WIR. LEBEN. EIFEL.
Ca. 140 BürgerInnen sowie VertreterInnen von Vereinen und Institutionen kamen am Mittwochabend in das Bürgerhaus in Mayen-Hausen, um sich über die europäische Förderinitiative LEADER zu informieren. Die vier Verbandsgemeinden Adenau, Bad Breisig, Brohltal und Vordereifel sowie die Stadt Mayen haben im Sommer gemeinsam ihr Interesse zur Bewerbung als LEADER-Region für die neue EU-Förderperiode 2014 – 2020 beim Land Rheinland-Pfalz bekundet. Die Initiative ging dabei von den Verbandsgemeinden Brohltal und Vordereifel aus, die bereits viel gemeinsame Erfahrung in Sachen Regionalentwicklung mitbringen und sich nun auch mit ihren Nachbarn gemeinsam zukunftsfähig aufstellen wollen. Mit dem EU-Programm LEADER können in der 6-jährigen Förderperiode bis 2020 verschiedenste Projekte und deren begleitete Umsetzung mit rund 2,6 Millionen Euro gefördert werden.
Für die Bewerbung muss zunächst jedoch in einem engen Zeitfenster bis zum 31.01.2015 eine sogenannte LILE “Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie” erstellt und beim Land Rheinland-Pfalz eingereicht werden. Insgesamt gibt es derzeit 20 Bewerberregionen in Rheinland-Pfalz, aus denen mindestens 15 Regionen als LEADER-Regionen ausgewählt werden sollen. Im LILE-Konzept soll überzeugend dargestellt werden, welche Themen die Region zukünftig anpacken will. Nur für die Handlungsfelder, die in der LILE beschrieben sind, können später Fördermittel beantragt werden.
Marion Gutberlet und Beatrix Ollig vom beauftragten Planungsbüro Grontmij moderierten den Abend und sind mit ihrem Team auch für die fachliche Ausarbeitung der LILE zuständig. Nach einer allgemeinen Information über die Fördermöglichkeiten in LEADER und die Anforderungen an das LILE-Konzept folgte eine Interviewrunde mit allen Bürgermeistern der Region. Gerd Heilmann (VG Vordereifel), Johannes Bell (VG Brohltal), Bernd Weidenbach (VG Bad Breisig), Guido Nisius (VG Adenau) und Oberbürgermeister Wolfgang Treis (Stadt Mayen) stellten heraus, welche gute Erfahrungen sie schon mit Kooperation über die kommunalen Grenzen hinweg gesammelt haben und hatten auch selbst schon einige aus Ihrer Sicht wichtige Themen für die Region Rhein-Eifel dabei. Sie machten jedoch deutlich, dass dies ein Prozess sei, der von den Kommunen angestoßen sei und jetzt die die BürgerInnen, Vereine, Unternehmen und Kirchen gefragt seien, sich in die LILE einzubringen: Wenn die Region Rhein-Eifel als LEADER-Region anerkannt wird, können alle diese Gruppen neben den Kommunen auch selbst Projektträger sein und Fördermittel beantragen.
In einer offenen Beteiligungsphase hatten schließlich alle TeilnehmerInnen die Möglichkeit, ihre Hinweise, Themenvorschläge und Projektideen an verschiedenen sog. Themeninseln abzugeben. Insgesamt haben sich so im Rahmen der Auftaktveranstaltung bereits folgende LEADER-Themen herauskristallisiert: Land-und Forstwirtschaft, Umwelt-/Klimaschutz (Bewusstseinsbildung, Agrarstruktur / Wegebau, regionale Produkte aus Land- und Forstwirtschaft, Ernährung, Erosion, Naturschutz etc.), Mobilität (Schülerbeförderung, alternative Mobilitätsformen, Alltagsradwegenetz etc.), Tourismus und Kultur (E-Bike, Barrierefreiheit, neue kurze Wanderwege etc.), Wohnorte (Leerstände, Innenentwicklung, Nahversorgung, ärztl. Versorgung, mobile Dienste etc.), Lebensqualität für alle (Jugend, ältere Menschen, Familien, Ehrenamt etc.) und Wirtschaft (Bedeutung regionaler Betriebe, Fachkräftemangel etc.).
Für alle, die nicht an der Auftakt-Veranstaltung teilnehmen konnten, bestehen auch während der laufenden Konzepterstellung Möglichkeiten, ihre Ideen und Projektvorschläge einzubringen. Dies geht entweder online über ein Formular auf www.leader-rhein-eifel.de oder natürlich auch in direktem Kontakt zu einem der AnsprechpartnerInnen bei den Verbandsgemeinden oder der Grontmij aus Koblenz.
Die nächste Möglichkeit, direkt an der LILE-Konzeption mitzuwirken, besteht im Rahmen eines
Projekt-Workshops am Mittwoch, 03.12.2014 um 19.00 Uhr in der Leyberghalle in Kempenich (Leygasse, 56746 Kempenich). Hier werden die in der Auftakt-Veranstaltung ermittelten Themenfelder in Zusammenarbeit mit BürgerInnen und ExpertInnen weiter vertieft: Dabei geht es neben der Abstimmung eines Leitbilds und der Ziele v.a. auch schon um die Herausarbeitung konkreter Projektansätzen zu den ausgewählten Themen.
Alle bisher beteiligten und neu interessierten, engagierten Menschen aus der Region sind herzlich willkommen!
AnsprechpartnerInnen in der Region Rhein-Eifel
VG Adenau: Bernhard Jüngling T 02691/305-100, E bernhard.juengling@adenau.de
VG Bad Breisig: Margit Schüller T 02633/4568-63, E margit.schueller@bad-breisig.de
VG Brohltal: Armin Seiwert T 02636/9740-204, E armin.seiwert@brohltal.de
VG Vordereifel: Michael Augel T 02651/8009-37, E m.augel@vordereifel.de
Stadt Mayen: Gerd Schlich T 2651/88-2400 E fachbereich3@mayen.de
Büro Grontmij in Koblenz: Marion Gutberlet T 0261/30439-18, E marion.gutberlet@grontmij.de
Beatrix Ollig T 0261/30439-41, E beatrix.ollig@grontmij.de
