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17. April 2015

Auszubildende der Volksbank RheinAhrEifel tauschen Bankschalter gegen Senioreneinrichtung

Mehr Kundennähe geht nicht: Vom 7. bis zum 10. April 2015 wagten die Auszubildenden des dritten Lehrjahres der Volksbank RheinAhrEifel einen Perspektivwechsel über ihren eigenen Berufsalltag hinaus. Ausgesuchte Senioreneinrichtungen der Region hatten sich bereit erklärt, den angehenden Bankkaufleuten einen Blick über den Tellerrand zu gewähren und ermöglichten ihnen, Erfahrungen in einem ihnen ungewohnten Arbeitsumfeld zu sammeln. Hintergrund für dieses Experiment war, die Banker von morgen für die Bedürfnisse älterer Menschen zu sensibilisieren und Antworten auf die Frage „Was können wir im Umgang mit unseren älteren Kunden noch verbessern?“ zu finden.

In die Erlebniswelt älterer Menschen einzutauchen, dadurch einen verständnisvolleren Umgang mit Senioren zu erlernen und in kritischen Situationen besser reagieren zu können, waren weitere Beweggründe für die Genossenschaftsbank, das ungewöhnliche Praktikum durchzuführen. Das Projekt brachte den jungen Menschen nicht nur einen Einblick in andere Bereiche, es diente auch der Förderung und Weiterentwicklung ihrer eigenen Schlüssel- und Sozialkompetenzen.

Dem Azubiprojekt vorausgegangen war ein Einführungstag „Erlebniswelt Alter“ in der Volksbank Filiale in Bad Breisig, an dem die Auszubildenden mit dem Alterssimulationsanzug am eigenen Leib Erfahrungen mit den Begleiterscheinungen des Alters wie eingeschränkter Sicht, Gehbehinderung oder Schwerhörigkeit machten. Ihnen wurde klar, wie schwer es ist, nach einem simulierten Sturz alleine aufzustehen, einen Stift zu halten oder die PIN in die Tastatur des Geldautomaten einzugeben. Fachkundig begleitet wurden die Experimente vom DRK-Kreisverband Mayen-Koblenz und vom Seniorenbeirat der Stadt Bad Neuenahr.

Was es bedeutet, direkten Kontakt zu den älteren Menschen zu haben, erfuhren die Azubis am Morgen des 7. April, als sie sich auf den Weg zu ihrem neuen Arbeitgeber auf Zeit machten. Im Fokus war nicht die Pflege, die selbstverständlich nur von ausgebildetem Personal durchgeführt werden darf, sondern die Beschäftigung mit den Senioren. Auf dem Programm standen beispielsweise Gespräche, Spaziergänge, Lieder singen, Gesellschaftsspiele, basteln und das Vorlesen von Geschichten sowie Zeitungsrunden. Zudem aber auch die Hilfestellung beim Einnehmen gemeinsamer Mahlzeiten.

Nach den vier Tagen waren sich die Auszubildenden einig: Das war eine lehrreiche und spannende Zeit! Zum Beispiel sagte Melissa Lenerz: „Ich war erstaunt, wie viel ältere Leute noch selbstständig erledigen können, wenn man ihnen dazu genügend Zeit lässt – eine große Herausforderung für Angehörige und Pflegepersonal in einer immer hektischer werdenden Zeit.“ Und Stefanie Scholz fügt hinzu: „Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass man mit viel Feingefühl an das Thema Demenz herangehen sollte. Vielen Betroffenen merkt man die Krankheit auf den ersten Blick gar nicht an. Im Bankalltag sollte man hellhörig werden, wenn ältere Kunden mehrfach höhere Geldbeträge am Schalter abheben möchten und vergessen haben, dass sie schon einmal dagewesen sind.“

Nach großer Zustimmung und viel positiver Resonanz auch von den beteiligten Unternehmen fasste die Regionalbank den Entschluss, den Perspektivwechsel zukünftig fortzusetzen. Die Volksbank RheinAhrEifel dankt folgenden Senioreneinrichtungen für ihre Unterstützung:

Ahrtalresidenz und Augustinum, beide in Bad Neuenahr, Curanum Betriebs GmbH in Remagen, Seniorenzentrum Maranatha in Sinzig und Villa Sibilla in Bad Neuenahr im Regionalmarkt AhrBrohltal.

Regina Protmann Stift in Kelberg, Seniorenhaus Regina Protmann in Daun, Seniorenresidenz Haus Seeblick in Ulmen und Tagespflege Regina Protmann im Regionalmarkt Eifel.

Altenzentrum St. Stephan in Andernach, AWO und Seniorenheim St. Johannes, beide in Mayen, Tagespflege Mendig und Tagespflege Haus Thekla in Ettringen im Regionalmarkt MayenRhein.

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Autor(in): Klaus Schäfer
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