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30. Oktober 2014

Literarische Sternstunden in der Eifel

1. Eifel-Literatur-Festival ist mit Besucherrekord zu Ende gegangen

Eifel – Mit einer Lesung von Frank Schätzing in Wittlich und einer überwältigenden Gesamtbilanz ist das Eifel-Literatur-Festival 2014 zu Ende gegangen. Zu elf Lesungen zehn namhafter Autoren in Wittlich, Bitburg, Daun und Prüm kamen 10.000 Besucher aus fünf Ländern. Das ist ein Rekord in der seit zwanzig Jahren von Dr. Josef Zierden ehrenamtlich geführten Veranstaltungsreihe.

Mit dem Programm des 11. Eifel-Literatur-Festivals hat Josef Zierden offensichtlich genau den Publikumsgeschmack getroffen. Das ließ sich schon daran ablesen, dass ein Großteil der Veranstaltungen sofort nach Ankündigung ausverkauft war. Jetzt liegt die beeindruckende Gesamtbilanz vor: 10.000 Besucher kamen, durchschnittlich 900 und damit je 325 mehr als beim Festival 2012. Aus bis zu 600 Kilometern Entfernung waren sie aus verschiedenen Bundesländern Deutschlands, den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Luxemburg angereist.

Mit einem Publikumsrekord geht das Eifel-Literatur-Festival zu Ende. Publikumsmagnet mit Lesungen in beiden Saisons war Pater Anselm Grün, der 3000 Menschen anzog. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Mit einem Publikumsrekord geht das Eifel-Literatur-Festival zu Ende. Publikumsmagnet mit Lesungen in beiden Saisons war Pater Anselm Grün, der 3000 Menschen anzog. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Ihr Interesse galt aktueller Literatur verschiedener Genres vom Sachbuch über die Biografie bis hin zum Thriller, vor allem aber großen und bekannten Autoren. Im Frühling waren Max Moor, Richard David Precht, das Duo Klüpfl & Kobr, Anne Gesthuysen und Daniel Kehlmann zu Gast. Im Herbst folgten Florian Illies, Rüdiger Safranski, Ferdinand von Schirach und Frank Schätzing. Publikumsmagnet mit Lesungen in beiden Saisons war Pater Anselm Grün, der 3000 Menschen anzog.

„Jeder Autor hat eigene Farbe, eigenen Charakter und eigene Präsentationsform eingebracht, mal Vortrag, mal Lesung mit Gespräch, mal schauspielerische Einlage oder große Bühnenshow: Die Vielfalt erfreute 2014“, bilanziert Josef Zierden. Auch für ihn persönlich gab es Grund zur Freude: „Wenn ein renommierter Autor wie Ferdinand von Schirach seine Deutschlandtour in der Eifel startet, ist das ein aussagekräftiges Kompliment“, sagt er, „es erfüllt mich auch mit Stolz, wenn ein literarischer Weltstar wie Daniel Kehlmann bei uns seinen persönlichen Signierrekord aufstellt, oder wenn Florian Illies überhaupt nur eine Lesung deutschlandweit im Terminkalender zulässt – und zwar die beim Eifel-Literatur-Festival“.

Glücklich mache es ihn außerdem, dass die Autoren von der Aufmerksamkeit und dem aktiven Mitgehen des Publikums schwärmten und die akribische Organisation des Festivals lobten. Über zwanzig Jahre gewachsene Beziehungen ermöglichten es ihm, namhafte Autoren in die Eifel zu holen, sagt Zierden. Richard David Precht zum Beispiel empfinde seine Auftritte beim Festival inzwischen als einen Besuch unter Freunden. Dass er in diesem Jahr besonders auf die Zugkraft großer Namen gesetzt hat, begründet Zierden mit den für ein Festival dieser Größe außergewöhnlichen Rahmenbedingungen der Organisationsarbeit. Er leistet sie ehrenamtlich, vor allem unterstützt durch seine Frau, was mit dem rheinland-pfälzischen Landesverdienstorden für beide honoriert worden ist. Anders als noch 2012, als er halb frei gestellt war, hat der Studiendirektor das Festival 2014 neben seinem Beruf gestemmt, der ihn mit 26 Unterrichtsstunden und zahlreichen Sonderverpflichtungen ausfüllt: „Da blieb mir schlicht kein Raum zum Experimentieren“, sagt er. Zudem muss sich das Festival über Ticketeinnahmen größtenteils selbst finanzieren.

Das Festival komme, so Zierden, weil es keinen kostenfressenden Personalapparat habe, zwar mit einem vergleichsweise kleinen Budget von 200.000 Euro aus. Das aber wird nur bis zu je einem Viertel von öffentlichen Zuschüssen und Sponsorengeldern getragen. Dennoch, so bilanziert Josef Zierden zufrieden, gehe die Zielsetzung, das Besondere möglich zu machen, auf. In zahllosen schriftlichen Publikums-Rückmeldungen sieht er sein Konzept bestätigt: „Die Leute danken für wundervolle Abende mit großen Autoren, die sie ohne das Festival nicht in der Eifel hätten erleben können“.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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