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22. November 2015

Alles andere als Kindergeburtstag

“Gleis 2“ feiert fünfjähriges Bestehen in den Nordeifelwerkstätten – Anlaufpunkt der Nordeifelwerkstätten für junge Menschen mit Bindungs- und psychischen Problemen

Eifel/ Euskirchen – Durch immer größere Nachfrage und mangelnde adäquate Angebote entstand die Idee, ein Angebot für Jugendliche innerhalb einer Werkstatt für Menschen mit einer psychischen Behinderung zu erschaffen. Somit wurde von den Nordeifelwerkstätten NEW vor fünf Jahren „Gleis 2“ gegründet. Ein derartiges Angebot gab es im Rheinland und Umgebung bis dahin noch nicht.

Mit lediglich einem Teilnehmer und einem Mitarbeiter startete das Projekt, bevor Gleis 2 mit ansteigender Teilnehmerzahl, im April 2011 den Betrieb in den Räumlichkeiten auf dem „EuLog“-Gelände in Kuchenheim aufnahm. Inzwischen ist Gleis 2 ein frequentierter Anlaufpunkt für junge Menschen mit Bindungs- und psychischen Problemen geworden, der sich stetig weiterentwickelt. Hier lernen die Jugendlichen im Alter von 17 bis 27 Jahren, ohne den Zeit- oder Leistungsdruck des freien Arbeitsmarktes Strukturen und Schlüsselqualifikationen zur Selbstverwirklichung. Sie erhalten Zuwendung und Wertschätzung und haben so die Chance, Selbst- und Fremdachtung zu lernen.

Jessica Springer, Leiterin Gleis 2 (von links), Josef Blesse, Arbeitsbetreuer Gleis 2 und Fabian Schulte, Teilnehmer am Projekt Gleis 2 beim Sortieren von Wertstoffen im Kundenauftrag. Foto: NEW/pp/Agentur ProfiPress

Jessica Springer, Leiterin Gleis 2 (von links), Josef Blesse, Arbeitsbetreuer Gleis 2 und Fabian Schulte, Teilnehmer am Projekt Gleis 2 beim Sortieren von Wertstoffen im Kundenauftrag. Foto: NEW/pp/Agentur ProfiPress

Durch eine geregelte Struktur, familiäre Atmosphäre und intensive Betreuung, die Vertrauen schafft, bietet Gleis 2 eine sichere Umgebung. Davon profitieren die Jugendlichen und nehmen das Angebot dankbar auf. „Ich komme gerne zu Gleis 2, mir macht die Arbeit Spaß und ich verstehe mich mit den Betreuern gut“, sagt etwa Teilnehmer Kevin Nolte. Ohne zeitliche Befristung wird eine sanfte Hinführung an einen geregelten Tagesrhythmus angestrebt, um dann einen Einstieg ins Berufsleben zu finden.

In der Regel fehlen den Beschäftigten in Gleis 2 wichtige Erfahrungswerte. So wird meist die eigene Leistungsfähigkeit überschätzt, was zu Erschöpfungszuständen führt. Auch die Fehlerquote bei eigentlich gelernten Handgriffen kann erhöht sein. Viele Jugendliche leiden zudem an stark schwankender Konzentrationsfähigkeit. Die Betreuer in Gleis 2 gehen auf die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen ein und fördern gezielt den Aufbau notwendiger Fertigkeiten.

Neben der Aneignung grundlegender arbeitsrelevanter Fähigkeiten stehen vor allem die persönliche Entwicklung und erzieherische Maßnahmen im Fokus. Jugendliche, die den Weg über Gleis 2 gegangen sind, konnten erfolgreich in die verschiedenen Abteilungen der NEW integriert werden, andere absolvieren weiterführende Maßnahmen. Selbst ein IHK-zertifizierter Abschluss war für einen Teilnehmer nach Gleis 2 möglich – ein besonderer Erfolg. „Die Erfahrung hat gezeigt: Je länger die Jugendlichen bei uns in Gleis 2 sind, desto größer ist die Chance später in andere Arbeitsbereiche zu wechseln“, berichtet die Gleis 2-Leiterin Jessica Springer. Mehr Infos gibt es unter www.nordeifelwerkstaetten.de

NEW/pp/Agentur ProfiPress

 


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Autor(in): Klaus Schäfer
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