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4. August 2015

„Ein Weg, der sich gelohnt hat“

Klaus Müller, Schleidener Hotelier und Inhaber des Tagungshotels „Eifelkern“ wird im September 60 – Nach elf Umzügen im Juli 1992 in der Eifel berufliche wie private Heimat gefunden – Seit 32 Jahren verheiratet

Eifel/ Schleiden – „Ob wir den ganzen Wahnsinn noch einmal genauso machen würden? Ich weiß es nicht.“ Klaus Müller, der im September 60 wird, erinnert sich noch gut an die ersten Jahrzehnte seiner Karriere in der Hotellerie – und auch daran, wie aufreibend diese für ihn persönlich, aber auch für seine ganze Familie waren. „Ich denke, ja“, sagt seine Frau Susanne Müller, „denn andernfalls wären wir nicht da, wo wir heute stehen.“ Denn: Heute haben Klaus Müller und seine Frau Susanne mit dem Tagungshotel Eifelkern im Nationalparkort Scheiden in der Nordeifel sowohl ihre berufliche Heimat als auch privat einen ruhigen Hafen gefunden.

Susanne und Klaus Müller sind privat wie beruflich ein eingespieltes Team. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Susanne und Klaus Müller sind privat wie beruflich ein eingespieltes Team. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Kennengelernt hat sich das Paar, das mittlerweile zwei erwachsene Kinder hat, im Jahr 1978 in Flensburg. Er war dort mit der Bundesmarine stationiert und kam gerade von einer Unteroffiziersausbildung auf dem Segelschulschiff Gorch Fock, sie absolvierte eine Lehre zur Hotelfachfrau. Als der Wehrdienst zu Ende, die Lehre aber noch nicht abgeschlossen war, blieb Klaus Müller bei seiner heutigen Frau in Flensburg und überbrückte die Zeit in seinem Ausbildungsberuf Kellner in verschiedenen Restaurants in Flensburg. „Es war herrlich, aus dem Sechsmannzimmer mit schmalen Pritschenbetten auf dem Schiff in ihre zwar kleine, aber gemütliche Wohnung mit Kohleofen ziehen zu können“, blickt Klaus Müller zurück. Seine Frau lacht.

Anschließend gingen beide zusammen nach Berlin, wo er die staatliche Hotelfachschule besuchen wollte. Also tauschten sie die Rollen: Er absolvierte das Studium zum Hotelbetriebswirt, sie überbrückte die Zeit und arbeitet in verschiedenen Hotels im Front Office.

Fünf Jahre später heirateten Susanne und Klaus Müller, die nun also bereits 32 Jahre lang ein Ehepaar sind. Das erste Kind kam 1985, ein weiteres folgte im Jahre 1988. Dass diese Ehe nun schon so lange glücklich ist, führt Susanne Müller auch auf die Tatsache zurück, dass sie beide vom Fach sind. Sie wussten von Anfang an, was es bedeutet, in der Hotellerie zu arbeiten. „Wir haben uns entschlossen, dass mein Mann den Weg geht, Karriere zu machen, und ich ihn begleite.“

Susanne und Klaus Müller sind privat wie beruflich ein eingespieltes Team. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Susanne und Klaus Müller sind privat wie beruflich ein eingespieltes Team. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Klaus Müller hatte also den Rücken frei, wenn manchmal sehr wenig Zeit für die Familien blieb, die teils sogar in Wohnungen lebte, die dem jeweiligen Hotel angegliedert waren. „Das hatte Vor- und Nachteile“, erinnert Klaus Müller sich, „einerseits konnte ich immer mal schnell vorbeikommen oder etwa mit meiner Familie essen.“ Andererseits aber sei er natürlich rund um die Uhr ansprechbar gewesen, wenn es die Hotelabläufe erforderten. „Eine Trennung zwischen Beruf und Privatleben gab es nicht.“

Dafür aber zahlreiche Umzüge, denn: „In unserem Beruf muss man einfach springen, wenn man weiterkommen will.“ Ebenso, wie sieben-Tage-Wochen mit 15-Stunden-Tagen eine Selbstverständlichkeit seien. Klaus Müller: „Es gab Jahre, da hat meine Frau die Kinder quasi alleine groß gezogen.“ Er bereue es heute, die „schönste Zeit“ mit den Kindern verpasst zu haben. Parallel haben die Müllers immer versucht, durch gemeinsame Urlaube Ausgleich zu schaffen. Und, so Susanne Müller: „Die Kinder hatten trotz allem immer das Gefühl, meinen Mann jederzeit und mit jedem Anliegen ansprechen zu können.“

Berufliche Stationen gab es für die Familie Müller etwa in Bad Dürrheim, in München, im Biosphärenreservat bayrische Rhön, in Bad Dürkheim und in Baden Baden. Im „Fairway“ Hotel direkt auf dem Golfplatz von Baden Baden war Klaus Müller Hoteldirektor und leitete somit ein 200-Betten-Haus mit damals 45 Mitarbeitern, eigener Beauty Farm und Spa-Bereich. Die Tatsache, dass die Bettenauslastung unter seiner Leitung von 15 auf rund 70 Prozent stieg, blieb wohl in der Branche nicht unbemerkt.

