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19. März 2015

Carsharing funktioniert auch auf dem Land

Plädoyer für das Dorfauto – Ergebnisse des LEADER-Projektes “E-ifel mobil“ vorgestellt

Simmerath-Eicherscheid/Nordeifel – Die Ergebnisse des LEADER-Projektes „E-ifel mobil“ sollen Anregung und Hilfestellung für Dörfer sein, die sich mit der Idee eines Dorfautos, Carsharing oder anderen gemeinschaftlichen Mobilitätsangeboten befassen. Vor diesem Hintergrund hatten sich über 60 Dorfvertreter und Experten aus Mobilität und Verkehr zur Abschlussveranstaltung in Simmerath-Eicherscheid eingefunden.

Während der zweijährigen Projektlaufzeit wurden in fünf Modelldörfern in der nordrhein-westfälischen Eifel Möglichkeiten für die geteilte Fahrzeugnutzung auf dem Land erprobt. Die Städteregion Aachen sowie die Kreise Düren und Euskirchen unterstützten die Maßnahme finanziell und mit Know-how, die Stromversorger Energie Nordeifel GmbH (ene) und die Energie und Wasser-Versorgung GmbH (EWV) stellten für die Pilotphasen Elektrofahrzeuge zur Verfügung.

Nun berichteten die Testteilnehmer von ihren Erfahrungen. Sie kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass Carsharing auch in der ländlichen Eifel möglich ist. Der im Vergleich mit dem städtischen Raum geringeren Nutzerdichte und den weiteren Entfernungen muss jedoch mit angepassten Lösungen begegnet werden. Dabei liegt der Schlüssel in bürgerschaftlich getragenen Initiativen und einer verantwortlichen ehrenamtlichen Organisation vor Ort.

Das Projektteam um die Vertreter aus den beteiligten Dörfern stellte in Simmerath-Eicherscheid die Ergebnisse der LEADER-Initiative „E-ifel mobil“ zum Carsharing auf dem Land vor. Foto: LAG Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Das Projektteam um die Vertreter aus den beteiligten Dörfern stellte in Simmerath-Eicherscheid die Ergebnisse der LEADER-Initiative „E-ifel mobil“ zum Carsharing auf dem Land vor. Foto: LAG Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Hürtgenwald-Gey zeigte einen nachahmenswerten Weg auf. Während der achtmonatigen Pilotphase stand ein vom Kreis Düren bereitgestelltes Elektroauto zunächst kostenlos zur Verfügung. Die Organisatoren um Sylvia Fahle und Ortsvorsteher Helmut Rösseler sprachen mögliche Nutzer an und bauten die Organisation auf. Mit dem Ende der kostenlosen Testphase hatte sich ein Nutzerstamm gebildet, der auch den langfristigen Betrieb durch Entgelte gewährleisten würde.

Dank der Popularität des Angebotes konnte schließlich eine ausreichende Anzahl von Sponsoren für die dauerhafte Anschaffung eines Dorfautos gewonnen werden. Dass die Mittel sogar für ein Elektroauto ausreichten, macht die Betreiber um Sylvia Fahle besonders stolz.

Auch die anderen lokalen Projekte in Blankenheim-Freilingen, Simmerath-Eicherscheid, Nideggen-Berg und in der Bad Münstereifeler Dörfergemeinschaft „Am Thürne“ lieferten wertvolle Erkenntnisse für Mobilitätslösungen im ländlichen Raum. So wird das „thürneMobil“ nicht nur als Dorfauto genutzt, dank ehrenamtlicher Fahrer steht es auch als Fahrdienst für Senioren zur Verfügung.

LEADER-Regionalmanager Alexander Sobotta und Projektmitarbeiterin Simone Handwerk fassten nach der Vorstellung der Dörfer die Erkenntnisse für die Nordeifel zusammen. „Es gibt kein Patentrezept für ein Dorfauto“, so Alexander Sobotta. Vielmehr können mehrere Faktoren den Projekterfolg günstig beeinflussen. Entscheidend seien unter anderem sehr engagierte „Zugpferde“, die in der Lage seien, weitere Nutzer zu gewinnen. Das Konzept müsse gemeinsam mit den potenziellen Nutzern entwickelt werden, um dem lokalen Bedarf gerecht zu werden. Die Gemeindeverwaltung könne das Dorfauto durch Beratung, Öffentlichkeitsarbeit oder die Bereitstellung eines Stellplatzes unterstützen. Simone Handwerk wies auf eine weitere, für interessierte Dorfgemeinschaften wichtige Erkenntnis hin: „Aufwendige technische Lösungen für Buchung oder Betrieb sind in der Startphase nicht entscheidend.“

Ab Mitte April steht eine Broschüre mit den wesentlichen Projektergebnissen als Download unter www.leader-eifel.de zur Verfügung.

pp/Agentur ProfiPress


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Autor(in): Klaus Schäfer
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