WIR. LEBEN. EIFEL.
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Arbeitsbericht 2015
Handlungsfeld Handwerk & Gewerbe

Themenübergreifend finden im Handlungsfeld Handwerk & Gewerbe regelmäßig zahlreiche Veranstaltungen zur Information und Weiterqualifizierung von Unternehmern und ihren Mitarbeitern in der Eifel statt. Dies können Veranstaltungen zu Fachthemen wie Social-Media-Marketing oder auch weiche Themen zur Mitarbeiterführung oder Teambuilding sein. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Aktivitäten zu Schwerpunktthemen im Handlungsfeld, die im Folgenden kurz erläutert werden.

 

Existenzgründung

Zur Information und Unterstützung Gründungsinteressierter bieten die Wirtschaftskammern zahlreiche Informationsveranstaltungen, häufig in Kooperation mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften, und auch individuelle Beratungsangebote an.

Die Existenzgründungsentwicklung in der Eifel bedarf einer differenzierten Betrachtung. Die Betriebsgründungen verspürten entsprechend dem Landestrend eine leichte Zunahme. Die meisten Betriebsgründungen  gab es in den Bereichen „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“, im Baugewerbe“ und im  „Gastgewerbe“. Erfreuliche Zahlen gab es auch bei den Gründungen je 10.000 Einwohner. Hier lag der Vulkaneifelkreis mit 10 Gründungen pro 10.000 Einwohner vor allen anderen Landkreisen in Rheinland-Pfalz. Rückläufig ist dagegen die Anzahl der Gewerbeanmeldungen insgesamt. Auch diese Entwicklung liegt voll im Landestrend. Die vorgenannten Ausführungen entsprechen auch den Veröffentlichungen Statistischen Landesamtes. Wie in den vergangenen Jahren auch, ist sowohl im Eifelkreis Bitburg-Prüm als auch auf Landesebene eine Zunahme der Nebenerwerbsgründungen festzustellen.

In der Nordeifel, stabilisiert sich die Gründungsdynamik 2014/2015 auf das Niveau von 2012. Diese Entwicklung ist auf die stabile Konjunktur zurückzuführen. Inzwischen konkurrieren gute Gründerbiographien mit dem Fachkräftemangel in der Wirtschaft. Das schlägt sich in der Statistik deutlich nieder.  Die Gründungsintensität in der Nordeifel ist zwar etwas besser als der Landesdurchschnitt, kann aber aber über den erneuten Rückgang in 2015 nicht hinwegtäuschen. Nachweislich haben mit Hilfe der Beratung der STARTERCENTER NRW etwa 150 Gründer im gleichen Jahr gegründet. Aufgrund der Entwicklungen gibt es einen erheblichen Handlungsbedarf bei der regionalen Gründerförderung. Durch die gute Konjunktur stagnieren die Zahlen der Gründungen. Darüber können auch die besseren Voraussetzungen der Gründer nicht hinwegtäuschen.

Daher ist es geboten, neue Potenziale zu erschließen und eine langfristige neue Gründerpolitik in der Region zu etablieren.

 

Übergabe/Übernahme

Im Zusammenhang mit dem Gründungsthema steht die Übergabe von bestehenden Betrieben an die nachfolgende Generation. Zum einen wächst das Angebot an Betrieben, die aus Altersgründen abgegeben werden sollen jährlich um ca. 1%, gleichzeitig lässt die Gründungsbereitschaft und insbesondere die Übernahmebereitschaft nach. Aus diesem Grund haben sich sowohl die IHK´s als auch die Handwerkskammern der Eifelregion intensiv um die Betriebs- und Unternehmensnachfolge engagiert. Es werden verstärkt in der Eifel Seminarangebote und Beratungsarbeit der Kammern unterbreitet. Dazu gibt es noch ERFA-Kreise in den einzelnen Kammerbezirken. Auch die regionalen Banken engagieren sich in Kooperationen mit den Wirtschaftskammern zunehmend in diesem Themenfeld.

 

Ein größeres Potenzial liegt in der aktiven Vermittlung von Gründern und Übergebern. Die Zurückhaltung bei den Gründern, einen bestehenden Betrieb zu übernehmen, kann nur langfristig abgebaut werden. Die Überarbeitung der Plattform nexxt.change.de der KFW bleibt hinter den Erwartungen zurück.

