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11. November 2016

Privates Engagement ausgezeichnet

Peter Nüesch, Francis Feidler, Hans Nieder und Helmut Lanio erhalten den Eifel-Award der Zukunftsinitiative Eifel – Preisverleihung in der Tourist-Info Maifeld in Münstermaifeld

Münstermaifeld – „Peter Nüesch gewinnt den Oscar in Hollywood!“ Das ist die Schlagzeile, die der langjährige Intendant der Mayener Burgfestspiele unbedingt einmal von sich in der Presse lesen möchte. „Und wenn Sie schreiben müssen warum, dann für meine Darstellung im »Sommernachtstraum«. Denn da habe ich nie mitgespielt, also kann man mir nicht nachsagen, dass ich schlecht darin war“, scherzte Nüesch am Dienstagabend in der Tourist-Info Maifeld in Münstermaifeld.

Der Schweizer Peter Nüesch (M.), langjähriger Intendant der Burgfestspiele Mayen, erhielt den Eifel-Award von Dr. Alexander Saftig (r.), Landrat im Landkreis Mayen-Koblenz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Der Schweizer Peter Nüesch (M.), langjähriger Intendant der Burgfestspiele Mayen, erhielt den Eifel-Award von Dr. Alexander Saftig (r.), Landrat im Landkreis Mayen-Koblenz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Wenn man so will, hat der 67-jährige Schweizer jetzt tatsächlich einen Oscar gewonnen – den „Eifel-Oscar“, wie der von der Zukunftsinitiative Eifel verliehene „Eifel-Award“ gerne genannt wird. Nüesch war einer von vier Preisträgern, die am Dienstagabend in der früheren Probstei ausgezeichnet wurden. Die übrigen Gewinner waren Francis Feidler, Hans Nieder und Helmut Lanio. Allen gemein ist, dass sie sich privat engagieren, sei es durch gesellschaftliches oder kulturelles Wirken.

Von 2007 bis diesen Sommer war Peter Nüesch Intendant der Burgfestspiele Mayen, zu denen jährlich mehr als 30.000 Menschen pilgern. „Dieser Mann ist Spektakel und Ereignis zugleich, ein Nimmersatt. Wer Peter Nüesch einmal erlebt hat, ist süchtig“, sagte Laudator Dr. Alexander Saftig, Landrat des Landkreises Mayen-Koblenz.

Was Saftig damit meinte, zeigte der 67-jährige Nüesch während der Preisverleihung, in der er in einem Kabarettvortrag auf die Eigenheiten der Eifeler einging, die „einen Maulwurfshügel Hohe Acht nennen“. Die Landschaft komme der Schweiz fast gleich, aber leider wohnten in ihr auch Menschen, an die man sich erst mal gewöhnen müsse. Fremde würden mit Argwohn betrachtet und müssten erst die drei Phasen „Wer ist das?“, „Das ist er!“ und „Lebt der noch?“ durchlaufen. Erst wenn letztere erreicht sei und man feststelle, dass „er“ tatsächlich noch lebe, könne man der Person auch einen Preis wie den „Eifel-Award“ hinterherschmeißen. „Schön wäre es natürlich, wenn es auch ein wenig Geld geben würde“, scherzte Nüesch, aber Geld verderbe den Charakter und der werde ja schließlich ausgezeichnet. Immerhin sei der „Eifel-Award“ ein sehr schöner Preis, und deshalb passe er auch so wunderbar zu ihm. Am Ende seines unterhaltsamen Vortrags gibt Peter Nüesch aber zu: „In der Eifel fühle   ich mich sauwohl.“

 

Der Belgier Francis Feidler (M.) gründete 1993 das Internationale Kunstzentrum Ostbelgien (Ikob) in Eupen. Für sein Engagement überreichte ihm Walter Mießen (r.), Präsident des Verwaltungsrates des Ikob, den Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Der Belgier Francis Feidler (M.) gründete 1993 das Internationale Kunstzentrum Ostbelgien (Ikob) in Eupen. Für sein Engagement überreichte ihm Walter Mießen (r.), Präsident des Verwaltungsrates des Ikob, den Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Francis Feidler, einer der Gründer der VoG „Ikob – Internationales Kunstzentrum Ostbelgien“, das mittlerweile von der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens als Museum erster Klasse eingestuft wird. Der Ikob-Verwaltungsratspräsident Walter Mießen hielt die Laudatio und erinnert sich, dass Feidler zu Beginn „Überraschung und Herausforderung“ zugleich gewesen sei und dass er, Mießen, sich deshalb auch die Frage stellen musste: Springe ich ab oder bleibe ich mit ihm Boot? Feidlers Visionen hätten ihn aber letztlich überzeugt. „Der Eifelteil Ostbelgiens glich einer kulturellen Wüste, das war für Francis Feidler nicht akzeptabel“, beschreibt Mießen den Antrieb des Künstlers. Heute sei das Ikob ein Ort der Auseinandersetzung und Kommunikation, „ganz wie Francis Feidler es liebt“.

