner Bank und der Nationalparkseelsorge, das solidarische Grundprinzip aus den Gründungstagen der Brotvereine und Raiffeisengenossenschaften im 19. Jahrhundert sei auch heute keineswegs überholt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Wir vertreten 134 Orte, 52.000 Menschen leben hier, wir sind ihre Bank und wir entwickeln mit ihnen eine solidarische Mehr-Generationen-Gesellschaft. Deshalb ist auch auf allem in der Eifelregion, wo Genossenschaft draufsteht, VR-Bank mit drin“, so VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen – egal ab es sich um die Streuobstwiesengenossenschaft „Sonne“, das Sistiger Dorfladenprojekt „Frische eG“ oder die sich entwickelnde Familiengenossenschaft handelt, die konkrete Hilfe in der Erziehung oder bei der Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger vermittelt.

Georg Toporowsky und auch die Ausbilder der VR-Bank waren nachher selbst überrascht, wie aufmerksam die jungen Leute Altgens Grundsatzreferat gefolgt waren. „Die sind mit einem völlig anderen Bild von Bank rausgegangen“, so der Nationalpark-Seelsorger: „Die meisten waren sehr, sehr positiv überrascht.“

Bei einem ersten Treffen am Hauptsitz der VR-Bank Nordeifel in Schleiden lernten die Nachwuchskräfte des Aachener Bistumsprojektes „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ das Wertesystem der Eifeler Genossenschaftshausbank kennen. Bankleiter Bernd Altgen (stehend) erklärte das Prinzip: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele zusammen!“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bei einem ersten Treffen am Hauptsitz der VR-Bank Nordeifel in Schleiden lernten die Nachwuchskräfte des Aachener Bistumsprojektes „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ das Wertesystem der Eifeler Genossenschaftshausbank kennen. Bankleiter Bernd Altgen (stehend) erklärte das Prinzip: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele zusammen!“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Man habe „viele Parallelen zur Kirche“ entdecken können, so der Pastoralreferent. Beim nächsten Treffen sollen die VR-Bank-Auszubildenden und ihre Ausbilder bei der „Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang“ zu Gast sein.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Demographie · Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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