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28. Januar 2015

Seelsorge am Puls der Frauen

Bistumsregion Eifel: Frauenseelsorgerin Anja Joye bietet buntes und spirituelles Programm für Frauen in allen Lebenssituationen – Niedrigschwellige Angebote als Kontrapunkt zu Stress im Alltag – Jahresprogramm der Frauenseelsorge in Regionen Eifel und Düren

Eifel/Schleiden – Viele Frauen sind heute auf der Suche nach alternativen Formen, um ihren Glauben auszuleben. Als Frauenseelsorgerin der Region Eifel im Bistum Aachen ist auch Anja Joye auf der Suche – nach spirituellen Formen, die die Frauen heute ansprechen könnten. Deshalb möchte die Pastoralreferentin immer am Puls der Frauen sein, um zu wissen, wo sie gerade stehen. Der Bericht über ihre Arbeit erschien in der jüngsten Ausgabe der KirchenZeitung für das Bistum Aachen im bistumsweiten Mantelteil.

Einer der Dreh- und Angelpunkte in der seelsorgerischen Arbeit von Anja Joye ist der Stressfaktor, dem ein großer Teil der Frauen heute ausgesetzt ist. Zwischen Berufstätigkeit und den Rollen und Aufgaben innerhalb der Familie gebe es immer mehr „Frauen mit Vielfachrollen und hoher Lebenstaktung“, so die Eifeler Frauenseelsorgerin. „Sie haben das Gefühl, am Limit zu sein“, erklärt sie. Anja Joyes Aufgabe ist es dann, Angebote zu schaffen, in denen ein Kontrapunkt zu dieser Situation geschaffen werden kann.

So gestaltet sich die Arbeit in der Frauenseelsorge als ein kreatives Geschäft. Im Jahreszyklus sind die spirituellen Angebote bunt durchmischt, um möglichst viele Frauen in ihren unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenssituationen anzusprechen.

Frauenseelsorgerin Anja Joye versucht, möglichst viele Frauen ver-schiedenen Alters und in unterschiedlichen Lebenssituationen anzusprechen. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Frauenseelsorgerin Anja Joye versucht, möglichst viele Frauen ver-schiedenen Alters und in unterschiedlichen Lebenssituationen anzusprechen. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Seit fünf Jahren verbinden Anja Joye und ihre Kollegin Astrid Sistig die Frauenseelsorge in den Regionen Eifel und Düren mit einem Jahresprogramm. Dazu gehören zum Beispiel die „Exerzitien im Alltag“ in der Fastenzeit, bei denen es darum geht, inne zu halten und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Unter dem Titel „Halt an, wo läufst Du hin?“ bekommen die Frauen Impulse für jeden Tag, etwa in Bezug auf den Umgang mit der Zeit. Aufgaben können etwa ein Spaziergang oder eine Tagesmeditation, aber auch das Ausmisten des Kleiderschrankes sein.

Seit 44 Jahren gibt es den Frauentag, der zuletzt unter dem Motto „Den Stein ins Rollen bringen“ stattfand und sich mit positiven Veränderungen im eigenen Leben, in der Kirche und der Gesellschaft beschäftigte. Regen Zuspruch erfahren auch jedes Jahr der Frauenpilgertag rund um den Rursee oder das Mittsommerfest in Einruhr sowie die Frauenfilmabende. „Die Buntheit der niedrigschwelligen Angebote ist wichtig, um möglichst viele Frauen mit Gott, der Kirche, sich selbst und untereinander auf den Weg zu bringen“, erklärt die Pastoralreferentin.

Anja Joye hatte sich als Diplom-Theologin und Diplom-Pädagogin vor allem mit dem Sterbe- und Trauerpastoral sowie mit der Hospizbewegung in Deutschland beschäftigt. Als sie die Stelle der Frauenseelsorge in der Region Eifel vor fünf Jahren mit einem Beschäftigungsumfang von 25 Prozent antrat, arbeitete sie zunächst noch zweigleisig in beiden Bereichen. Mit Beginn des Jahres 2014 wurde dann ihre Stelle in der Frauenseelsorge – als erste im gesamten Bistum Aachen – auf 50 Prozent aufgestockt.

Während die Frauenseelsorge immer mehr Zuspruch von ihren Klientinnen erfährt, bleibt in den Kerngemeinden der Kirche häufig das Gefühl, die Menschen nicht mehr zu erreichen. „Viele Frauen machen sich auf die Suche nach neuen Formen, um ihren Glauben jenseits von Gottesdiensten in der Kerngemeinde auszudrücken“, glaubt Anja Joye. Bei der Suche nach Glauben und Spiritualität gehe es dann vor allem darum, was den Frauen gut tut, wo sie sich aufgehoben fühlen und wo sie Antworten auf ihre Fragen finden.

In ihrem Büro im Eifelort Schleiden versucht Anja Joye, die drei Ziele der Frauenseelsorge in ihrer Arbeit zu verwirklichen: Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität und verantwortliches Handeln in Kirche und Gesellschaft. In diesem Sinne sieht sich die Frauenseelsorgerin als Anwältin für Frauenfragen in der Bistumsregion Eifel. „Was die Frauenarbeit ausmacht ist die gemischte Gemeinschaft, die man nur über eine thematische Brücke erreichen kann.“

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Demographie · Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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