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16. Februar 2017

Wichtige Informationen für Landwirte

Kreisbauernschaft und Kreissparkasse Euskirchen veranstalteten 2. Landwirtschaftstag im Kreis Euskirchen – Fachvorträge zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, Steuerrecht und politischen Entwicklungen

Holger Glück (v.l.), Vorstandsmitglied KSK, informierte mit Claudia Brendt, NRW.Bank, über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Landwirte. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Holger Glück (v.l.), Vorstandsmitglied KSK, informierte mit Claudia Brendt, NRW.Bank, über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Landwirte. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Die Landwirtschaft liegt uns am Herzen“, betonte Holger Glück, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), am vergangenen Dienstag im S-Forum Euskirchen. Dort begrüßte er zusammen mit Hans-Josef Schorn, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Euskirchen rund 70 Landwirte und Landwirtinnen zum 2. Landwirtschaftstag im Kreis Euskirchen. Ziel des Vortragstages war es, die Bauernschaft über aktuelle Herausforderungen und künftige Entwicklungen rund um die Agrarwirtschaft zu informieren.

Dazu hatten KSK und Kreisbauernschaft wieder hochkarätige Referenten unter der Moderation von Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter,  eingeladen. So sprach Claudia Brendt, Direktorin Förderberatung Rheinland der NRW.Bank, über verschiedene Möglichkeiten von günstigen Darlehen und externen Bürgschaften speziell für die Landwirtschaft. Brendt: „Noch nie waren die Zinsen so niedrig wie jetzt. Dazu gibt es eine Neuerung durch Bürgschaften der Rentenbank, durch deren Sicherheiten Sie einen günstigeren Zinssatz bekommen können.“ Durch die Fördermöglichkeiten der Rentenbank gerade für Junglandwirte unter 41 Jahre und alle Bereiche, die Energieeffizienz sowie Tier- und Umweltschutz angehen, könnten die Bauern besonders günstig an Geld kommen – momentan ab einem Zinssatz von 1,15 Prozent.

Dennoch könne es sich lohnen, zumindest bis zum 1. April zu warten: „Denn die Rentenbank plant gerade einen Zuschuss bei Darlehensnahme – Sie gehören mit zu den Ersten, die davon erfahren.“ Wichtig sei allerdings vor der Anschaffung, ein aktenkundliches Finanzierungsgespräch mit der Hausbank zu führen. Claudia Brendt: „Ich kann Ihnen versichern, dass die Mitarbeiter der Kreissparkasse da sehr kompetent sind – denn ich habe sie selbst geschult.“ Die eigentliche Auszahlung – und auch die Risikoübernahme – erfolge nämlich trotz der Zinsförderung durch die Rentenbank über die Hausbank. Die übernehme auch das „Rating“, also die Einschätzung des Ausfallrisikos, und der Kreditwürdigkeitder Darlehensnehmer.

Paul-Heinz Müller (v.l.), Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Kreisbauernschaft Euskirchen, Hans-Josef Schorn, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Euskirchen, Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter, KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück, Claudia Brendt, Direktorin Förderberatung Rheinland der NRW.Bank, Dr. Bernd Lüttgens, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV), und Rechtsanwalt und Steuerberater Ralph Stephany standen den Landwirten beim Landwirtschaftstag mit vielen Informationen zur Seite. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Paul-Heinz Müller (v.l.), Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Kreisbauernschaft Euskirchen, Hans-Josef Schorn, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Euskirchen, Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter, KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück, Claudia Brendt, Direktorin Förderberatung Rheinland der NRW.Bank, Dr. Bernd Lüttgens, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV), und Rechtsanwalt und Steuerberater Ralph Stephany standen den Landwirten beim Landwirtschaftstag mit vielen Informationen zur Seite. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Holger Glück berichtete, welche Eckpunkte es beim „Rating“ gebe und gab auch noch gleich einen Tipp dazu: „Grundlage sind Ihre Bilanzen. Wenn Sie zwischendurch besondere Entnahmen und vielleicht auch wieder Einlagen hatten, sollten Sie diese unbedingt erläutern – denn es macht natürlich einen Unterschied, ob Sie sich eine Karibikreise finanziert haben oder etwa das Geld zwischendurch verzinslich angelegt hatten.“ Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kundenberater könne im wahrsten Sinne Gold wert sein und für einen deutlich besseren Zinssatz sorgen.

Dr. Bernd Lüttgens, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes, berichtete danach über den aktuellen Stand und absehbare Trends in der Agrarpolitik. Denn die Agrarpolitik würde gerade eine deutliche Neuausrichtung erfahren. Am meisten Sorgen mache ihm aber die Digitalisierung in der Agrarwirtschaft zur „Landwirtschaft 4.0“: „Denn Sie geben durch die Reduzierung auf Daten Kompetenz ab. Noch ist es Science-Fiction-Landwirtschaft, aber irgendwann fliegt vielleicht aufgrund Ihrer Daten eine von einer weit entfernten Firma gesteuerte Drohne zum Spritzen auf die Felder.“ In diesem Bereich dürften die Landwirte den Anschluss nicht verlieren.

Rechtsanwalt und Steuerberater Ralph Stephany, auch Geschäftsführer der PARTA Buchstelle für Landwirtschaft und Gartenbau-Gesellschaft, informierte danach über Tricks und Fallstricke, wenn eine Hofübernahme schon zu Lebzeiten stattfinden soll. Hans-Josef Schorn sagte: „Der Landwirtschaftstag ist eine gute Sache, den wir alle zwei Jahre zusammen mit der Kreissparkasse anbieten wollen.“ Es sei wichtig, gut mit der Kreissparkasse und den Genossenschaftsbanken zusammenzuarbeiten: „Wir hatten 2016 ein sehr schwieriges Jahr mit 20 Cent für einen Liter Milch und teilweise katastrophalen Witterungsverhältnissen. Dadurch ist die Liquiditätslage in vielen Betrieben angespannt.“

Eifeler Presse Agentur/epa

Kategorien:
Landwirtschaft · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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