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1. Juli 2014

Sommerferienkompromiss ist Schönfärberei

Berlin, 13. Juni 2014: Stolz präsentierte die Kultusministerkonferenz (KMK) ihren Kompromiss zur langfristigen bundesweiten Sommerferienregelung: 84,6 Tage im Durchschnitt sollen es für den Zeitraum 2018-2024 sein. Ein Plus von 3,3 Tagen im Vergleich zur Regelung von 2011-2017. Damit sei man den Wünschen der Tourismusbranche entgegengekommen. Zu früh gefreut, muss man nun allerdings sagen. Denn der Zuwachs kommt vor allem durch einen Trick zustande. Man hat für das Jahr 2019 einfach die Pfingstferien Baden-Württembergs und Bayerns dazu gerechnet, weil diese sich mit dem Beginn der Sommerferien in Berlin und Brandenburg überschneiden. Pfingstferien sind aber nun einmal keine Sommerferien – die wenigsten dürften wohl ihren Jahresfamilienurlaub in die deutlich kürzeren Pfingstferien legen. Tatsächlich beträgt der Durchschnitt 82,9 Ferientage (inklusive der nachgelagerten Wochenenden). Das stellt zwar eine kleine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Entwurf dar, der nur 81,6 Tage vorsah. Aber von einem weitreichenden Entgegenkommen, wie es die KMK behauptet, kann kaum die Rede sein.

Wir sind enttäuscht vom Ergebnis der Verhandlungen. Die Anliegen des Deutschlandtourismus sind entgegen aller Bemühungen leider erneut nicht ernst genommen worden. Und das, obwohl die Ministerpräsidentenkonferenz einen einstimmigen Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz zum Anlass genommen hatte, die KMK um einen Kompromiss zu bitten, der touristische Belange mit einbezieht. Die KMK hätte es in der Hand gehabt, ein brisantes Streitthema dauerhaft zu befrieden. Man hat diese Chance leider nicht genutzt. Wir fordern weiter: 90 Tage Ferienkorridor so weit wie möglich ausnutzen!

Der Tourismus ist bundesweit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit Wachstumspotenzial. Die Tourismusbranche sichert 2,9 Mio. nicht verlagerbarer Arbeitsplätze; mit einer Bruttowertschöpfung von 97 Mrd. € liegt sie noch vor dem Bankwirtschaft oder der Kraftfahrzeugindustrie. Jeder entfallende Ferientag bedeutet für den Deutschlandtourismus eine Einbuße von bis zu 120 Mio. €, zusätzliche Umsatzeinbußen entstehen durch eine geringe Auslastung zu Ferienbeginn und zum Ferienende mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Aber auch Familien mit schulpflichtigen Kindern sind in hohem Maße betroffen. Die Überlastung der Hauptreiserouten und überfüllte Urlaubsregionen beeinträchtigen den Erholungswert und die extrem hohe Nachfrage in Beherbergung und Gastronomie führt zu Preissteigerungen mit höheren Urlaubskosten für die Betroffenen.

Der DTV: Der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) – 1902 gegründet – ist der Dachverband kommunaler, regionaler und landesweiter Tourismusorganisationen. Er setzt sich für eine erfolgreiche touristische Entwicklung in Deutschland ein. Neben Aufgaben als tourismuspolitische Interessenvertretung steht dabei die Fach- und Projektarbeit im Vordergrund. Der DTV ist beratend, zertifizierend und koordinierend in vielen Bereichen des Qualitätstourismus tätig. Zu den 96 Mitgliedern gehören Landestourismusorganisationen, regionale Verbände, Städte, alle Kommunalen Spitzenverbände sowie fördernde Mitglieder – darunter ADAC und Deutsche Bahn AG.

Weitere Informationen:
Deutscher Tourismusverband e.V.
Jörg Müller-Brandes
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030 / 856 215 – 121
E-Mail: muellerbrandes@deutschertourismusverband.de

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Sonstiges

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Autor(in): Klaus Schäfer
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