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9. Juli 2017

Coworking-Space in ländlichen Regionen – “Schreibtisch in Prüm”

In der Eifel-Stadt Prüm kann man jetzt coworken. Das Konzept ist ganz einfach: Wer nicht jeden Tag weit in die Ballungszentren zur Arbeit pendeln, in der Selbstständigkeit vereinsamen oder aus anderen Gründen gern nah daheim arbeiten will, hat jetzt eine Alternative: den „Schreibtisch in Prüm“ – vier Räume, acht mietbare Arbeitsplätze und ein landesweiter Test für neue Arbeitsformen.

„Coworking-Space – Schreibtisch in Prüm“ ist ein Pilotprojekt. Das Modellprojekt, das bis Juli 2018 läuft und mit insgesamt 120.000 Euro aus Landesmitteln finanziert wird, soll ermitteln, ob das Angebot günstiger und flexibel nutzbarer Büroräume von den Menschen im ländlichen Raum angenommen wird. Mit vier Büros und acht Arbeitsplätze haben die federführende Landes-Entwicklungsagentur, der Eifelkreis und die Verbandsgemeinde Prüm das Projekt „Schreibtisch in Prüm“ – am 3. Juli 2017 im ehemaligen Kreishaus gestartet.

„Coworking Spaces“ gibt es bisher fast nur in urbanen Räumen. Doch die Arbeitswelt ändert sich gleichermaßen für Menschen in den ländlichen Regionen. Mit den Abwanderungstendenzen aus den ländlichen Räumen und dem hohen Anteil von älteren Menschen gibt es hier andere gesellschaftliche Herausforderungen als in den Städten. Gleichzeitig weisen die ländlichen Regionen bereits seit den 1960-er Jahren eine hohe Pendlerquote auf.

Ab Juli 2017 wird das Konzept in einer einjährigen Betriebsphase getestet und anschließend ausgewertet. Konkret geht es um die Frage: „Wie können Büro-Arbeitsplätze dezentral in ländlichen Kleinstädten verlagert oder angeboten werden?“ Von den Ergebnissen und der Weiterentwicklung sollen dann ab 2019 auch andere Kommunen profitieren können.

Im Kern geht es darum, neue Arbeitsformen als Form der „Zwischennutzung“ in einer Leerstands-Immobilie zu testen. Als spätere Perspektive könnten statt eines leeren Gebäudes z.B. Dorfgemeinschaftshäuser oder privat-öffentliche Kooperationen aus Dorfladen plus Coworking genutzt werden.

Markus Bauer (li.) und Annika Sass (re.) von der Landes-Entwicklungsagentur mit den Projektförderern Landrat Joachim Streit und Bürgermeister Aloysius Söhngen (2.re.) in den neuen Räumen von “Schreibtisch in Prüm”.

Rund drei Jahre Vorlauf hatte das im Juli als Coworking-Büro in Prüm gestartete Projekt. Die ersten Überlegungen zum Thema „Neue Arbeitsformen auf dem Land“ gab es bei der Mainzer Landes-Entwicklungsagentur im Jahr 2014. Zunächst ging es um die Frage, ob und wie öffentliche Dorf-Infrastruktur auch als temporäre Arbeitsorte genutzt werden könnte. Erste Erkenntnisse flossen in die Ausschreibung der „Digitalen Dörfer“ im Jahr 2015 ein: „Neue Arbeitsformen und Digitalisierung“ war eines der drei Wettbewerbsthemen. Mit der Verbandsgemeinde Prüm begannen daraufhin die Gespräche im Sommer 2015 über „Coworking auf dem Land“. Noch immer ging es dabei eher um öffentliche Gebäude.

Konkret wurde es 2016, als der Eifelkreis Bitburg-Prüm unter Ägide von Landrat Dr. Joachim Streit ein verlassenes, gut erhaltenes Verwaltungsgebäude in Prüm anbieten konnte und großes Interesse an dem Projekt signalisierte. Anfang 2017 konnte die Landes-Entwicklungsagentur von der Kreisverwaltung kostenfrei eine leerstehende Büroetage im ehemaligen Kreiswasserwerk-Gebäude in der Kalvarienbergstraße 4 für das Pilotprojekt übernehmen.

In zentraler Lage Prüms finden sich nun ab Sommer 2017 mietbare Arbeitsplätze – Schreibtische und ein Besprechungsraum – für jederfrau und jedermann. Hinzu kommen eine Küche, ein Gemeinschaftsraum und sanitäre Anlagen.

 

 

Das Angebot mietbarer Schreibtische richtet sich an

– Arbeitnehmer, die nicht im Home Office oder in der Firma arbeiten können oder wollen

– Arbeitnehmer, die lange Pendelwege reduzieren wollen oder drei statt fünf Tage „ins Büro“ fahren möchten

– Arbeitnehmer, die näher am eigenen Zuhause sein müssen, weil sie beispielsweise Familienangehörige betreuen und kurzfristig flexibel sein müssen

– Menschen, die ein professionelles Umfeld für ihre Arbeit oder ihr Hobby suchen und dies nicht am Heimarbeitsplatz tun wollen

– Studierende, die ihre Abschlussarbeit schreiben möchten,

– Freiberufler, die gerne mit anderen Menschen zusammen sind und die Kosten gering halten,

– Start Up-Gründer, die einen Raum für alles benötigen und die Kosten im Blick haben

– Urlauber, die kurzfristig ein Büro – inklusive WLAN – benötigen,

– Menschen, die sich zum gemeinsamen Arbeiten treffen wollen und dazu eine professionelle Atmosphäre schätzen,

– Firmen, die für ihre Mitarbeiter vorübergehend (Arbeits-)Platz brauchen.

Wer einen Schreibtisch für je einen Tag in der Woche mietet, zahlt 50 Euro im Monat. Für alle fünf Wochentage kostet der Büroplatz monatlich 100 Euro pro Monat. Für Unternehmen gilt ein etwas höherer Tarif von 200 Euro – dafür können dann bis zu drei Beschäftigte an fünf Tagen in der Prümer Kalvarienbergstraße arbeiten.

Ansprechpartner für Interessenten sind zwei Mitarbeiter der Landes-Entwicklungsagentur: Annika Saß (Anfragen und Buchungen, per Mail erreichbar unter sass@ea.rlp.de) und Markus Bauer (donnerstags als Ansprechpartner vor Ort). Weitere Informationen finden sich auch auf der Website des Projekts unter www.schreibtischinpruem.de.

 

Kontakt:

Heike Linden

Kreisverwaltung des
Eifelkreises Bitburg-Prüm
Fachbereich 01 – Personal, Büro des Landrats
Trierer Str. 1 – 54634 Bitburg

Tel:  06561/15-2110
Fax:  06561/15-1011

E-Mail: linden.heike@bitburg-pruem.de
Internet: www.bitburg-pruem.de

 

 


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Autor(in): Klaus Schäfer
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