Die Schreibwerkstatt der Lit.Eifel machte Station im Gymasnium Am Turmhof in Mechernich – 15 Schüler der EPH-Stufe wurden zu kreativen Filmemachern – Drohnenflüge übers GAT
Mechernich – Ein Hauch von Hollywood hielt Einzug in das Mechernich Gymnasium Am Turmhof (GAT). Die Lit.Eifel-Schreibwerkstatt war wieder unterwegs und machte diesmal Station am Bleiberg. Während der Projektwoche wurden 15 Schüler der Jahrgangsstufe EPH (die Abkürzung steht für Einführungsphase) zu kreativen Filmemachern.
Es wurden Drehbücher geschrieben, Storyboards ausgearbeitet und die Kameras in Position gebracht. In Klassenräumen, auf dem Schulhof oder in der kleinen Sporthalle fanden die Kreativen passende Kulissen. Mit großem Engagement wurden in den Film auch Spezialeffekte und Trick-Animationen eingebaut. So kreierte eine Gruppe für die Anfangsszene sogar einen Tempel in digitaler Form.
Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Der eine Schauspieler sollte die Welt retten, der andere den Untergang vorantreiben. Als zusätzlicher Clou wurde hier und dort eine Liebesgeschichte eingewoben. „Großartig!“, lobte die Bad Münstereifel Journalistin Claudia Hoffmann, die die Schreibwerkstatt mit dem Bedburger Illustrator Jan Hillen leitete.
Und dann ging‘s los: Requisiten wurden ausgesucht, erste Pläne für den eigenen Film geschmiedet und Dialoge geschrieben. „Uns ist wichtig, dass die Schüler selber Ideen entwickeln“, sagte Jan Hillen.
Die Jungen und Mädchen zogen sämtliche Register technischer Mittel. Video-Kameras, Fotoapparate und Action-Cams wurden genutzt, um die Story aufzunehmen. Sogar ein Stativ wurde umfunktioniert, um flotte Kamerafahrten quer durch die Turnhalle möglich zu machen.
Fünftklässler wurden als Komparsen rekrutiert. Und natürlich wurden die beiden „Lehrer“ der Lit.Eifel-Schreibwerkstatt eingespannt: Hillen spielte Psychiater, Leiche und Sportler, Hoffmann war Mutter und „alles, was an Figuren noch dazukommt“, wie sie schmunzelnd feststellte.
Aufnahmen aus 60 Metern Höhe
Richtig abgehoben war Tim Becker – genau genommen die Drohne des Schülers. „Man kann mit ihr superschöne Kamerafahrten machen“, erklärte der 15-Jährige. Das Flugobjekt bot den jungen Filmemachern besondere Perspektiven. Aufnahmen aus rund 60 Metern Höhe über dem Schulgelände waren damit schnell im Kasten. „Und in jedem Fall sind Stadt und Polizei über den Drohneneinsatz informiert“, berichtete Claudia Hoffmann.
Ausreichend Zeit war diesmal vorhanden. „Es gibt zum ersten Mal in der Geschichte der Lit.Eifel eine fünftägige Schreibwerkstatt“, so Hoffmann weiter. Bisher war das Konzept auf drei Tage ausgerichtet. Mit dem Mehr an Zeit biete sich mehr Raum, die Geschichten tiefergehend zu entwickeln.
Immer wieder bekamen die GAT-Schüler Tipps der erfahrenen Experten an die Hand. Wie funktioniert eine Geschichte? Welche Erzählmittel hat der Film? Wie könnten ein Spannungsbogen und der Schlüsselmoment aussehen? „Es muss auch nicht immer ein Happy End haben. Auch offene Enden sind möglich“, so Hoffmann.
Gelernt haben die Schüler auch, mit Disziplin und Konzentration vorzugehen. „Damit keine Anschluss- und Filmfehler passieren“, erläuterte Hillen. Beliebter Fehler sei, dass die Protagonisten plötzlich im Film ein anderes Kleidungsstück anhaben. Das passiere schnell, wenn man an unterschiedlichen Tagen drehe. Doch das falle dem aufmerksamen Zuhörer sofort unangenehm auf. Daher riet der Illustrator: „Im Sinne der Story muss nicht unbedingt chronologisch gedreht werden, sondern für den Ablauf passend.“
Freitagvormittag, dem letzten der fünf Tage, waren die Filme alle im Kasten – mit Vorspann, Filmmusik und Abspann. Sofort gab es eine Preview samt Welturaufführung im Klassenraum, zu der alle EPH-Mitschüler eingeladen waren. Bei Chips und Popcorn breitete sich Kinofeeling im Klassenraum aus. Für die Filme gab es am Ende großen Applaus.
Am Ende soll ein großer Lit.Eifel-Film entstehen, der aus den Beiträgen aus den Schreibwerkstätten in Kreuzau, Weilerswist und Mechernich zusammengestellt wird.
pp/Agentur ProfiPress