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19. November 2014

Eifel-Gesamtschulen kooperieren

Die Bürgermeister der Eifel-Kommunen Blankenheim, Kall, Mechernich und Nettersheim beschließen friedliche Koexistenz ihrer Gesamtschulen sowie gemeinsame Schulentwicklungsplanung – Zweckverband soll Widerspruch zurückziehen – Positive Beeinflussung der Schülerströme durch sich ergänzende Fächerkombinationen und „außerschulische Lernorte“ wie Mechernicher Museen, Nettersheimer Naturschutzzentrum und ein geplanter „Schulbauernhof“

Kall/Mechernich/Nettersheim/Blankenheim – Vier Kommunen mit zwei Gesamtschulen in friedlicher Koexistenz, die sich gegenseitig helfen und unterstützen, und das in der Eifel. Das klingt nach einer Geschichte aus Tausend und einer Nacht, ist aber seit gestern greifbar nahe Realität in den Kreis Euskirchener Nachbarkommunen Blankenheim, Kall, Mechernich und Nettersheim.

Nach einer gemeinsamen Sitzung im Kaller Rathaus gaben die Bürgermeister Herbert Radermacher, Dr. Hans-Peter Schick, Wilfried Pracht und Rolf Hartmann heute Nachmittag eine Presseerklärung ab, in der sie ihre künftige Zusammenarbeit und gemeinsame Schulentwicklungsplanung bekanntgaben.

Ziel ist es, beide Gesamtschulen, die bereits bestehende der Gemeinden Blankenheim und Nettersheim, und die in Gründung befindliche neue Gesamtschule Mechernich/Kall miteinander zu vernetzen und auf Sicht mit überlebensfähigen Schülerzahlen zu versorgen.

Nicht nur die Kaller „Pänz“ können sich freuen: Statt „Schulkrieg“ herrscht im Euskirchener Südkreis seit heute Einigkeit: Die Bürgermeister (2. bis 5. v.l.) Wilfried Pracht (Nettersheim), Dr. Hans-Peter Schick (Mechernich), Rolf Hartmann (Blankenheim) und Herbert Radermacher (Kall) gaben zusammen mit Mechernichs Fachbereichsleiter Holger Schmitz (ganz links), Kalls Kämmerer Michael Heller (ganz rechts) und dem Ersten Kaller Beigeordneten Uwe Schmitz (2.v.r.) eine gemeinsame Erklärung zur künftigen Schulpolitik ab. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Nicht nur die Kaller „Pänz“ können sich freuen: Statt „Schulkrieg“ herrscht im Euskirchener Südkreis seit heute Einigkeit: Die Bürgermeister (2. bis 5. v.l.) Wilfried Pracht (Nettersheim), Dr. Hans-Peter Schick (Mechernich), Rolf Hartmann (Blankenheim) und Herbert Radermacher (Kall) gaben zusammen mit Mechernichs Fachbereichsleiter Holger Schmitz (ganz links), Kalls Kämmerer Michael Heller (ganz rechts) und dem Ersten Kaller Beigeordneten Uwe Schmitz (2.v.r.) eine gemeinsame Erklärung zur künftigen Schulpolitik ab. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Bürgermeister Hartmann und Pracht wollen der Schulzweckverbandsversammlung kommenden Montag vorschlagen, den vorsorglich eingelegten Widerspruch gegen die Gesamtschule Mechernich/Kall zurückzuziehen.

Vorgespräche beim RP in Köln

Stattdessen wollen sie die Kommunalpolitiker dann auf den neuen regionalen Konsens einschwören, den die vier Bürgermeister nach Vorgesprächen beim Kölner Regierungspräsidenten heute in Kall gefunden haben.

Sie beschlossen den regionalen Konsens in Schulfragen und wollen die Schülerzahlen und demografischen Veränderungen der nächsten Jahre gemeinsam nicht nur im Auge behalten, sondern da, wo es möglich ist, auch Schülerströme positiv beeinflussen, um beide Gesamtschulen langfristig auf sichere Füße zu stellen.

