WIR. LEBEN. EIFEL.
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Fachkräftegewinnung

Fachkräftegewinnung

Der demografische Wandel und die damit verbundenen Schrumpfungsprozesse werden sich zukünftig auch auf die Verfügbarkeit von Fachkräften auswirken. Qualifizierter Nachwuchs aber auch erfahrene Fachkräfte werden immer schwieriger zu finden sein.
Die Eifel und die sie umgebende Hochschullandschaft bringen eine Vielzahl von qualifizierten Fachkräften hervor. Um diese auch in der Region halten zu können, und die Attraktivität der Eifel nicht nur als Lebens- sondern auch als Arbeitsstandort zu steigern, wird die Zukunftsinitiative Eifel genau dort aktiv.

Ziel ist es, mit konkreten Aktionen den ‚brain drain’ aus der Region hin zu den Ballungsräumen und Wirtschaftsmetropolen zu minimieren und ausgebildete Fachkräfte im Eifel-Ardennen-Raum zu halten.

Brainstorming in Sachen Fachkräftemangel 

Eine der größten Herausforderungen der Zukunft – die Bewältigung des schon jetzt spürbaren Fachkräftemangels – wird eines der drängenden Themen bei der zweiten Bürgermeister-Konferenz der Zukunftsinitiative Eifel am 27. Juni in Simmerath-Rurberg sein. Außerdem werden der Klimawandel und die erneuerbaren Energien im Fokus stehen, wenn die Verwaltungschefs von mehr als 50 Kommunen auf Einladung der Zukunftsinitiative Eifel (ZIE) aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens zusammenkommen.

Bereits einen Monat zuvor trafen sich in Gerolstein die Kümmerer der ZIE mit zuständigen Fachbereichsleitern und Experten aus zahlreichen Kommunen, um in Querschnittworkshops bestehende Projekte vorzustellen und zu erörtern, was in Zukunft getan werden muss, um die Eifel wirtschaftlich zu stärken. „Wir wollen heute voneinander lernen. Der dabei entstehende Mehrwert kommt der Eifel zugute“, sagte Ruth Roelen, Leiterin der Stabsstelle Regionalentwicklung in der Städteregion Aachen bei der Begrüßung.

 IHK-Geschäftsführer plädiert für „Entakademisierung“

Dass sich selbst die Experten über die Auswirkungen des Fachkräftemangels nicht einig seien, berichtete Fritz Rötting, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen zu Beginn seines Impulsreferats. „Da reicht die Diskussion von dramatischen Prognosen bis hin zu Gleichmut gegenüber lösbaren Problemen“, so Rötting, dem es als IHK-Geschäftsführer gleichwohl ein Anliegen ist, für das Thema zu sensibilisieren. Denn eine Befragung im Herbst 2011 im Aachener Kammerbezirk ergab, dass 35 Prozent der Unternehmen in allen Branchen den Fachkräftemangel befürchten. „Derzeit können im Raum Aachen 7.000 Stellen – überwiegend im nicht-akademischen Bereich – nicht besetzt werden“, sagte Rötting.

Für den IHK-Geschäftsführer ist „Entakademisierung“ das Schlagwort: Bereits in der Schule gelte es zu vermitteln, dass auch eine Ausbildung eine attraktive Lebensplanung sein könne. Schulen und Betriebe müssten besser vernetzt werden, forderte Rötting und verwies unter anderem auf die „Zehn Handlungsempfehlungen“ der IHK Aachen gegen den Fachkräftemangel.

Job- und Karriereportale mit regionalem Fokus

AGIT-Geschäftsführer Ulrich Schirowski stellte Job- und Karriereportale vor, die sich von den gängigen Jobbörsen wie etwa „Stepstone“ durch ihre Regionale Ausrichtung unterschieden. Mit „karriere.ac“ oder dem grenzüberschreitenden Projekt „TeTRRA“ etwa will man in der Städteregion Aachen und darüber hinaus verhindern, das Hochschulabsolventen „den Verlockungen großer süddeutscher Automobilhersteller erliegen“, so Schirowski. Kooperationen wie „campus meets companies“ seien eine Möglichkeit für Unternehmen aus dem ländlichen Raum, sich den Studenten „als attraktiver Arbeitgeber in Nettersheim oder Heimbach, Blankenheim oder Euskirchen“ vorzustellen.

„Klauen Sie gute Ideen“

Elke Breidenbach, Leiterin der Regionalagentur Aachen, verwies auf Fördermittel in Höhe von 50 Millionen Euro, die bis Ende 2015 aus dem ZIEL2/ERFE-Programm zur Verfügung gestellt würden. Die Aachener Wirtschaftsförderin machte darauf aufmerksam, dass es bereits im Jahr 2020 einen Rückgang um 20 Prozent bei den Schulabgängern geben werde. Sie sah in der forcierten Frauenerwerbstätigkeit und in der Qualifizierung von An- und Ungelernten erhebliches Potenzial: „Da muss ganz viel passieren.“
Nach einem Brainstorming nach dem Prinzip des „World-Cafés“ stellten einige Teilnehmer Projekte aus ihrer Region vor, wie etwa die „Botschafter im Handwerk“ der Kreishandwerkerschaft MEHR, das Präventionsprogramm „Handwerk – vital und demografiefest“ der HWK Koblenz oder der Demografie-Dialog des Kreises Euskirchen. „Klauen Sie gute Ideen“, forderte Elke Breidenbach auf.
Abschließend sprachen die Teilnehmer dem ZIE-Gremium ein Lob dafür aus, dass sich die Zukunftsinitiative Eifel einmal mehr als Plattform für den Austausch untereinander zur Verfügung gestellt habe. Wie Ruth Roelen erklärte, sei eine gut funktionierende Kommunikation „bis in die kommunale Ebene hinein“ eines der Hauptanliegen der ZIE, das man konsequent weiterverfolgen wolle.

(Agentur ProfiPress)

 

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