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19. November 2014

Standing Ovations im Kursaal

Furioses Gemeinschaftskonzert der Rheinischen Bläserphilharmonie und des Limburgs Fanfare Orkest zugunsten der Hilfsgruppe Eifel für leukämie- und tumorkranke Kinder – 500 Menschen waren begeistert und berührt zugleich

Mechernich/Kall/Gemünd – 500 begeisterte Menschen, manche mit Tränen in den Augen, spendeten am Sonntagabend nach einem furiosen Konzert im Gemünder Kurhaus stehend Applaus. Gegeben wurde es von zwei mit ambitionierten Nicht-Berufsmusikern besetzten Regionalensembles, den Besten der Besten in ihrer Instrumentierung.

„Das war nicht nur Bundesliga“, korrigierte Paul Schneider von der Hilfsgruppe Eifel den Lückerather Manni Lang als Moderator des Abends: „Das war weltmeisterlich!“ Dieses Kompliment galt nicht nur den am Ende mit Ovationen verabschiedeten 46 niederländischen und belgischen Musiker des „Limburgs Fanfare Orkest“ unter der Leitung des Profidirigenten und Musikpädagogen Juri Briat.

Schneiders Einstufung galt auch der Rheinischen Bläserphilharmonie unter der professionellen norwegischen Spitzendirigentin Inge Anda. Die 57 Musiker aus der Köln-Bonner Bucht, Eifel, Ruhrgebiet, Aachen und dem Koblenzer Raum sind wie die Limburger ein regionales Projektorchester. Die Musiker spielen normalerweise in anderen Musikvereinen, Brassbands, Orchestern und Formationen – kommen aber als Spitzenleute ihrer Zunft mehrmals jährlich zu sehr ambitionierten Proben und Auftritten zusammen.

Glehner „Mike“ Bartsch knüpfte die Kontakte

Dass beide Ensembles erstmals zu einem Gemeinschaftskonzert antraten und dazu noch ohne Gage für die Hilfsgruppe Eifel spielten, war zwei Musikern zu verdanken. Zum einen dem Mechernicher Posaunisten und Berufsmusiker Michael „Mike“ Bartsch aus Glehn, der bereits eigene andere Projekte für die Hilfsgruppe Eifel veranstaltet hat.

Der Mechernicher Willi Greuel, Kopf der Hilfsgruppe Eifel, bilanzierte die aktuelle und die bereits vollzogenen Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe, bei denen sich bis heute 22.000 Eifeler als potenzielle Knochenmarkspender und Lebensretter registrieren ließen. Fast 800 haben tatsächlich bereits gespendet und möglicherweise anderen Menschen in 36 Ländern dieser Erde das Leben gerettet, so Greuel: „Auch drei Niederländer waren unter den Empfängern . . .“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der Mechernicher Willi Greuel, Kopf der Hilfsgruppe Eifel, bilanzierte die aktuelle und die bereits vollzogenen Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe, bei denen sich bis heute 22.000 Eifeler als potenzielle Knochenmarkspender und Lebensretter registrieren ließen. Fast 800 haben tatsächlich bereits gespendet und möglicherweise anderen Menschen in 36 Ländern dieser Erde das Leben gerettet, so Greuel: „Auch drei Niederländer waren unter den Empfängern . . .“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bartsch stellte für Willi Greuel, den Lückerather Kopf der Hilfegruppe Eifel, die Verbindung zur Rheinischen Bläserphilharmonie her. Und der in Königswinter lebende Niederländer Rob Baltus, ein Kollege aus der Rheinischen Bläserphilharmonie, hatte die sich als grandios entpuppende Idee, auch das Limburgs Fanfare Orkest für eine Konzertteilnahme zu gewinnen, bei dem er selbst als Solist am Principal Euphonium musiziert.

Willi Greuel eröffnete großen Konzertabend

Der große Konzertabend wurde von Willi Greuel eröffnet. Er dankte den Ensembles, aber auch dem Publikum und den Eifelern überhaupt, dass sie die Hilfsgruppe und ihre Schutzbefohlenen so nachhaltig und treu unterstützen. Insbesondere bilanzierte Greuel die aktuelle und bereits vollzogene Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe, bei denen sich bis heute 22.000 Eifeler als potenzielle Knochenmarkspender und Lebensretter typisieren ließen. Fast 300 haben tatsächlich bereits gespendet und möglicherweise anderen Menschen in 36 Ländern dieser Erde das Leben gerettet, so Greuel: Auch drei Niederländer waren unter den Empfängern . . .

