Einschulungsgottesdienste und Feiern an Gesamtschule und Gymnasium – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick: „Eintritt in ein neues schulpolitisches Zeitalter – Jetzt ist Stabilität angesagt“ – Auch die ehemaligen Sekundarschüler sind jetzt Gesamtschüler und können je nach Eignung bis zum Abitur weitermachen – Rektorin Dagmar Wertenbruch zu den rund 150 neuen Fünftklässlern: „Nicht nur die nächsten Wochen werden spannend, es wird auf Dauer interessant bleiben“ – Werte und Wissen für 100 neue Turmhof-Gymnasiasten
Mechernich – „Mit dem Start der Gesamtschule der Stadt Mechernich treten wir schulpolitisch in ein neues Zeitalter ein“, sagte heute Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick anlässlich einer Feierstunde in der Aula des Schulzentrums. Vor einem mehrhundertköpfigen Auditorium hießen er und Schulleiterin Dagmar Wertenbruch rund 150 neue Gesamtschüler willkommen, die künftig in sechs Eingangsklassen unterrichtet werden.
Wie die Schulpflegschafts-Vorsitzende Birgit Born-Bentfelt berichtete, haben sich bis auf zwei Stimmen alle Eltern der bisherigen Sekundarschule Mechernich-Kall ebenfalls dazu entschlossen, die früheren fünften und sechsten Schuljahre – insgesamt zwölf Klassen – nun als Klassen 6 und 7 in die neue Gesamtschule zu integrieren. Auch diese Schüler können dann schon bei entsprechenden Leistungen bis zum Abitur unterrichtet werden.
„Eltern haben an der Gesamtschule große Einflussmöglichkeiten“
Das Motto des vorangegangenen ökumenischen Schulgottesdienstes aufgreifend, appellierte Born-Bentfelt: „Unsere Mitwirkungs- und Einflussmöglichkeiten sind groß. Lassen auch wir als Eltern untereinander ein Band der Freundschaft knüpfen.“
Sowohl Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick als auch Schulleiterin Dagmar Wertenbruch erinnerten in ihren Ansprachen daran, dass die Gesamtschule innerhalb nur eines Jahres von den Eltern angestoßen, politisch beschlossen, von der Landesregierung genehmigt und räumlich eingerichtet worden war.
Schick: „Ihren Elternwillen hat die Mechernicher Politik über Parteigrenzen hinweg sogar innerhalb von nur drei Monaten umgesetzt. Jahrzehntelange ideologische Grabenkämpfe um diese Schulform waren plötzlich überwunden.“ Schade sei nur, bedauerte der Bürgermeister, dass der zweite Schulstandort in der Nachbargemeinde Kall wegen zu geringer Anmeldungszahlen nicht gehalten wurde.
Die Feierstunde in der Aula wurde von Auftritten der früheren Sekundarschüler kulturell bereichert. Die von Martina Baum und Ulrike Syndikus angeleiteten Pennäler führten in der Aula des Schulzentrums unter anderem den Gesamtschule-Rap, Western-Tanz-Einlagen und eine Regenschirm-Choreographie auf.
An gleicher Stelle hatte das Gymnasium am Turmhof wenige Stunde zuvor seine rund hundert neuen Fünftklässler mit einem ökumenischen Gottesdienst willkommen geheißen. Den stellten Pfarrerin Susanne Müller und Diakon Manfred Lang unter das Zeichen des Regenbogens, Symbol des Bundes zwischen Noah und Gott, Gott und der Menschheit.
Auch die Gesamtschule begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, allerdings in der Mechernicher Zentrumspfarrkirche St. Johannes Baptist unter der Leitung von Pfarrer Michael Stöhr und Diakon Manni Lang. Dort hatte die Lehrerin Alexandra Ackermann die Liturgie zum Thema „Freundschaft“ vorbereitet. Organist Rainer Pütz sorgte für die Musik, beim Gymnasium am Turmhof begleitete Lehrer Michael Schmitz die Lieder auf der Gitarre.
Sowohl Rektorin Wertenbruch als auch die Pflegschafts-Vorsitzende Born-Bentfelt unterstrichen, dass es ihren Schülern regelrecht Spaß mache, zur Schule zu kommen. Beim „Schnelltest“ am Morgen, so Dagmar Wertenbruch, hätten die meisten Daumen nach oben gezeigt. Den 150 „Neuen“ versprach die Pädagogin: „Es wird Euch hier gut gefallen. Nicht nur die nächsten acht, neun Wochen werden hochspannend – es wird interessant bleiben.“
Rektorin verspricht: „Es wird immer einer für Euch da sein“
Sie stellte den neuen Gesamtschülern als engste Ansprechpartnerinnen sich selbst, ihre Stellvertreterin Anne Wloszkiewicz und Abteilungsleiterin Ulrike Syndikus vor: „Es wird immer einer für Euch da sein, wenn es Probleme gibt.“ Wertenbruch: „Neue Fächer kommen auf Euch zu, Ihr macht Euch am besten rasch mit unseren Lernbüros bekannt, das erspart Euch eine Menge Hausaufgaben zu Hause, nutzt die Angebote in der aktiven Mittagspause.“
Weiter versprach die Rektorin: Ihr werdet forschen, entdecken, gestalten, miteinander Spaß haben, wegfahren, miteinander streiten, wachsen, Rückschläge haben und Ihr werdet Euch wieder aufrappeln und weitermachen.“
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hatte für sich Schüler- und Elternmeinungen eingeholt: „Ein Schüler hat mir gesagt, durch die Gesamtschule blieben frühere Grundschulkameraden nun ein paar Jahre länger zusammen. Ein Elternteil sprach von vielfältigeren Wahl- und Lernmöglichkeiten als in klassischen Schulformen, wieder andere Eltern wiesen darauf hin, dass die Gesamtschule gerade mit der technischen und didaktischen Ausstattung, wie sie anlässlich der Bildung der Sekundarschule Mechernich-Kall vor zwei Jahren angeschafft worden war, besser in die sich verändernde Gesellschaftsform und Arbeitswelt passe.“
Drei neue Schulformen in Schicks 16jähriger Amtszeit
Oberstudiendirektor Josef van de Gey freute sich für die gestiegenen Anmeldungszahlen im 51. Jahr seines Bestehens am Gymnasium am Turmhof und brach eine Lanze für die weitere Berichtigung dieses Bildungsweges. Wissen und Werte würden am Turmhof in gleicher Weise vermittelt, sagte der Schulleiter, und entlehnte aus Pfarrerin Susanne Müllers Predigt die Regenbogenfarben Blau und Gelb, die das Logo des Gymnasiums zieren: „Blau steht für Verlässlichkeit, Gelb für Wärme und Sonne.“
Bürgermeister Schick hofft, dass sich die Mechernicher Schullandschaft nun auf Jahrzehnte stabilisiert: „Ich habe jetzt in meiner 16jährigen Amtszeit die dritte neue Schulform hier mit eingeführt. Jetzt ist schulpolitische Stabilität angesagt.“
pp/Agentur ProfiPress