 

Fachkräftesicherung

Die Sicherung gut ausgebildeter Fachkräfte für das eigene Unternehmen ist und bleibt für die Betriebe in der Eifel der Hauptgrund, selbst auszubilden. Daher engagieren sich alle Kammern intensiv in der Unterstützung der Unternehmen zur Fachkräftesicherung. So fand im März 2015, die von IHK und HWK Trier, der Arbeitsagentur und dem Trierischen Volksfreund gemeinsam organisierte Ausbildungsmesse in Wittlich mit über 42 präsentierenden Ausbildungsbetrieben statt. Darüber hinaus informierten die Ausbildungsberater der IHK an Berufsinformationsmessen in Berufsbildenden Schulen und Gymnasien in Prüm, Daun und Wittlich. Im September wurden auf der Ausbildungsmesse “Job Initiative Eifel” die Vorteile der dualen Ausbildung aufgezeigt, im November 2015 präsentierte die IHK Trier im Rahmen des landesweiten Elternabends am St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg rund 100 Eltern und Schülern die berufliche Aus- und Weiterbildung als gleichwertige Alternative zum Studium.

Diese Maßnahmen werden durch ein breites Weiterbildungsangebot zur Fachkräfteentwicklung in der Region flankiert.

Im Rahmen der passgenauen Vermittlung unterstützen die Handwerkskammern und IHK´s die KMU´s in der Eifel bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen sowie bei der Integration von ausländischen Fachkräften. Da die KMU´s in den ländlichen Regionen der Eifel im Wettbewerb um die Nachwuchskräfte benachteiligt sind und um  die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu erhalten, werden sie bei der Sicherung ihres zukünftigen Fachkräftebedarfs durch ein flächendeckendes Angebot an Beratungsleistungen unterstützt.

 

Infrastruktur

IHKs und Kommunen haben auch in 2015 für das Thema Engpassbeseitigung in der Verkehrsinfrastruktur gegenüber Politik und Entscheidungsträgern intensiv Lobbying betrieben. Insbesondere der Lückenschluss der Autobahn A 1 stand als Projekt mit hohem verkehrlichen Nutzen im Vordergrund . Um der Bedeutung dieses Infrastrukturprojekts nochmals Nachdruck zu verleihen, fand am 19. November 2015 ein A 1 – Forum in Daun bei der Firma Technisat mit rund 150 Teilnehmern statt. Kammern, Unternehmensvertreter und Kommunen forderten die Aufnahme des Projektes in den vordringlichen Bedarf Plus des BVWP 2015 sowie schnellstmögliche Planungs- und Finanzierungssicherheit. Vorab tagte der Verkehrsausschuss der IHK Trier in Daun, der sich auch dem Thema widmete.  Das A 1 Forum wurde anschließend auch in der Presse thematisiert.

Ein zweites Thema betrifft den Ausbau des Internets im ländlichen Raum. Die Betriebe der Eifel leiden nach wie vor, dennoch zeigen die von Bund und Land bereitgestellten Mittel erste Erfolge.

 

Handwerk und Tourismus

Dass der Tourismus eine tragende Säule mit Zukunftsperspektive in der Eifel darstellt, spiegelt sich auch in Projektarbeit und Veranstaltungen wider. So haben im vergangenen Jahr mehrere Informationsveranstaltungen zu den Themen „Zeitgemäßer Vertrieb“, „ Rechtsfragen im Tourismus“ und „Basiswissen in der Gastronomie“ stattgefunden. Außerdem wurde der vom DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V. sowie den IHKs Trier und Koblenz gemeinsam organisierte DEHOGA-IHK Branchentreff in der Eifel organisiert. Es wurden verschiedene Workshops zu den Themen Mindestlohn, Lebensmittelinformationsverordnung, Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge angeboten. Das in 2014 gestartete Projekt zu einer E-Learning-Software, bei dem die Gastgeber in der Eifel die Möglichkeit erhalten, sich mit Hilfe einer Software-Lösung über die Themen rund um das Internet zu informieren und weiterzubilden ist in 2015 weitergeführt worden.

 

Stand: 1. Dezember 2015

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