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9. März 2015

Handball-Weltmeister spielten für den guten Zweck

Lebende Handballlegenden wir Christian „Blacky“ Schwarzer und Stefan „Kretzsche“ Kretzmar lieferten sich unter den Augen von Trainerstar Heiner Brand ein spannendes Match mit einer Euskirchener Kreisauswahl – Kreissparkasse Euskirchen ermöglichte nicht nur das Handballevent der Extraklasse, sondern nutzte mit einer Spende an „Casa Angela“ auch die Möglichkeit, in Not geratene junge Frauen und Mädchen zu unterstützen

Der zweifache Handballer des Jahres in Aktion: Stefan „Kretzsche“ Kretzmar beim Torwurf. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Der zweifache Handballer des Jahres in Aktion: Stefan „Kretzsche“ Kretzmar beim Torwurf. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – Als „Handballevent der Extraklasse“ bezeichnete Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), das spannende Duell am vergangenen Freitagabend zwischen einer Euskirchener Kreisauswahl und den „Allstars“– eine Mannschaft aus ehemaligen Weltmeistern, Europameistern, Deutschen Meistern und zigfachen Nationalspielern, darunter Handballlegenden wie Christian „Blacky“ Schwarzer und der zweifache Handballer des Jahres Stefan „Kretzsche“ Kretzmar. Das Spiel fand in der Marienschule bei ausverkauftem Haus und gut aufgelegtem Publikum statt.

Auch Theo Lemm, Organisator der hochkarätigen Partie, kam aufgrund der illustren Gäste ins Schwärmen. Spontaner Applaus brandete auf, als Lemm sich bei Becker für die große Unterstützung bedankte: „Ohne die Kreissparkasse wäre so etwas in Euskirchen nicht möglich.“ Zudem konnten die Spieler im Ameron-Parkhotel der KSK nächtigen.

Um jeden Ball wurde zur Freude der Zuschauer hart gekämpft. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Um jeden Ball wurde zur Freude der Zuschauer hart gekämpft. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

An Schlaf war für die „Allstars“, die von Trainerlegende „Mr. Schnauzbart“ Heiner Brand persönlich gecoacht wurden, nach dem Anpfiff aber erst einmal nicht zu denken. Eine äußerst flinke und selbstbewusst auftretende Kreisauswahl unter HSG-Trainer Peter Trimborn versenkte die ersten fünf Bälle zur lautstarken Freude des heimischen Publikums im „Allstars“-Kasten, ohne das eine effektive Gegenwehr der Handballrecken zu erkennen gewesen wäre.

Wer die „Allstars“ schon einmal spielen gesehen oder bei der Begrüßungsrede von „Blacky“ Schwarzer genau zugehört hatte, ahnte schon, das sich die Torserie nicht so einfach fortsetzen würde. Mit ruhigem, aber äußerst effektivem Spiel holten die erfahrenen Handballstars auf. Das allerdings stachelte die Kreisauswahl zu spannenden Tempogegenstößen und teils artistischen Einlagen zu oft erfolgreichen Torversuchen auf, so dass die erste Halbzeit recht ausgeglichen verlief. In dem sehr fairen Spiel leistete sich nur „Kretzsche“ einen reflexartigen Ausrutscher ins Reich der heftigen Regelwidrigkeiten und kassierte dafür prompt Gelb.

Nicht nur sein Schnauzbart machte ihn berühmt: Heiner Brand ist der einzige Mensch, der sowohl als Spieler wie Trainer Weltmeister im Handball wurde. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Nicht nur sein Schnauzbart machte ihn berühmt: Heiner Brand ist der einzige Mensch, der sowohl als Spieler wie Trainer Weltmeister im Handball wurde. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Auffällig blieb lediglich das äußerst besonnene Spiel der „Allstars“. In der Pause mit Zwischenstand 15:14 für die Kreisauswahl meinte Rita Witt, KSK-Pressesprecherin: „Die machen bisher nicht mehr als nötig – die werden die Handbremse in der zweiten Halbzeit sicher lösen.“ Sie sollte recht behalten: In der zweiten Hälfte spielten sich die Meister-Handballer schnell einen komfortablen Vorsprung heraus und mussten sich dabei nicht einmal abhetzen. So konnte man hier und da als Erwiderung auf den erwartungsvollen Blick eines „Allstars“-Stürmers für einen Tempogegenstoß eine abwehrende Handbewegung eines Mitspielers sehen.