Der 1950 in Malmedy geborene Preisträger, den Mießen als „Vulkan, der nie ruht“ bezeichnet, lobte in seinen Dankesworten die Zukunftsinitiative Eifel: „Es ist ein Glück, dass es Leute gibt, die die Eifel als innovativen Wert in den Vordergrund stellen.“

 

 

 

 

 

2009 veranstaltete Hans Nieder (M.) zum ersten Mal die Dauner Fototage. Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel, überreichte ihm den Eifel-Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

2009 veranstaltete Hans Nieder (M.) zum ersten Mal die Dauner Fototage. Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel, überreichte ihm den Eifel-Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Dritter Preisträger war Hans Nieder. Der Fotograf und Geschäftsmann aus Birresborn, Jahrgang 1951, hat 2009 erstmals die Dauner Fototage veranstaltet, ein privat organisiertes mehrtägiges Fotografie-Festival mitten in der Eifel mit Strahlkraft über die Region hinaus. „Referenten erzählen von Nepal bis Grönland Positives über die Eifel“, weiß Laudator Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel. „Hans Nieder steht mit vollem Herzen für die Eifel ein und hat stets andere Menschen dazu gebracht, nicht mehr aus der »tiefsten Eifel«, sondern aus dem »Herzen der Eifel« zu kommen.“

Nieder selbst wollte mit den Dauner Fototagen nicht mehr als ein Mosaiksteinchen in der Kulturlandschaft Dauns und der Vulkaneifel sein. „Daraus ist ein großer Stein geworden“, sagte er. Die Auszeichnung mit dem Eifel-Award verstehe er als Motivation.

 

 

 

 

 

Dem Kaller Helmut Lanio (M.) wurde der Eifel-Award für sein soziales und kulturelles Engagement vom Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg (r.) überreicht. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Dem Kaller Helmut Lanio (M.) wurde der Eifel-Award für sein soziales und kulturelles Engagement vom Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg (r.) überreicht. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Der vierte Preisträger war Helmut Lanio aus Kall. Nachdem er den Eifel-Award aus den Händen des Aachener Städteregionsrates Helmut Etschenberg entgegengenommen hatte, gab er ihn quasi auch schon wieder ab. In seinem Dank machte der Kaller deutlich: Nicht er hat den Eifel-Award gewonnen. Es sei ihm viel mehr ein Herzensanliegen, den Preis stellvertretend für all seine Freunde, Mitstreiter und Mitarbeiter entgegenzunehmen, die in den gleichen Initiativen tätig sind wie er.

Als Beispiel zog der 66-Jährige die Hilfsgruppe Eifel heran, deren Mitgründer er vor 23 Jahren war. „Allein die Hilfsgruppe besteht aus vielen Menschen und mit diesen werde ich diesen Preis teilen“, so Lanio weiter. Mehr als 300.000 Euro hat der Verein, der tumor- und leukämiekranke Kinder unterstützt, durch Spenden eingenommen. Mehr als 23.000 Menschen haben an Typisierungsaktionen teilgenommen und stehen als potenzielle Knochenmarkspender zur Verfügung.

Lanio gilt außerdem als Motor des „Monschau Festivals“, 2000 als „Monschau Klassik“ gestartet. Jedes Jahr wird auf der Burg Klassik, Pop und Oper unter freiem Himmel gezeigt. Außerdem war Lanio einer der Mitgründer des Festivals „Lit.Eifel“, das seit 2013 zu Lesungen im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens einlädt. In seiner Heimatgemeinde Kall engagiert sich der Preisträger außerdem als Vorstandsvorsitzender im Kuratorium der Stiftung Kloster Steinfeld für den Erhalt des Salvatorianer-Klosters und des dazugehörigen Hermann-Josef-Kolleg.

 

Moderiert wurde der Abend vom Bonner Journalisten Klaus Schäfer. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Harald Meyer und Ulrike Friedrich, beide Lehrer an der Kreismusikschule Mayen-Koblenz, die das Publikum mit Jazz-Stücken unterhielten.

Moderiert wurde die Preisverleihung der Zukunftsinitiative Eifel vom Bonner Journalisten Klaus Schäfer. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Moderiert wurde die Preisverleihung der Zukunftsinitiative Eifel vom Bonner Journalisten Klaus Schäfer. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Musiklehrer Harald Meyer und Ulrike Friedrich umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Musiklehrer Harald Meyer und Ulrike Friedrich umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Preisträger des EIFELaward 2016 mit den Laudatoren und Mitgliedern des Kuratoriums der Zukunftsinitiative Eifel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hintergrundinformation:

Der Eifel-Award wird seit 2009 an Menschen, Vereine, Projektgruppen, Stiftungen und Betriebe aus dem Bereich der Zukunftsinitiative Eifel, der acht Eifelkreise, 52 Kommunen, acht Wirtschaftskammern sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens angehören. Das neue Motto der Zukunftsinitiative lautet „Wir leben Eifel“, wie Landrat Thiel es erläuterte. Sein Mayener Amtskollege Saftig ergänzte: „Die Eifel ist es wert, dass die Menschen sich für sie einbringen.“

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Kultur · LebensWelten · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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