Elektromobilität in Fuhrparks und im Berufsverkehr? Nicht warten, sondern durchstarten!
Trier, Bad Neuenahr-Ahrweiler: Am Mittwoch, den 09. November, fand im Robert Schuman Haus in Trier die dritte Veranstaltung aus der Reihe „Trierer Werkstatt Elektromobilität“ statt. Thema waren nicht nur die Einsatzmöglichkeiten von E-Cars für kommunale und gewerbliche Flotten, sondern auch die umweltverträgliche Gestaltung des Berufsverkehrs durch Pedelecs, also durch Fahrräder mit Akku-Unterstützung. Aus den Praxisbeispielen wurde deutlich: die Elektromobilität kann die Flotten von Kommunen und Unternehmen sinnvoll bereichern.
Auch die Betriebskosten, die bei Elektroautos um etwa 50 % niedriger liegen als bei Autos mit Verbrennungsmotoren, können die höheren Anschaffungskosten kompensieren. Insbesondere dann, wenn die Preisentwicklung, die Dr. Peter Götting aufgezeigt hatte, weiter anhält. Innerhalb von sechs Jahren ist der Anschaffungspreis von E-Autos um über 30 % gesunken,. Möglich wurde dies durch die drastisch gefallenen Kosten für Akkus. Enorm gestiegen sind dahingegen die Reichweiten, die gerade auch im ländlichen Raum mit einer dünneren Ladesäulendichte, wichtig sind.
Wer eine schlechte ÖPNV-Verbindung hat, fährt natürlich mit dem Auto zur Arbeit, fasste Maik Scharnweber die Motivation vieler Menschen zusammen. Viele Fahrten liegen im Kurzbereich und könnten mit Fahrrad oder Pedelecerledigt werden. Anreize durch die Arbeitgeber, darunter Mobilitätszuschüsse oder auch Zuschüsse beim Kauf eines Pedelecs, könnten die Fahrradkilometer erhöhen. Auch das Leasen von Pedelecs als Dienstfahrräder würde zur CO2-Einsparung und Kostenverringerung beitragen. Die Erfahrung der Stadtwerke Trier zeigt, dass Fahrten mit Dienst-Pedelec oft sogar weniger Zeit in Anspruch nehmen als mit dem Auto. Jan Liebhäuser berichtete, dass die E-Cars der Stadtwerke im innerbetrieblichen Einsatz geschätzt sind und gerne genutzt werden. Sie sparen 16 Tonnen Kohlendioxid im Jahr ein. Im Aufbau befindet sich gerade ein Carsharing-Angebot der Stadtwerke Trier zusammen mit stadtmobil. Der Fahrzeug-Pool soll auch ein E-Car enthalten.
Über ein besonderes Beispiel berichtete Albert Jung, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaisersesch. Mitarbeiter seiner Verwaltung fanden dass es ökologisch sinnvoll wäre, für bestimmte Dienstfahrten ein Elektroauto zu beschaffen. Bei ihrem Chef, der privat selber ein E-Lastenauto nutzt, „rannten sie da offene Türen“ ein. Der Beschluss zum Kauf eines Elektroautos bestätigt das umweltbewußte Verhalten der Verwaltungsmitarbeiter, die als Vorbilder vorangehen möchten.
Im Anschluss an die Veranstaltung stand das Robert Schuman Haus übrigens weiterhin im Zeichen der alternativen Antriebe, denn das Netzwerk Elektromobilität in Rheinland-Pfalz kam zu seinem zweiten Jahresreffen in 2016 zusammen.
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