Dass sich ein ehemaliger, hochgewachsener Ex-Weltmeister anfühlen konnte wie eine Betonwand, musste der ein oder andere heranstürmende Kreisauswahlspieler feststellen. Bei solchen „Abprall-Aktionen“ legten die „Allstars“ eine beeindruckende Lässigkeit an den Tag.

Udo Becker (v.l.), Vorstandsvorsitzender KSK, übergibt einen Scheck über 4300 Euro an Marlene Büchel und Christoph Konopka von „Casa Angela“, während der Scheck in den Händen von Weltmeister Christian „Blacky“ Schwarzer und Organisator Theo Lemm für die Hanse-Stiftung bestimmt ist. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Udo Becker (v.l.), Vorstandsvorsitzender KSK, übergibt einen Scheck über 4300 Euro an Marlene Büchel und Christoph Konopka von „Casa Angela“, während der Scheck in den Händen von Weltmeister Christian „Blacky“ Schwarzer und Organisator Theo Lemm für die Hanse-Stiftung bestimmt ist. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Nichtsdestotrotz lieferte die Kreisauswahl, unter ihnen effektive Torjäger wie Jens Fiedler und Tobias Engel von der HSG oder Simon Willms, TVE Bad Münstereifel, ein hervorragendes und sehr athletisches Spiel ab, im dem sie ihre Gegner immer wieder durch abwechslungsreiche Aktionen von Distanzwürfen bis zur Flugannahme im Kreis überraschen konnten. Mit dem Endstand von 28:31 für die „Allstars“ konnten Spieler wie Publikum gut leben.

Neben dem Spaß und dem Sport diente das Match aber auch einem guten Zweck: Die „Allstars“ verzichteten wieder auf ihre von der Kreissparkasse Euskirchen bereitgestellte Gage und spendeten stattdessen 5000 Euro an die Hanse-Stiftung. Auf Anregung der KSK gingen weitere 2500 Euro an den Verein „Freizeit Leben im Haus der Begegnung in Bad Münstereifel-Schönau“, der sich mit der „Casa Angela“ Mädchen und jungen Frauen in Bedrängnis, etwa durch häusliche Gewalt, annimmt. Durch die Stiftungen der KSK aufgestockt um 1800 Euro, konnte Udo Becker so in der Halbzeitpause einen Scheck von insgesamt 4300 Euro an Marlene Büchel und Christoph Konopka von „Casa Angela“ übergeben – genau die Summe, die für ein Jahr Betreuung eines in Not geratenen Schützlings notwendig ist, wie Becker berichtete.

Nach dem Spiel waren die „Allstars“ wie hier Europameister Jan-Olaf Immel von Autogrammjägern umdrängt. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Nach dem Spiel waren die „Allstars“ wie hier Europameister Jan-Olaf Immel von Autogrammjägern umdrängt. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Der KSK-Vorstandsvorsitzende, selbst sportbegeistert und ehemaliger Vorsitzender einer Handball-Spielgemeinschaft, resümierte: „Heute gab es vor allem einen Sieger: Den Handballsport im Kreis Euskirchen!“ Das konnte man auch an den Menschentrauben ermessen, die sich nach dem Spiel um die „Allstars“ bildeten: Ob Kind oder Rentner, passiver Sportliebhaber oder Sportler der Kreisauswahl: Alle wollten ein Autogramm, Foto oder einen Händedruck von den Handballstars.

Eifeler Presse Agentur/epa

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Autor(in): Klaus Schäfer
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