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8. September 2017

Landkreis Mayen-Koblenz bringt Bewegung in die Dörfer

Gesundheitsprojekt mit Freizeitangeboten für Senioren

8.9.17

 

KREIS MYK. Acht Ortsgemeinden aus dem Landkreis Mayen-Koblenz machen aktuell beim Projekt „Bewegung in die Dörfer“ mit. Ziel des Projektes ist es, ältere Menschen, die eher nicht sportlich affin sind, bei regelmäßigen Treffen zur Bewegung zu motivieren und gemeinschaftliche Aktionen zu organisieren.

Nach der Auftaktveranstaltung im Frühjahr 2016 machten sich die Gemeinden auf den Weg, den Spaß an der Bewegung für Senioren in ihrer Kommune zu fördern. Mittlerweile gehören die Bewegungstreffen fest zu den Veranstaltungskalendern einiger Ortsgemeinden.

Landrat Dr. Alexander Saftig ist Schirmherr für die in Rheinland-Pfalz einzigartige Idee, die gemeinsam mit engagierten Ehrenamtlern, Bürgermeistern, ortsansässigen Vereinen, Initiativen und Institutionen umgesetzt wird. Neben der Kreisverwaltung gehören die Landeszentrale für Gesundheitsförderung, die Alzheimer Gesellschaft nördliches Rheinland-Pfalz und der Sportbund Rheinland zu den Initiatoren.

„Unsere Bewegungsangebote sollen Spaß machen und der Vereinsamung vorbeugen. Leichte Bewegungsangebote für Körper, Geist und Seele stehen im Fokus und keine sportlichen Höchstleistungen. Auch Menschen mit körperliche Einschränkungen oder vielleicht einer leichten Demenz sind in der Bewegungsgruppe willkommen“, erklärt die Projektverantwortliche Lea Bales. In allen Teilnehmergemeinden stellen ausgebildete Bewegungsbegleiter ein individuelles Programm mit abgestimmten Übungen zusammen. Der Landrat erklärt: „Wenn man im Alter körperlich aktiv bleibt und soziale Kontakte pflegt, trägt das zur Selbstständigkeit und Lebensqualität bei. Bewegung und Gemeinschaft sind besser als jede Medizin.“

Die Angebote sind abwechslungsreich. In den Sommermonaten zieht es viele Bewegungsgruppen nach draußen an die frische Luft. So stand beispielsweise kürzlich in der von Mechthild Probstfeld geleiteten Bewegungsstunde in Kobern-Gondorf ein Ausflug an die Mosel auf dem Programm. Nach einigen lockeren Aufwärmübungen startete das Boulespiel, das den Senioren viel Spaß bereitete. Andere Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, um mit einem Ball fangen und werfen zu üben oder ihre Treffsicherheit beim Ringe-Werfen zu zeigen. Auch ein Schwungtuch kam zum Einsatz, bevor Lockerungsübungen das Ende der Stunde einläuteten und die Teilnehmer bei kühlen Getränke, Kaffee oder Eis die Gelegenheit zur Plauderstunde nutzen. Dazu Lea Bales: „Die Geselligkeit während und nach den Übungen ist mindestens so wichtig wie die körperliche Betätigung selbst.“

Regelmäßig treffen sich die Projektgemein-den und tauschen ihre Erfahrungen mit den Bewegungsgruppen aus. Da die Strukturen überall unterschiedlich sind, müssen in jeder Gemeinde individuelle Angebote entwickelt werden. „Wichtig ist, dass wir keine Konkurrenz zu den örtlichen Vereinen schaffen möchten. Wir wollen ergänzend den `Seniorensport` fördern, wo dafür Bedarf besteht“, macht Saftig klar. Nicole Leimig-Nelius ist Bewegungsbegleiterin in St. Sebastian. Sie ist davon überzeugt, dass das Projekt wertvolle Gemeinschaftserlebnisse für die älteren Menschen erzeugt: „Zu meiner Gruppe gehört auch eine Dame, die über neunzig Jahre alt und an Demenz erkrankt ist. Alle akzeptieren sie und nehmen es mit viel Humor, wenn mal ein ungewöhnlicher Kommentar von ihr kommt. Eine andere hat vor Freude geweint, als ich sie umarmt habe. Die Arbeit mit den Senioren erfüllt mich sehr und es macht mich stolz, dass ich diesen Menschen Freude schenken darf.“ Ein starker Gruppenzusammenhalt und Wertschätzung untereinander spielen eine große Rolle. „Niemand muss befürchten, dass er sich blamiert. Durch die spielerische Kombination von Bewegung und Gedächtnistraining werden wichtige Alltagskompetenzen gezielt gefördert und die Teilnehmer gehen beschwingt und motiviert nach Hause“, ergänzt Andrea Dötsch, Bewegungsbegleiterin in Mülheim-Kärlich.

Erfolgreich finden auch in der Maifeldgemeinde Rüber Bewegungstreffs statt. Ortsbürgermeisterin Karin Butter und Sonja Weber sind dort Bewegungsbegleiterinnen und freuen sich darüber, dass die Teilnehmergruppe stetig wächst: „Die beste Werbung funktioniert von Mund zu Mund. Jeder kann bei uns mitmachen und niemand wird zurückgelassen. Wir haben miteinander viel Spaß, lachen und schwätzen.“

 

Mitmachen!

Aktuell gibt es bereits regelmäßige Bewegungsangebote für ältere Menschen in Kobern-Gondorf, Mülheim-Kärlich, St. Sebastian, Löf, Rüber, Mertloch, Gappenach und Kirchwald. „Interessierte Senioren können völlig unverbindlich an einem der Treffen teilnehmen und reinschnuppern. Auch freuen wir uns, wenn weitere Gemeinden hinzukommen, die eigene Gruppen auf die Beine stellen möchten“, sagt Lea Bales.

Mehr Informationen zum Projekt „Bewegung in die Dörfer“ und den Angeboten der Bewegungsgruppen bei Lea Bales, Tel. 0261 108275 oder lea.bales@kvmyk.de .

 

 

Foto 1:

Myk bringt Bewegung in die Dörfer! Auch im Sitzen können die Senioren bei Übungen mit dem Schwungtuch mitmachen.

 

 

 

 

Kategorien:
Daseinsvorsorge

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