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2. Oktober 2015

Karate-Kommissarin und Juwelendiebe

Krimi-Schreibwerkstatt der Lit.Eifel in der Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim – Freie Gestaltung vom Hörbuch bis zum Comic – Lit.Eifel hat als Lernpartner die „Literatur ins Haus gebracht“

Blankenheim – Am frühen Nachmittag wird in der Krimi-AG der Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim gelacht, gemalt und diskutiert. Alle Schüler arbeiten fleißig an ihren Projekten. Die Krimi-Schreibwerkstatt ist das zweite Projekt der Schule zusammen mit der Lit.Eifel als Lernpartner. Das Ziel: Die Kinder und Jugendlichen sollen sich auf freiwilliger Basis mit Literatur beschäftigen.

Mit Beginn des Halbjahres hat auch die Krimi-Schreibwerkstatt begonnen. Insgesamt 15 Schüler der Klassen fünf bis sieben können sich dort Geschichten ausdenken und sie als Geschichte aufschreiben, als Hörspiel aufnehmen oder – für die ganz Kreativen – sogar als gemalten Comic darstellen. Geleitet wird das Projekt von Abteilungsleiterin Britta Braun und Lehrerin Juliane Sonnenberg.

In der Krimi-AG sind den Schülern beim Schreiben und Gestalten ihrer eigenen Krimi-Geschichten keine Grenzen gesetzt. Foto: Steffi Tucholke/pp/AgenturProfiPress

In der Krimi-AG sind den Schülern beim Schreiben und Gestalten ihrer eigenen Krimi-Geschichten keine Grenzen gesetzt. Foto: Steffi Tucholke/pp/AgenturProfiPress

Die Kinder sitzen über ihren Schreib- und Malblöcken, während Britta Braun und Juliane Sonnenberg durch die Klasse gehen. Bei dem einen oder der anderen bleiben sie stehen, um sich die Werke anzuschauen. Es herrscht eine lockere Atmosphäre.

In der Schreibwerkstatt ist viel Kreativität gefordert. Die Kinder können frei arbeiten – ihnen sind keine Grenzen gesetzt, wie sie ihre Geschichte oder ihr Hörbuch gestalten wollen. „Nur wenn die Schüler in die Richtung von Science Fiction oder Gruselgeschichten abschweifen, müssen wir sie ein wenig lenken“, erzählt Juliane Sonnenberg. Bei Bedarf gibt die Deutschlehrerin aber natürlich Hilfestellung. So hat sie eine Mappe mit Krimimerkmalen und möglichen Anfängen sowie Erklärungen zum Krimi-Vokabular zusammengestellt.

Die Krimi-AG richtet sich an Schüler, die Interesse am Schreiben von Geschichten mitbringen, denn das Projekt ist mit viel Arbeit und Geduld verbunden. „Manchen Kindern fällt es schwer, eine eigene Geschichte zu erfinden“, erklärt Juliane Sonnenberg. Aus diesem Grund ist auch die Bücher-AG in das Projekt mit eingebunden: Die Schüler haben in der Schreibwerkstatt die Möglichkeit, sich an den von der AG zur Verfügung gestellten Büchern zu orientieren und daraus eigene Ideen zu entwickeln.

Die Comic-Gruppe ist fleißig am Arbeiten. Juliane Sonnenberg (rechts) und Britta Braun (hinten) sind begeistert von der Kreativität der Gruppe. Foto: Steffi Tucholke/pp/AgenturProfiPress

Die Comic-Gruppe ist fleißig am Arbeiten. Juliane Sonnenberg (rechts) und Britta Braun (hinten) sind begeistert von der Kreativität der Gruppe. Foto: Steffi Tucholke/pp/AgenturProfiPress

An der Krimi-Schreibwerkstatt nehmen aktuell 15 Schüler teil. Sie arbeiten meistens in Gruppen zusammen, in denen sie Ideen sammeln und ausarbeiten. „In unserem Krimi geht es um einen aufgeschlitzten Teddy“, erzählt die elfjährige Julia. Zusammen mit Mira und Madita, die beide mit ihr in die sechste Klasse gehen, arbeitet sie an einem Comic Den drei Mädchen macht es besonders Spaß, zusammenzuarbeiten: „Wir haben abgemacht, wer welches Bild malen darf“, erzählt Julia.

Auch den beiden Jungs Noel und Maurice macht es großen Spaß, Kriminalgeschichten zu schreiben. „In meiner Geschichte geht es um einen Juwelenraub“, berichtet Noel. Maurice, der sich selbst als „richtige Leseratte“ bezeichnet, schreibt gerade an einem Mordfall: „Frau Sonnenberg ist die Kommissarin – und sie kann Karate“, grinst er.

„Mit der Lit.Eifel als Lernpartner wird die Literatur ins Haus gebracht und man schafft positive Erlebnisse und Erinnerungen“, sagt Britta Braun. Was die beiden Lehrerinnen in ihren AGs besonders begeistert, ist, wie die Kinder mit den Büchern umgehen. „Manche Kinder setzen sich einfach mit einem Buch in den Flur und fangen an zu lesen und sie lieben es, wenn man ihnen vorliest“ so Juliane Sonnenberg. „Das ist ein Ruhepol in einer unruhigen Welt. Hier können die Kinder ihre eigenen Bilder entwickeln“, sagt Britta Braun.

Die beiden Lehrerinnen haben noch viele Ideen für die Bücher – und die Krimi-AG: einen Ausflug zum Literaturhaus in Nettersheim, Lesungen mit Autoren aus der Eifel oder der näheren Umgebung und sogar eine „Krimi Nacht“ bei der die Kinder ihre Werke vorstellen können – vielleicht sogar mit Übernachtung in der Schule und einem gemeinsamen „Krimi-Dinner“ in der Schulküche.

Zudem haben sich die Lehrerinnen vorgenommen, am Wettbewerb um den Jugendliteraturpreis teilzunehmen. „Wir machen auch mit!“, rufen Maurice und Noel ganz begeistert. Aber nicht nur Kinder der Schreibwerkstatt können sich für den Jugendliteraturpreis bewerben – der Wettbewerb, den das Literaturhaus Nettersheim und die Lit.Eifel in Zusammenarbeit mit der Kulturministerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Isabelle Weykmans ausschreibt, richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und achtzehn Jahren.

pp/AgenturProfiPress

Kategorien:
Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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