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17. Mai 2017

Erdwärmepumpen: Kreis Düren unterstützt Forschungsprojekt der RWTH Aachen

Aachen/Kreis Düren. Wer sein Haus mit Erdwärme beheizt, schont die Umwelt, weil dabei keine klimaschädlichen Gase ausgestoßen werden. Im Kreis Düren zum Beispiel haben sich bislang aber erst rund 1000 Immobilieneigentümer für den Einbau einer Erdwärmepumpe entschieden. Das hat Gründe: So einfach das Prinzip der im Fachjargon „geothermische Anlage“ genannten Pumpen ist, so aufwendig und komplex ist deren Planung und Genehmigung. Denn dabei gilt es, viele Daten zu berücksichtigen, die von verschiedenen Stellen zugeliefert werden müssen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der RWTH Aachen soll das Verfahren in Zukunft stark vereinfacht werden.

“GeTIS“ – heißt das Projekt, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert wird.  GeTIS steht für „Geothermisches Informationssystem zur Bemessung, Modellierung, Bewertung und Genehmigung vernetzter geothermischer Energiesysteme auf Gebäude- und Stadtquartiersebene”. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist der Aufbau eines Systems, das alle notwendigen Informationen der verschiedenen Behörden in einem Internetportal zusammenführt. Zudem soll es das Potenzial zur geothermischen Nutzung einzelner Grundstücke oder eines ganzen Stadtquartiers ermitteln und darstellen.

Beteiligt sind der Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen (Prof. Christoph van Treeck), der Lehrstuhl für Geotechnik im Bauwesen (Prof. Martin Ziegler) und das Geodätisches Institut und Lehrstuhl für Bauinformatik & Geoinformationssysteme (Prof. Jörg Blankenbach). Der Kreis Düren unterstützt das Vorhaben als Mitglied im Projektbeirat. Außerdem stellt er Informationen der Unteren Wasserbehörde und des Katasteramts bereit. Dabei werden alle datenschutzrechtlichen Vorgaben beachtet und keine personenbezogenen Daten weitergegeben.

Die Planung und Genehmigung von Wärmepumpen ist komplex. Viele unterschiedliche Aspekte sind zu berücksichtigen: Wie sieht es im Untergrund aus? Welche Böden und Gesteine werden angetroffen? In welcher Tiefe steht das Grundwasser an? Und wie schnell und wohin fließt es? Wieviel Wärme kann gewonnen werden? Und: Wie hoch ist überhaupt der Bedarf im geplanten oder vorhandenen Gebäude? Aber es gibt auch noch eigentumsrechtliche Fragen, denn das Nachbargrundstück darf nicht beeinträchtigt werden. All diese Fragen müssen beantwortet werden, denn nur dann kann die Untere Wasserbehörde eine Genehmigung zum Bau – die wasserrechtliche Erlaubnis – erteilen.

Dabei werden insbesondere Kenntnisse über das Zusammenwirken räumlich benachbarter parallel betriebener geothermischer Anlagen berücksichtigt. Der Bedarf des auf dem Grundstück geplanten oder vorhandenen Gebäudes beziehungsweise der Gebäude des Stadtquartiers wird simuliert. Dabei sollen Potenzialanalysen und Bedarfssimulationen zusammenwirken, um auch unter Berücksichtigung gegenseitiger Beeinflussung die optimale Planung der Anlagen einschließlich des Standortes zu ermöglichen.

Bestehende räumliche Informationen (zum Beispiel Karten) sollen mit Untergrund- und Stadtmodellen verknüpft werden. Zeitlich veränderliche Daten sollen möglichst aktuell online bei den Bereitstellern abgerufen werden. Dadurch wird es möglich, alle für Fachplaner und Behörden notwendigen Informationen konsistent, übersichtlich und aktuell bereitzustellen.

Neben der Planung kann GeTIS Informationen für den Genehmigungsprozess (zum Beispiel relevante Aspekte des Bergrechts oder von Schutzgebieten) liefern. Erste Untersuchungen wurden in den Testregionen im Kreis Düren – konkret: Gebiete in der Stadt Düren und den Gemeinden Niederzier und Nideggen –  bereits durchgeführt.

 

 

 

 

 

Kontakt:

Josef Kreutzer

Pressestelle des Kreises Düren

Tel.: 024 21 – 22 23 83

Fax.: 024 21 – 22 20 11

Mail: Pressestelle@kreis-dueren.de

 

 

Kategorien:
Energie

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Autor(in): Klaus Schäfer
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