Das Konzert stand unter dem Motto „Klangbilder“. Den furiosen Auftakt bildete ein Stück des amerikanischen Filmmusikkomponisten Rossano Gallante unter dem Titel „Raise oft he Son“ (Auferstehung des Sohnes). So heißt auch die erste CD der erst 2011 gegründeten Rheinischen Bläserphilharmonie, die die Konzertbesucher im Gemünder Kurhaus auch während der Pause käuflich erwerben konnten.

500 begeisterte Menschen, manche mit Tränen in den Augen, spendeten am Sonntagabend nach einem furiosen Konzert im Gemünder Kurhaus dem Limburgs Fanfare Orkest unter der Leitung von Juri Briat  stehend Applaus. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

500 begeisterte Menschen, manche mit Tränen in den Augen, spendeten am Sonntagabend nach einem furiosen Konzert im Gemünder Kurhaus dem Limburgs Fanfare Orkest unter der Leitung von Juri Briat stehend Applaus. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Es folgte „Imagasy“ von Thiemo Kraas, einem jungen Komponisten (*1984) aus NRW, der als Schlagzeuger unter anderem in Ensembles wie der „Radiophilharmonie Hilversum“, der „Kammerphilharmonie Hamburg“ und der „Deutschen Bläserphilharmonie“ sowie im internationalen Projekt für Sinfonisches Blasorchester, „World of Winds“, spielte und spielt.

Blumen für Dirigenten von Georg Schmitz und Claudia Esch

Hauptwerk des ersten Konzertteils mit der Rheinischen Bläserphilharminie war dann der Zyklus „Entornos“ (Gegenden) des spanischen Komponisten Amando Balanquer Ponsoda (1935 – 2005). Vor der Pause brillierten die rheinischen Spitzenmusiker unter norwegischem Dirigat dann noch mit einem Marsch von James Ord Hume.

Nach einer Zugabe gab es donnernden Applaus für die rheinischen Instrumentalisten, und Blumen aus den Händen des Hilfsgruppenmitarbeiters Georg Schmitz für Irene Anda, die als Dirigentin nicht nur die Rheinische Bläserphilharmonie leitet, sondern auch andere europäische Orchester. Mit dem Sinfonischen Jugendblasorchester Madlamark wurde sie 2005 norwegischer Meister. Im selben Jahr gewann Anda den Goldenen Dirigentenstab beim Norwegischen Dirigentensymposium.

Der in Königswinter lebende Niederländer Rob Baltus, ein Kollege des Mechernicher Berufsmusikers Michael „Mike“ Bartsch aus der Rheinischen Bläserphilharmonie, hatte die Idee, auch das Limburgs Fanfare Orkest für eine Konzertteilnahme in der Eifel zu gewinnen, bei dem er selbst als Solist am Principal Euphonium musiziert. So kam es zum Gemeinschaftskonzert zugunsten der Hilfsgruppe, mit der der in Glehn lebende Bartsch bereits seit vielen Jahren in Verbindung steht.  Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der in Königswinter lebende Niederländer Rob Baltus, ein Kollege des Mechernicher Berufsmusikers Michael „Mike“ Bartsch aus der Rheinischen Bläserphilharmonie, hatte die Idee, auch das Limburgs Fanfare Orkest für eine Konzertteilnahme in der Eifel zu gewinnen, bei dem er selbst als Solist am Principal Euphonium musiziert. So kam es zum Gemeinschaftskonzert zugunsten der Hilfsgruppe, mit der der in Glehn lebende Bartsch bereits seit vielen Jahren in Verbindung steht. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Seit 2009 gibt Irene Anda auch selbst Dirigierkurse für den norwegischen Musikverband. In Deutschland ist sie unter anderem beim Symphonieorchester Stadtbergen verpflichtet und als Assistentin des 1. Kapellmeisters Rune Bergmann am Theater Augsburg. In den Niederlanden gastierte sie 2011 als Dirigentin bei der Royal Military Band „Johan Willem Friso“. 2013 übernahm Irene Anda als erste Frau die Leitung der European Youth Brass Band.

Moderator Manni Lang lockerte mit Eifel-Ankedoten auf

Im zweiten Konzertteil brillierte das Limburgs Fanfare Orkest (LFO). Dieses Orchester, gegründet im Jahre 2001, ist eines der wichtigsten Fanfarenorchester der niederländischen Provinz Limburg und gehört zur Spitze der niederländischen Blasmusik.