Eine Tatsache, die schließlich den Ausschlag geben sollte, dass die Müllers Inhaber des Schleidener Tagungshotels „Eifelkern“ wurden. „Wir haben die Ausschreibung in der FAZ gesehen“, berichtet Susanne Müller. Und die habe sich geradezu paradiesisch angehört, ergänzt sie schmunzelnd. Ihr Mann berichtet. „Darin stand, jedes Wochenende ist frei, ebenso Ostern, Pfingsten und Weihnachten.“ Die Müllers hatten erstmals nach vielen Jahren wieder die Aussicht, Wochenenden, Feiertage und auch etwa den Silvesterabend gemeinsam zu verbringen.

Klaus Müller bewarb sich – und wurde genommen. „Erst später habe ich erfahren, dass man auf meine Bewerbung hin den führenden Hotelier in Baden Baden aus dem legendären Brenner´s Park Hotel um seine Einschätzung gebeten hatte – er empfahl mich.

Susanne und Klaus Müller sind seit nahezu 40 Jahren in der Hotellerie zu Hause, was häufig auch eine Belastungsprobe für das Familienleben war. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Susanne und Klaus Müller sind seit nahezu 40 Jahren in der Hotellerie zu Hause, was häufig auch eine Belastungsprobe für das Familienleben war. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Das 1992 eröffnete Hotel Eifelkern wurde damals ausschließlich von einem weltweiten Netzwerk rechtlich selbstständiger Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen genutzt, deren Aus- und Fortbildungsseminare in Schleiden stattfinden. Erst 2005 wurde es auch ein allen Gästen offenstehendes „Vollhotel“.

Es war geschafft, die Familie zog in die Eifel, die Kinder wurden im Kindergarten und in der Schule angemeldet. „Das war wichtig, dass sie diesen Wahnsinn nicht auch noch mit machen mussten“, sagt Klaus Müller. Nach elf Umzügen waren die Müllers angekommen, die Eifel wurde ihr neues Zuhause. Auch, wenn der Wechsel von Baden Baden nach Schleiden natürlich zu Beginn schon eine Art „Kulturschock“ gewesen sei, verrät Susanne Müller schmunzelnd.

Heute fühlen sich Susanne und Klaus Müller, deren Kinder alle bereits eigenen Wege gehen, rundum wohl. „Wir haben viele Freunde hier und genießen die wunderbaren Natur – und natürlich das viel geregeltere Leben…“, berichten sie. Ihr Leben heute bezeichnen die Müllers als „großen Glücksfall“, der es Wert sei, den manchmal auch harten Weg gegangen zu sein.

pp/Agentur ProfiPress

Infokasten:

Das „Tagungshotel Eifelkern“ ist mit 27 Doppel- und 82 Einzelzimmern, sowie 15 mit modernster Technik ausgestatteten Seminarräumen in unterschiedlicher Größe ausgestattet (zehn bis – 150 Personen). Egal, ob für Seminare oder Familienfeiern, im „Eifelkern“ befindet sich alles unter einem Dach. Abgetrennte Wohn-, Restaurant- und Tagungsbereiche ermöglichen es einzelnen Gruppen auch, ganz unter sich zu bleiben.

Egal ob Seminar- oder Individualgäste: Allen Gästen steht im Hotel sowohl ein Wellnessbereich inklusive Fitnessraum, Sauna, Infrarotkabine, Massage- und Kosmetikangebote als auch ein integriertes Bistro-Pub mit Karaokeanlage, Billard, Kicker und Dart zur Verfügung. Kostenfreies W-LAN und 96 hoteleigene Parkplätze runden das Angebot des Hauses ab.

 

Kategorien:
Demographie · Mobilität · Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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2 Kommentare

Kommentare




  1. Sehr gut…..

    Waren zum Teil dabei…

    Gruß
    Friedel

  2. Wir wünschen viel Erfolg und eine tolle Saison für Ihr Hotel in der Eifel. Das Team vom Kragemann.

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