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13. Juni 2016

„sommernachts-raum“

Ein bisschen begann alles so, wie es Erich Kästner meinte: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“  Die gute Tat liegt mittlerweile zwölf Jahre zurück, und wird am 26. Juni von 11 bis 19 Uhr zum 13. Mal in Gillenbeuren in der Verbandsgemeinde Ulmen wiederholt: „sommernachts-raum“ heißt das Projekt, ein Skulpturengarten für einen Tag im kleinen Park unterhalb des Wohnhauses des Künstlerehepaares Dorothea Kirsch und Oreste. Ein Forum für in diesem Jahr 18 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Frankreich und Südafrika.

Dorothea Kirsch und Oreste laden wieder am letzten Junisonntag des Monats, in diesem Jahr am 26.6., von 11 bis 19 Uhr in ihren Garten in Gillenbeuren zum „sommernachts-raum“ ein. Foto: privat

Dorothea Kirsch und Oreste laden wieder am letzten Junisonntag des Monats, in diesem Jahr am 26.6., von 11 bis 19 Uhr in ihren Garten in Gillenbeuren zum „sommernachts-raum“ ein. Foto: privat

„Wir wollten damals einfach in der Region etwas Neues anbieten, das es noch nicht gab“, so Kuratorin und Objektkünstlerin Dorothea Kirsch, die das Konzept mit Ehemann Oreste, der Maler gab sich vor Jahren das Künstlerpseudonym, gemeinsam entwickelte. Die gebürtige Triererin und der gebürtige Kölner fragten im Künstlerfreundeskreis an: Wer hat Lust, dabei zu sein? Mittlerweile kommen jährlich an die 50 Anfragen von Kreativen aus der Region Eifel, Deutschland und Europa, die beim „sommernachts-raum“ mitmachen wollen.

Die Idee ist in den vergangenen Jahren zur festen Größe weit über die Grenzen der Verbandsgemeinde Ulmen hinaus bekannt geworden. Gäste kommen aus der Eifel, aus dem Köln-Bonner, dem Frankfurter Raum nach Gillenbeuren. Ein Grund dafür dürfte das besondere Ambiente im Skulpturengarten sein: Zum Einen wird eine Vielzahl aktueller Kunstpositionen in Arbeiten etwa aus Stein, Holz, Bronzeguss, Stahl, in textilen Plastiken oder kleinen Theaterstücken und Performances gezeigt.

Zum Anderen sind alle Künstler anwesend und die Hemmschwelle mit ihnen ins Gespräch zu kommen ist denkbar niedrig. Statt steifer Vernissage ist diese Kunstschau für einen Tag eher ein entspanntes Sommerfest, mit Live-Musik, Speis und Trank. Platz finden die Besucher auf Bierzeltgarnituren unter dem Dach eines großen alten Schuppens, im Zelt, oder nach Lust und Laune  auf der großen Wiese. Sie genießen das bunte kreative Geschehen Drumherum und bleiben oft bis zum Schluss. Seit Jahren wächst so die Zahl der Besucher, die sich den Kunstfesttag am letzten Sonntag im Juni schon vorgemerkt haben.
Vielleicht auch, weil hier nichts perfekt sein will – aber mit viel Idealismus selbstgemacht. Das Kuchenbuffet etwa wird von Anfang an von Frauen aus Gillenbeuren bestückt, mittlerweile bringen Besucher spontan die eine oder andere Torte mit. Zudem ist der Eintritt für alle frei: Für die Besucher wie für die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler. Eine Teilnahmegebühr erhebt Kuratorin Dorothea Kirsch nicht.

Kunst, Geselligkeit, ein leckeres Kuchenbuffet und alles draußen im Garten. Das ist der „sommernachts-raum“ in Gillenbeuren, der in diesem Jahr zum 13. Mal stattfindet. Foto: F.-J. Kochs

Kunst, Geselligkeit, ein leckeres Kuchenbuffet und alles draußen im Garten. Das ist der „sommernachts-raum“ in Gillenbeuren, der in diesem Jahr zum 13. Mal stattfindet. Foto: F.-J. Kochs

 

Gut 500 Besucher kamen so im vergangenen  Jahr, im Jubiläumsjahr 2013, bei der  zehnten Auflage, waren es an die 1000. Damals reichte für 27 Künstler der Platz im Garten nicht aus und Teile von Gillenbeuren wurden zusätzlich bespielt.

Öffentliche Fördermittel haben Kirsch und Oreste in all den Jahren so gut wie nie bekommen. 2015 sponsorten Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Serviceclub „Soroptimisten“ – so konnte ein Katalog gedruckt werden. Eine  Projektförderung der Verbandsgemeinde gab es für das einige Jahre lang veranstaltete „sommernachts-räumchen“, ein Skulpturenprojekt für Kinder.

Dorothea Kirsch stört das wenig: Es bewahrt die Unabhängigkeit der Idee. Gewinne erzielt das veranstaltende  Künstlerehepaar zwar nicht – aber die Kostendeckung war noch immer gegeben. Das Gillenbeurer Forum für zeitgenössische dreidimensionale Kunst hat sich etabliert. Einfach so.
Stefan Lieser

 

 
13. sommernachts-raum
Skulpturenpark
Live-Musik: Iwo Iwanov (Gitarre)
26- Juni 2016
11-19 Uhr
Kirchstraße 1
56825 Gillenbeuren
Eintritt frei, Zugang barrierefrei.

INFO:
www.sommernachts-raum.com
kunstbaustaelle.blogspot.com
sowie auf Facebook

 

 

Kategorien:
Kultur

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Autor(in): Klaus Schäfer
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