Austausch zu energiepolitischen Forderungen mit Bundesminister Sigmar Gabriel
Eifel/ Dahlem – Dr. Peter Kramp, Vollversammlungsmitglied der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, hat Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, in Berlin im Beisein von Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt die „Energiepolitischen Positionen“ überreicht. Mehr als 450 Betriebe aus allen Branchen der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg hatten kürzlich zehn Forderungen für eine wirtschaftsverträgliche und standortfreundliche Umsetzung der Energiewende erarbeitet. Im Fokus der Unternehmer standen insbesondere die Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und industrielle Wertschöpfungsketten. „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit muss gesichert sein – das beginnt schon bei unseren Nachbarn aus Belgien und den Niederlanden“, sagte IHK-Präsident Bert Wirtz.
„Unternehmerischer Erfolg ist heute nicht mehr von guter Betriebsführung, sondern von energiepolitischen Entscheidungen in Berlin und Brüssel abhängig“, sagte IHK-Vizepräsident Dirk Harten. Der Geschäftsführer der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG mit Sitz in Stolberg verdeutlichte, wie wichtig eine unterbrechungsfreie Energieversorgung und ein Ausgleich bei der EEG-Umlage für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Industriebetriebe ist.
Dr. Peter Kramp sprach sich zudem dafür aus, die Eigenstromerzeugung von der staatlichen EEG-Umlage freizuhalten. „Sie verhindert Investitionen in neue Anlagen und damit auch die Sicherung unseres Standortes“, betonte der Geschäftsführer der Smurfit Kappa Zülpich Papier GmbH, die zur Versorgung mit selbsterzeugter Energie drei Kraftwerke betreibt. „Intakte Wertschöpfungsketten und sichere Arbeitsplätze sind auf eine stabile Energieversorgung und eine verlässliche Energiepolitik angewiesen – dazu gehört auch eine deutliche Senkung der staatlichen Anteile am Strompreis“, bekräftigte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer.
Bundeswirtschaftsminister Gabriel betonte, dass die Strukturierung der Energiewende eine der zentralen Aufgaben darstelle: „Wir brauchen klare Rahmenbedingungen für die weitere Umsetzung und wir müssen diese so kosteneffizient wie möglich gestalten.“ Hierzu habe er im Juli 2014 die Zehn-Punkte-Energieagenda vorgelegt und die Handlungsschwerpunkte für diese Legislaturperiode benannt, erklärte er: „Beim EEG haben wir mit der Reform 2014 bereits einen großen Schritt getan. Aber wir müssen weiter arbeiten, denn mittel- und langfristig brauchen wir ein stärker marktbasiertes Modell.“ Bis zum Sommer sollen entsprechende Konzepte vorliegen.
pp/Agentur ProfiPress