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©Eifelkreis Bitburg-Prüm
11. November 2017

Handwerkskammer Trier vergibt Denkmalpflegepreise 2017

Back- und Schmiedehaus in Jucken ausgezeichnet.

Die Handwerkskammer Trier hat am 25. Oktober 2017 die Besitzer historischer Häuser mit dem Denkmalpflegepreis ausgezeichnet. Teilnahmeberechtigt waren Eigentümer und Nutzer denkmalwürdiger Gebäude im Bereich der Handwerkskammer Trier sowie Handwerker, die im Sinne der Denkmalpflege bei der Renovierung oder Restaurierung am Erscheinungsbild dieser Gebäude mitgewirkt haben. Mit der Auslobung des Denkmalpflegepreises will die Kammer dazu beitragen, dass die Denkmäler in der Region Trier in ihrem Charakter erhalten bleiben. Die Würdigung soll Hausbesitzer und Handwerker dazu anregen, sich an der Erhaltung schützenswerter Gebäude zu beteiligen. Denn Denkmäler sind ortsbildprägende Bestandteile unserer Dörfer und Städte. Sie vermitteln Atmosphäre und Geschichte zum Anfassen. Dies für die zukünftigen Generationen zu erhalten, ist heute unsere Pflicht. Es ist wichtig, das geschichtliche Erbe und die Wohnlichkeit unserer Dörfer und Städte zu bewahren, sie unseren Nachfahren als eine gute Tradition weiterzugeben und Identität und Wurzeln zu vermitteln. Der Erhalt und die Pflege unserer Denkmäler und das lebendige Interesse an ihnen leisten dafür einen wichtigen Beitrag.

Aus dem Eifelkreis wurde das Objekt „Hetzgeshof“ in Jucken mit dem Denkmalpflegepreis 2017 prämiert und drei Handwerker ausgezeichnet. Im Bild v.li.: Landrat Dr. Joachim Streit, Kreisdenkmalpfleger Detlef Kleintitschen, Handwerkskammerpräsident Rudi Müller, Walter Thielen (Thielen Bau) aus Lauperath, Schreiner Ludwig Fuxen aus Wolsfeld, Schreiner Johann Kauth aus Ammeldingen/Neuerburg und die Preisträger Alice und Hans-Wilhelm Schares.

ie mit je 1.000 Euro dotierte Auszeichnung gab es für die Restaurierung einer repräsentativen Wittlicher Stadtvilla. In Köwerich wurde ein traditionelles Trierer Quereinhaus aus dem Jahre 1905 sorgfältig umgebaut und heutigen Wohnbedürfnissen angepasst. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm erhielten die Besitzer eines Back- und Schmiedehauses in Jucken den Preis, weil sie ein kleines Nebengebäude denkmalgerecht erhalten haben. Die Eigentümer Alice und Hans-Wilhelm Schares haben seit den 90er Jahren den landwirtschaftlichen Althof, den „Hetzgeshof“, zu einem attraktiven Wohnplatz mit Ferienwohnungen ausgebaut. Bereits beim ersten Bauabschnitt, der Sanierung des Wohnhauses, sind sie äußerst behutsam vorgegangen und haben in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz eine absolut vorbildliche Sanierung und Umnutzung vollzogen. Im alten Wohnhaus sind viele Details erhalten geblieben (Sandsteinböden, Wandmalereien, Schränke, Türen, usw.).

Das Backhaus stand ewig leer am Ende des Hofraumes versteckt hinter Gestrüpp. Eigentlich zu klein, um es neu zu nutzen. Aber durch einen Kunstgriff wurde rückwärtig ein integrierter Flur angefügt, ein hölzerner Anbau links wurde in massiv neu errichtet und beinhaltet die Erschließung des Obergeschosses und die technischen Räume.

Bei der Maßnahme wurde in allen Details und Materialien versucht möglichst nah beim Original zu bleiben. So wurde vom Lehmbaubetrieb Thielen aus Waxweiler eine neue Lehmwickeldecke über dem Backraum eingesetzt. Die Firma Thielen wurde für diese und andere Putzarbeiten ebenfalls ausgezeichnet, genau wie der Schreiner Fuxen aus Wolsfeld für die Eingangstüren und die Schreinerei Kauth aus Ammeldingen/Neuerburg für die Innentüren und sonstigen Schreinerarbeiten.

Mit der Sanierung haben die Eheleute Schares nicht nur den eigenen Hof weiter entwickelt und ein vorbildliches touristisches Objekt erstellt, sie haben in erster Linie ein Stück Heimat erhalten und machen es für alle erlebbar. Entsprechend groß war bereits bei der Teilnahme am „Tag des offenen Denkmals 2013“ der Andrang an Besuchern. Im Jahre 2015 gewannen sie den 2. Preis beim Wettbewerb Baukultur. Alice und Hans-Wilhelm Schares sind „Überzeugungs- und Mehrfachtäter“, die mit ihren vorbildlichen Gebäuden und ihrer positiven Art andere zum Nachahmen anstiften wollen – dies getreu einer Losung von Dietrich Bonhoeffer: „Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung.“

Insgesamt lässt sich erfreulicherweise feststellen, dass der Anteil „Bauen im Bestand“ im Eifelkreis Bitburg-Prüm von Jahr zu Jahr zunimmt. Und hierbei ist der Umgang mit Kulturdenkmälern die „Königsdisziplin“. Gut ausgebildete Betriebe im Bereich der qualifizierten Altbausanierung verschaffen der Eifel einen wahrnehmbaren Vorteil beim Wettbewerb der Regionen. Dies gilt es, auf Dauer zu sichern und in diesem Bereich fachliche Fortbildung zu nutzen.

 

 

Kontakt:

Ansgar Dondelinger

Kreisverwaltung des
Eifelkreises Bitburg-Prüm

Fachbereich 01 – Personal, Büro des Landrats Trierer Str. 1 – 54634 Bitburg
Trierer Str. 1 – 54634 Bitburg

Tel:  06561 15-2111
Fax:  06561 15-1011


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Autor(in): Klaus Schäfer
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