4,2 Millionen Euro teures ambulantes Zentrum mit Wohnstätte für Menschen mit Behinderung – Vorstellungstermin mit Bürgermeister Herbert Radermacher
Eifel/Kall – Der provisorische Parkplatz an der Hindenburgstraße ist zur Baustelle geworden. Arbeiter mit schwerem Gerät sind dabei, die Baugrube auszuheben. Jetzt war Baustellenbesichtigung mit Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher. Geschäftsführer Bernd Milz von der „Lebenshilfe“ stellte ihm das 4,2 Millionen Euro teure ambulante Zentrum mit Wohnstätte für Menschen mit Behinderung vor, das dort entstehen soll.
Das 1900 Quadratmeter große Grundstück liegt gegenüber des Berufskollegs Eifel in Kall. Zwei Jahre dauerte die Vorbereitungs-, Planungs- und Genehmigungsphase. „Jetzt kann es endlich losgehen”, sagte Bernd Milz dem Kaller Verwaltungschef.
„Seit 1991 ist die Kaller Lebenshilfe mit einer Wohnstätte in der Zinnstraße beheimatet und richtig gut integriert”, berichtete Milz dem Bürgermeister und der Presse. Franz Küpper schreibt in der „Kölnischen Rundschau“: In der bestehenden Wohnstätte werden jetzt alle Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt. Deshalb benötigt die Lebenshilfe zusätzlichen Platz. In direkter Nachbarschaft zur “Alten Schule” in Kall entstehen daher zwölf neue Wohnstättenplätze.
Selbstständig in der eigenen Wohnung
Immer mehr Menschen mit Behinderung haben den Wunsch, eigenständig und selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. Das neue Gebäude, das von einem Aachener Architekten-Büro geplant wurde und von Handwerkern aus der Region gebaut wird, s0ll über drei Geschosse, eine L-Form, Garten- und Terrassenbereiche verfügen.
Zusätzlich zu den zwölf Wohnstättenplätzen, die im hinteren Bereich des Gebäudes angesiedelt werden, entstehen in einem weiteren Gebäudekomplex auch acht barrierefreie Appartements für ambulant betreutes Wohnen, die jeweils eine Größe von 47 Quadratmetern haben.
Die Lebenshilfe im Kreis Euskirchen sieht sich laut Bernd Milz als Selbsthilfevereinigung, die neue Beratungs-, Begegnungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderung und ihren Familien schafft. Ziel ist die Vernetzung mit allen gesellschaftlichen Bereichen.
Das spiegele sich auch in der Wahl des Grundstücks wider, so der „Kölner Stadt-Anzeiger“: Der Standort des Neubaus in zentraler Lage von Kall mit guten Nahversorgungsangeboten und ÖPNV-Anschluss habe wesentlich zu der Entscheidung beigetragen, dort für den Südteil des Kreises Euskirchen ein Freizeit- und Begegnungszentrum sowie Beratungsstellen einzurichten.
Breite Unterstützung seitens der Gemeindeverwaltung Kall
„Das neue Gebäude wird gut erreichbar sein. Ärzte, Kirchengemeinden, Schulen, Bus und Bahn sind in unmittelbarer Nähe und gut erreichbar. Der Standort ist optimal“, sagte Milz. Im neuen Gebäude sind auch Anlaufstellen für den familienunterstützenden Dienst, den Fachdienst ambulant betreutes Wohnen sowie die Nebenstellen der Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle (KoKoBe) und des Fachdienstes „NEW-Job“ der Nordeifelwerkstätten vorgesehen.
Wie Milz betonte, erfuhr die Lebenshilfe für die Umsetzung des Gesamtprojekts breite Zustimmung und Unterstützung seitens der Gemeinde Kall, des Landschaftsverbandes Rheinland und des Kreises Euskirchen. Fördergeld gibt es von der „Aktion Mensch“ in Höhe von 360.000 Euro und der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW in Höhe von 180.200 Euro.
Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher sagte: „Es ist erfreulich, dass die Lebenshilfe dieses Vorhaben in Kall umsetzt. Es kommen hier viele Synergien zusammen.“ Wenn alles nach Plan läuft, soll laut Milz das Gebäude Ende 2016, Anfang 2017 fertig sein.
pp/Agentur ProfiPress