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10. März 2016

Auf dem Weg zum Holzbauland

Holzbauquote: Fast ein Viertel der neuen Wohnhäuser in der Eifel in Holzbauweise erstellt – Regionale Wirtschaft kann von Wertschöpfungskette profitieren – Branchentag des Holzbaus geplant

Eifel/Nettersheim – Wohnhäuser aus Holz liegen in der Eifel scheinbar im Trend. Fast ein Viertel (24,3 Prozent) der neu erstellten Wohngebäude in der gesamten Eifel wurden zwischen 2010 und 2014 mit Holz gebaut. Das ergibt die statistische Auswertung der Holzbauquote, die das Netzwerk „Wald und Holz Eifel e.V.“ jetzt vorstellte. Das ist nicht nur gut für den Klimaschutz, sondern auch für die Wirtschaft in der Region.

Der Holzbau genießt in den Gemeinden der Eifel einen hohen Stellenwert. Im Vergleich liegt die Holzbauquote für die Jahre 2010 bis 2012 in Nordrhein-Westfalen bei 10,6 Prozent und im Bundesdurchschnitt bei 16,6 Prozent – also deutlich niedriger als in der Eifel.

Eine vom Verein „Wald und Holz Eifel“ in Auftrag gegebene Expertise belegt nun, dass der vermehrte Holzbau wesentlich zur regionalen Wertschöpfung beiträgt. Über die gesamte Wertschöpfungskette, von der Rohholzerzeugung zum Beispiel durch Waldbesitzer über die Ernte und den Transport bis zur Planung und Vermarktung fließt nämlich Geld zurück in die regionale Wirtschaft. Und das steht dann wiederum für Löhne und Investitionen zur Verfügung.

Setzen sich für die regionale Holzbranche und die Verwendung moderner Holzprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein (von rechts): Iris Poth (Euskirchener Wirtschaftsförderin, Vertreterin der Zukunftsinitiative Eifel und Beisitzerin im Vereinsvorstand „Wald und Holz Eifel“), Horst-Karl Dengel (Vorstandsvorsitzender im Verein „Wald und Holz Eifel“) und Ralf Stadler (Projektmanager im Holzkompetenzzentrum Rheinland). Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Setzen sich für die regionale Holzbranche und die Verwendung moderner Holzprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein (von rechts): Iris Poth (Euskirchener Wirtschaftsförderin, Vertreterin der Zukunftsinitiative Eifel und Beisitzerin im Vereinsvorstand „Wald und Holz Eifel“), Horst-Karl Dengel (Vorstandsvorsitzender im Verein „Wald und Holz Eifel“) und Ralf Stadler (Projektmanager im Holzkompetenzzentrum Rheinland). Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Die Region ist auf dem Weg, ein Holzbauland zu werden“, heißt es in der Broschüre „Holzbau für die Eifel“, den der Verein „Wald und Holz Eifel“ 2015 veröffentlicht hat. Und weiter: „Der Cluster Wald und Holz liegt hinsichtlich der Beschäftigtenzahlen an zweiter Stelle in der gesamten Region, betreffend des Umsatzes an dritter Stelle.“

Die Expertise zur regionalen Wertschöpfung betrachtet auch die angrenzenden Ballungsräume wie Koblenz, Köln-Bonn und Aachen als potentielle Absatzgebiete – und prognostiziert so eine regionale Wertschöpfung von rund 204 Millionen Euro pro Jahr.

Der Verein „Wald und Holz Eifel“ ist eine im Jahr 2008 gegründete Netzwerkinitiative unter dem Dach der Zukunftsinitiative Eifel. Dem Netzwerk gehören derzeit rund 70 Unternehmen und Einrichtungen der Forst- und Holzwirtschaft in der Eifel an. Nach mehreren Förderphasen ging das Projekt „HolzCluster.Eifel“ 2015 in die dritte Runde. In dieser Zeit konnten viele Ideen umgesetzt werden, die der Vorstandsvorsitzende Horst-Karl Dengel bei einer Pressekonferenz zum Jahresbericht vorstellte.

So konnte die bereits zitierte Broschüre „Holzbau für die Eifel“ mit Unterstützung durch das Holzkompetenzzentrum Rheinland sowie 30 Architekturbüros und mehr als 20 Experten veröffentlicht werden. Kommunale Bauverantwortliche, Architekten und private Bauherren finden nun auf 52 Seiten eine vielseitige Auswahl von modernem Holzbau. Die Beispiele aus Kategorien wie „Kindergärten und Schulen“, „Wohnungsbau“ oder „Türme, Brücken und Verkehr“ reichen von preisgekörnten Leuchtturmprojekten bis zu bodenständigen Best-Practice-Beispielen auch für den kleineren Geldbeutel. Geplant ist zusätzlich ein Architekturführer mit sehenswerten Holzgebäuden in der Eifel.

Erwähnung im Jahresbericht fand auch ein städtebaulicher Entwurf zur Entwicklung einer großen Holzbausiedlung. Das Konzept sieht 30 bis 50 Wohneinheiten am Beispiel eines Neubaugebietes in Mechernich vor. Ob die Holzbausiedlung dort umgesetzt wird, steht bislang noch nicht fest. Der Entwurf soll aber als Muster für verschiedene Baugebiete in der Eifel genutzt werden.

Auch für das laufende Jahr hat sich der Verein „Wald und Holz Eifel“ einiges vorgenommen. So solle beispielsweise zum dritten Mal der „Holzbaupreis Eifel“ ausgelobt werden, berichtet Ralf Stadler, Projektmanager im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim. Ebenfalls geplant ist ein Branchentag des Holzbaus. „Wir wollen die Unternehmen bei ihren Wünschen abholen und gemeinsam Wege eröffnen, zum Beispiel bei einem Tag der offenen Tür mit Holzbauunternehmen und Holzarchitektur“, erzählt Iris Poth, Euskirchener Wirtschaftsförderin, Vertreterin der Zukunftsinitiative Eifel und Beisitzerin im Vereinsvorstand Wald und Holz.

pp/Agentur ProfiPress


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Autor(in): Klaus Schäfer
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