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20. März 2017

Claudia Kallscheuer erhält den Kunstpreis des Kreises Düren 2017

Claudia Kallscheuer erhält den Kunstpreis des Kreises Düren 2017. Walter Dohmen wird 2019 für sein Lebenswerk geehrt.

 

Kreis Düren. Die Künstlerin Claudia Kallscheuer wird mit dem Kunstpreis des Kreises Düren 2017 ausgezeichnet. Das hat die Jury unter dem Vorsitz von Landrat Wolfgang Spelthahn einstimmig entschieden.

Claudia Kallscheuer hat den Kunstpreis des Kreises Düren 2017 zuerkannt bekommen. Foto: Nikolaus Fürcho

Claudia Kallscheuer wurde 1967 in Waiblingen geboren, wuchs in Nord- und Südamerika auf und lebte seit 1976 in Düren. Hier besuchte sie das  Nelly-Pütz-Berufskolleg, wo sie zur Damenschneiderin ausgebildet wurde. Seitdem beschäftigt sich Claudia Kallscheuer intensiv mit Modedesign und der Malerei. Sie ist die achte Trägerin des Kunstpreises des Kreises Düren, der seit 2003 mit Unterstützung der Sparkasse Düren alle zwei Jahre verliehen wird. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro und einer Einzelausstellung in einem Museum verbunden, zu der ein Katalog herausgegeben wird.

Die Jury, die aus Vertretern der Kreistagsfraktionen und Kunstexperten aus der Region besteht, hat sich zudem bereits auf den Träger des Kunstpreises 2019 verständigt: Prof. Walter Dohmen erhält ihn für sein Lebenswerk. Diese Ehre wurde zuvor auch  Dr. h.c. Herbert Falken, Herb Schiffer und Ulrich Rückriem zuteil.

“In diesem Jahr lagen der Jury Bewerbungen von 30 Künstlerinnen  und Künstlern vor – das ist ein neuer Rekord. Aber auch die Qualität der eingereichten Arbeiten war sehr, sehr hoch”, berichtete Landrat Wolfgang Spelthahn von einer intensiven Sitzung. Gleichwohl seien die Entscheidungen wie stets einstimmig getroffen worden.

 

Claudia Kallscheuer lebt und arbeitet in Düren und Berlin. Ihre Kunst fällt durch ihre eigenwillige Handschrift und Bildtechnik besonders auf. Die Verbindung von textilem Handwerk und Malerei zu außergewöhnlichen künstlerischen Arbeiten geht zum einen auf ihre intensive Ausbildung und Praxis als Damenschneiderin und Modedesignerin und zum anderen auf ihr intensives Studium der Malerei in Alfter und Berlin zurück.

Ihre Bilder und Objekte verbinden Flächiges mit Linearem, wobei sie die Zeichnung mit dem Faden in die Bildträger aus Papier, Teebeuteln, Tuch oder auch Kleidungsresten stickt. Zurückhaltend und zugleich pointierend setzt sie meist zarte Farben auf die Flächen und schafft so leicht wirkende Bildwesen. Als unbeschwert und luftig, poetisch und duftig könnte man diese feinen Bilder bezeichnen, die aber in sehr konzentrierten Arbeitsprozessen entstehen.

Sie rückt Alltägliches und Beiläufiges in den Mittelpunkt, blickt hinter triviale Fassaden, um ihnen neue Wahrheiten zu entlocken. Ihre Formensprache changiert kunstvoll zwischen figürlich und abstrakt. Die Nähmaschine, die Nadel und der Faden sind ihre wichtigsten Arbeitsgeräte, die sie virtuos beherrscht und mit denen sie schreibt, malt und zeichnet wie andere Künstler mit dem Stift.

Was diese Künstlerin macht, hat wenig mit den hausfraulichen Aufgaben zu tun, in die man Nähen gemeinhin einordnet. Sie bricht aus dieser Disziplin aus und stellt gewissermaßen die Ansprüche auf den Kopf. Sie lässt die Fäden einfach hängen, sie arbeitet mit Verdichtungen, es entstehen Schlingen, die sie herauszieht, und Knoten, die da eigentlich nicht hingehören. Damit und mit ihrer Vorliebe für bestimmte Farben hat sie ihre ganz eigene Kunstsprache formuliert.  Um eine solche – weder provokante noch gewohnte – Kunst zu leisten, ja ein Oeuvre zu schaffen, braucht man Disziplin, auch wenn sie selbst sagt: „Ich mache keine Skizzen, sondern gehe spielerisch vor. Das Nähen ist für mich wie das Zeichnen einer Linie, es ist eine Form des Denkens und Erforschens, es ist immer eine Reise auf dem Stoff, bei der man nie genau weiß, wohin sie führt.”

 

Walter Dohmen erhält den Kunstpreis des Kreises Düren 2019 für sein Lebenswerk.

Walter Dohmen, 1941 in Langerwehe geboren, zählt zweifellos zu den anerkanntesten zeitgenössischen Künstlern der Druckgrafik. Seine Spezialgebiete sind der künstlerische Tiefdruck, der Holzschnitt und die Lithografie. Walter Dohmen war von 1969 als Kunsterzieher und Sportlehrer an der Realschule Bretzelnweg und ab 1972 bis 1982 an der Nelly-Pütz-Schule in Düren tätig. Von 1973 bis 1978 arbeitete er als Lehrbeauftragter für Design an der FH Aachen und von 1982 bis 2000 als Dozent für Kunst und Design an der FH Köln. Seit 1964 ist Walter Dohmen als freischaffender Künstler tätig. 2009 war er Mitbegründer und Dozent der Internationalen Kunstakademie Heimbach.

Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. Als begehrter Spezialist für künstlerische Druckgrafik führte Walter Dohmen immer wieder internationale Lehraufträge aus und leitete Workshops in Europa, den USA und Südafrika.

Landschaften, Natur, Menschen und Spiritualität sind seine Themen. Besonders intensiv widmet Walter Dohmen sich dem Thema Kopf und Porträt. Seit über 50 Jahren ist er mit Ausstellungen im In- und Ausland präsent, seine Publikationen zur Druckgrafik sind zu Handbüchern dieser künstlerischen Gattung geworden. Sein sehr umfangreiches künstlerisches Werk wächst beständig weiter. 2019 wird Walter Dohmen nun für sein Lebenswerk mit dem Kunstpreis des Kreises Düren und einer Ausstellung im dann eröffneten Neubau des Papiermuseums Düren gewürdigt.

 

 

Kontakt:

Josef Kreutzer

Pressestelle des Kreises Düren

Tel.: 024 21 – 22 23 83

Fax.: 024 21 – 22 20 11

Mail: Pressestelle@kreis-dueren.de

 

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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