Absprachen und Zusammenarbeit sollen sich nicht auf eine gemeinsame Schulentwicklungsplanung beschränken. Auch an eine Kooperation der künftigen Oberstufen in Nettersheim und Mechernich ist gedacht. Seltene Fächer oder Fächerkombinationen sollen gemeinsam und wechselseitig für das gesamte Gesamtschul-Einzugsgebiet angeboten werden.

Außerdem denkt man an die Einbindung sogenannter „außerschulischer Lernorte“ in das gemeinsame Gesamtschul-Programm. Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick nannte das Naturschutzzentrum Nettersheim sowie Bergbau- und Freilichtmuseum Mechernich als Beispiele, der Nettersheimer Verwaltungschef Wilfried Pracht einen Schulbauernhof, wie ihn die Gemeinde im Grünen einrichten könnte.

Positive Signale an die Eltern

Der Kaller Bürgermeister Herbert Radermacher, Gastgeber des historischen Schulbündnisses vier Eifeler Kommunen mit künftig zwei Gesamtschulen an vier Schulstandorten, zeigte sich zuversichtlich, dass sich die neue Einigkeit in Schulfragen positiv auf die Anmeldezahlen für die Sekundarschule Kall/Mechernich beziehungsweise die künftige Gesamtschule am Standort Kall auswirken wird.

Auch Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann geht davon aus, dass sich beide Gesamtschulen zusätzlich durch Rückkehrer von den Gymnasien in Klasse 7 mittelfristig mit stabilen Schülerzahlen konsolidieren. Aufgrund der von der Stadt Mechernich erstellten Schulentwicklungsplanung, die auch von der Bezirksregierung so akzeptiert wird, geht man am Standort Mechernich von einer Vier- bis Fünfzügigkeit mit der Sekundarstufe 1 und 2 (Oberstufe) und am Standort Kall von einer Zweizügigkeit aus.

Die Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim soll vierzügig bleiben, wobei hier aufgrund der horizontalen Gliederung die Unter- und Mittelstufe in Blankenheim und die Oberstufe in Nettersheim eingerichtet wird.

Ein historisches Bild nach der Erklärung zur gemeinsamen und sich gegenseitig unterstützenden Schulpolitik: Die Bürgermeister (2. bis 5. v.l.) Wilfried Pracht (Nettersheim), Dr. Hans-Peter Schick (Mechernich), Rolf Hartmann (Blankenheim) und Herbert Radermacher (Kall) zusammen mit Mechernichs Fachbereichsleiter Holger Schmitz (ganz links), Kalls Kämmerer Michael Heller (ganz rechts) und dem Ersten Kaller Beigeordneten Uwe Schmitz (2.v.r.). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Ein historisches Bild nach der Erklärung zur gemeinsamen und sich gegenseitig unterstützenden Schulpolitik: Die Bürgermeister (2. bis 5. v.l.) Wilfried Pracht (Nettersheim), Dr. Hans-Peter Schick (Mechernich), Rolf Hartmann (Blankenheim) und Herbert Radermacher (Kall) zusammen mit Mechernichs Fachbereichsleiter Holger Schmitz (ganz links), Kalls Kämmerer Michael Heller (ganz rechts) und dem Ersten Kaller Beigeordneten Uwe Schmitz (2.v.r.). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bürgermeister Wilfried Pracht sagte: „Es gibt im Südkreis Bedarf für eine zweite Gesamtschule. Und wir müssen neidlos akzeptieren, dass das dem klaren Elternwillen entspricht!“ Die Bürgermeister sind sich einig, dass beide Gesamtschulen Bestand haben und sicher, dass die in Kall ausstehende Elternbefragung zu dem gewünschten und auch erwarteten Ergebnis führt und die friedliche Koexistenz und Kooperation beider Eifeler Gesamtschulen vom RP genehmigt wird.

Erst ab 2020 rechnen die Bürgermeister Schick und Radermacher im Südkreis mit demografisch bedingten signifikanten Rückgängen der Schülerzahlen.

pp/Agentur ProfiPress


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Autor(in): Klaus Schäfer
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