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24. Juli 2014

Eifeler als Teil der Kunst

„Schleidener Kinder“ und ihre Geschichten präsentiert die Künstlerin Maf Räderscheidt in ihrem „Kulturschock“ – In dem Gebäude, in dem sich bis 1969 ein Krankenhaus mit Entbindungsstation befand

Eifel/ Schleiden – Eine ganz besondere Ausstellung öffnet am Samstag, 2. August, ab 17 Uhr ihre Tore: Die im Nordeifel-Städtchen Schleiden lebende und wirkende Künstlerin Maf Räderscheidt hat Kinderbilder gesammelt daraus eine sehr persönlichen Ausstellung konzipiert. Es handelt sich dabei nicht um „irgendwelche Kinder“ – die Kinder auf den Fotos, die in der Ausstellung „Die Kinder des Kulturschocks“ gezeigt werden, wurden alle in Schleiden geboren. Und zwar genau dort, wo sie jetzt Teil der Ausstellung sind, nämlich im „Caritashaus“, in dem sich bis 1969 das Schleidener Krankenhaus inklusive Entbindungsstation befand. Erst vor kurzem hat Maf Räderscheidt das altehrwürdige Gebäude aus dem 19. Jahrhundert übernommen und dort ihr Atelier nebst Ausstellungsräumen eingerichtet.

In den Räumen des heutigen „Kulturschocks“ befand sich die Geburtsstation. „Die Hebamme, Fräulein Wachs mit Namen, zwang die Schwangeren, die große Holztreppe auf und ab zu laufen, um die Geburt in Gang zu bringen“, berichtet Maf Räderscheidt, „aus diesem Grund hieß sie bei den Gebärenden gern die »Seufzertreppe«.“

Kinder, die im Schleidener „Caritashaus“ – heute der „Kulturschock“ der Künstlerin Maf Räderscheid – geboren wurden, präsentiert eine Ausstellung, die am Samstag, 2. August, ab 17 Uhr ihre Tore öffnet. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Kinder, die im Schleidener „Caritashaus“ – heute der „Kulturschock“ der Künstlerin Maf Räderscheidt – geboren wurden, präsentiert eine Ausstellung, die am Samstag, 2. August, ab 17 Uhr ihre Tore öffnet. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Als Maf Räderscheidt die Schleidener aufforderte, ihr ein Foto zur Verfügung zu stellen, damit die außergewöhnliche Geschichte des Hauses in einer Ausstellung gewürdigt werden kann, rechnete sie nicht mit einer derartigen Resonanz. Viele Kinderfotos, manche auch von Menschen, die bereits tot sind, und viele originale Erinnerungsstücke, Taufkleider und Kinderspielzeuge fanden ihren Weg zurück in den Kulturschock. „Mit ihrer Mitwirkung sind die Menschen Teil der Ausstellung geworden“, erklärt Maf Räderscheidt das Prinzip der „Sozialen Skulptur“. Denn ohne sie hätte es keine Ausstellung gegeben, die Beteiligung ist Teil der künstlerischen Arbeit. Und damit sind alle der Menschen, die ein Foto zur Verfügung gestellt haben, auch Künstler und Teil der Installation.

Ein besonderer Teil der Ausstellung ist dem Gärtner Josef gewidmet, der auf dem heutigen Parkplatz des Franziskushauses einen Garten betrieb, mit dem er das komplette Krankenhaus ernährte. Erinnerungsstücke an ihn wurden von einer Verwandten zur Verfügung gestellt. Mit der Erinnerung an diesen Menschen, der einsam in einer Dachkammer des Franziskushauses starb, wird auch der Alltag in diesem Haus wieder lebendig.

Am Samstag, 2. August, 17 Uhr, eröffnet die Ausstellung im Kulturschock Schleiden, Alter Markt 32, mit der sich der Kulturschock zugleich auch zum ersten Mal im Ausstellungskalender der Eifel vorstellt. Zur Ausstellungseröffnung spielt die Band „Oldie Express“, die aus drei Schleidener Senioren besteht, die mit Quetsch und Gesang die Menschen erfreuen. Besichtigt werden kann die Ausstellung anschließend bis zum 2. Oktober.

pp/Agentur ProfiPress

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Autor(in): Klaus Schäfer
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