Das „LFO“ veranstaltet jährlich vier interessante Musikprojekte, besteht aus Musikern der niederländischen und belgischen Provinzen Limburg, die sehr oft Mitglieder von lokalen Blasorchestern, Brass Bands und Fanfarenorchestern sind. Allesamt Musiker auf qualitativ hohem Niveau.

„Bringt man sie zusammen, sucht interessante Podien und ein herausforderndes Repertoire und engagiert Spitzensolisten, so entsteht eine Art »Bundesliga« für Musiker“, so Moderator Manfred Lang, der das internationale Repertoire beider Orchester mit einigen Anekdoten aus der Eifel auflockerte.

Mit 57 Spitzeninstrumentalisten aus dem ganzen Rheinland und dem Ruhrgebiet wartete die Rheinische Bläserphilharmonie beim Benefizkonzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämiekranke Kinder in Gemünd auf. Das Publikum war restlos begeistert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mit 57 Spitzeninstrumentalisten aus dem ganzen Rheinland und dem Ruhrgebiet wartete die Rheinische Bläserphilharmonie beim Benefizkonzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämiekranke Kinder in Gemünd auf. Das Publikum war restlos begeistert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Er sagte, das Limburgs Fanfare Orkest zähle seit vielen Jahren zu den herausragenden Orchestern dieser Art in Europa. Wie die Rheinische Bläserphilharminie bestehe die Instrumentierung dieses Orchester ausschließlich aus Blasinstrumenten und Schlagwerk, jedoch ohne Klarinetten, Flöten, Fagotte und Oboen, deren Klangfarben bei den in Benelux beliebten und weit verbreiteten Fanfare-Orchestern andere Blechblasinstrumente wie Hörner, Flügelhörner, Kornette und Euphonien übernehmen. In Deutschland noch völlig unbekannt, so Lang, gebe es in Benelux 1000 Fanfaren-Orchester dieser Art.

Das Limburgs Fanfare Orchester unter Juri Briat spielte in Gemünd vor allem amerikanische Filmmusik, unter anderem „Hymn of the Highland“ von Philip Sparke, einem gebürtigen Londoner, Jahrgang 1951, Komponist, Trompeter und Musikverleger, der zu den ganz großen Komponisten für moderne Blasmusik gehört und mit dem als Dirigent die Limburger 2012 auch ein gemeinsames Projekt hatten.

Spark hat mit seinen Werken (Slipstream, Skyrider und Orient Express dreimal hintereinander für die BBC den Kompositionswettbewerb der European Broadcasting Union (EBU) gewonnen.

Es folgten „The Green Hill“ des Belgiers Bert Appermont mit Rob Baltus als Solist, „Adventure on Earth“ aus dem Film „E.T.“ von John Williams und „Symphonic Highlights from Frozen“, ebenfalls eine Filmmusik und zwar aus dem Walt-Disney-Streifen „Die Eiskönigin“.

Regimentskindermarsch als zweite Zugabe

Als Zugabe spielte das Limburgs Fanfare Orkest nochmals den bombastischen dritten Satz aus Philipp Sparkes „Hymn of the Highland“ und den Regimentskindermarsch des Tschechen Julius Fucik. Dann bedankte sich Claudia Esch von der Hilfsgruppe Eifel mit einem Blumenstrauß bei Juri Briat, während das 500köpfige Auditorium stehend Applaus spendete.

Juri Briat, Jahrgang 1969, ist seit 2006 Dirigent des „LFO“ als Nachfolger von Rob van der Zee. Sehr jung fing er sein Musikstudium am städtischen Konservatorium Mechelen und der städtischen Musikakademie Lier an. Die Trompete wurde sein Hauptinstrument.

Bereits mit 23 Jahren hatte er mehrere Diplome (Trompete, Kammermusik und Musikpädagogik) in der Tasche. Dann studierte Briat am Brabants Conservatorium in Tilburg (NL) und erhielt dort mit 27 das „Fachdiplom für Lehr- und Konzertmusiker“.

Briat arbeitet als Musikpädagoge an der Akademie für Musik, Wort und Tanz in Beveren (B) und wird regelmäßig als Gastdirigent engagiert. Er ist unter anderem Ehrendirigent der Festival Brass Band, des Vlaams Fanfare Orkest und von zahlreichen anderen Orchestern in Belgien.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Demographie · Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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