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Sie hoffen, dass bald Stammzellenspüender für Björn und Lara gefunden werden. Von links: Christian Werheid (DKMS), Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, Björns Nichte Elisa mit Hund Blümchen, Björns Schwester Wenke Schloesser, Knochenmarkspenderin Simone Krämer und Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg. (Foto: Reiner Züll)
3. November 2014

Björn und Lara brauchen Hilfe

Pressekonferenz in Kall: Hilfsgruppe Eifel startet am Sonntag, 23. November, in der Grenzlandhalle in Hellenthal zehnte Typisierungsaktion – Für ein fünfjähriges Kind und für einen 36-jährigen Familienvater werden Knochenmarkspender gesucht – 1000 Euro-Spende als Startkapital

Kall/Hellenthal/Erftstadt – „Diese Spende von 1000 Euro kommen uns gerade recht“, freute sich Willi Greuel, Vorsitzender Hilfsgruppe Eifel, als ihm am Freitagsabend zwei als Bild eingerahmte 500 Euro-Scheine übergeben wurden. Dieter Walter, der Vorsitzende der Eifeler Sektion des Verbandes der Serviermeister und Restaurantfachkräfte (VSR) übergab das Geld im Namen vom VSR und dem Club der Köche Nordeifel (CdK).

Die 1000 Euro, so Dieter Walter, hatten VSR und CdK kürzlich bei der Ausbildungsbörse im Euenheimer Berufsbildungszentrum durch den Verkauf von Getränken zugunsten der Hilfsgruppe erwirtschaftet. Das Geld soll nun als Startkapital für eine bevorstehende Typisierungsaktion in Hellenthal dienen, erklärte der VSR-Chef bei der Übergabe vor Beginn einer Pressekonferenz im Kaller „Aktivpark“.

Aus der Zeitung erfuhr die Hilfsgruppe Eifel wenige Stunden nach der Pressekonferenz vom Schicksal der fünfjährigen Lara aus Erftstadt. Spontan entschied sie, die Typisierungsaktion am 23. November nun für Björn und Lara zu veranstalten. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Aus der Zeitung erfuhr die Hilfsgruppe Eifel wenige Stunden nach der Pressekonferenz vom Schicksal der fünfjährigen Lara aus Erftstadt. Spontan entschied sie, die Typisierungsaktion am 23. November nun für Björn und Lara zu veranstalten. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Die Pressekonferenz fand statt, weil die Hilfsgruppe Eifel derzeit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS) und unter der Schirmherrschaft des Hellenthaler Bürgermeisters Rudolf Westerburg eine große Typisierungsaktion vorbereitet. Diese findet am Sonntag, 23. November von 9 bis 18 Uhr in der Grenzlandhalle statt. Die Aktion ist für den 36-jährigen Björn aus Hellenthal-Scheid und für die fünf jährige Lara aus Erftstadt. Beide sind an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt und brauchen dringend einen Knochenmark-Spender. Alle Versuche, geeignete Spender zu finden, sind bisher erfolglos geblieben.

Deshalb entschlossen sich die Hilfsgruppe und die DKMS, die Eifeler Bevölkerung zum nunmehr zehnten Mal aufzurufen, sich typisieren zu lassen. Bei den bisherigen neun Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe seit 1992 haben sich über 22.000 Menschen aus dem Kreis Euskirchen typisieren und in der weltweite Spenderdatei registrieren lassen. Dabei kann die Hilfsgruppe auf ein tolles Ergebnis verweisen. Aus den neun Aktionen im Kreis Euskirchen sind über 297 Lebensretter gefunden worden, die für Leukämiekranke in 34 Ländern der Welt Stammzellen gespendet haben.

In ein Bild eingerahmt hatte VSR-Vorsitzender Dieter Walter (rechts) die beiden 500-Euro-Scheine, die er als Startkapital für die Typisierungsaktion an den Hilfsgruppen-Vorsitzen Willi Greuel übergab. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

In ein Bild eingerahmt hatte VSR-Vorsitzender Dieter Walter (rechts) die beiden 500-Euro-Scheine, die er als Startkapital für die Typisierungsaktion an den Hilfsgruppen-Vorsitzen Willi Greuel übergab. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Björn und Lara hoffen nun, dass mit der wachsenden Zahl der Typisierten in der weltweiten Datei auch die Chancen steigen, dass Spender für sie gefunden werden. Dabei denkt Björn, Vater zweier Kinder, auch an andere Betroffene, die an der heimtückischen Blutkrebserkrankung leiden: „Wenn für mich kein Spender gefunden wird, kann die Aktion vielleicht einem anderen Menschen in der gleichen Situation helfen“.

Die Gemeinde Hellenthal unterstützt die Aktion der Hilfsgruppe in der Grenzlandhalle, die mit ihren zahlreichen Parkmöglichkeiten perfekte Voraussetzungen für den reibungslosen Ablauf bietet. Im Rahmen der Pressekonferenz in Kall berichtete Bürgermeister Rudolf Westerburg, dass seine Vorzimmerdame, eine weitere Mitarbeiterin im Rathaus und auch sein eigener Sohn bereits für einen leukämiekranken Menschen Stammzellen gespendet haben. Er werde, so Westerburg, für die Aktion am 23. November mit Hilfe der Verwaltung sowie des Verkehrs- und Gewerbevereins viele Helfer mobilisieren. Westerburg: „Wir freuen uns darauf, helfen zu können.“ Er werde auch im grenznahen Belgien die Werbetrommel für die Typisierungsaktion rühren.

Sie hoffen, dass bald  Stammzellenspender für Björn und Lara gefunden werden. Von links: Christian Werheid (DKMS), Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, Björns Nichte Elisa mit ihrem Hund Blümchen, Björns Schwester Wenke Schloesser, Knochenmarkspenderin Simone Krämer und Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Sie hoffen, dass bald Stammzellenspender für Björn und Lara gefunden werden. Von links: Christian Werheid (DKMS), Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, Björns Nichte Elisa mit ihrem Hund Blümchen, Björns Schwester Wenke Schloesser, Knochenmarkspenderin Simone Krämer und Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Bei der Pressekonferenz anwesend war auch die 36-jährige dreifache Mutter Simone Krämer aus Kall, die sich vor vier Jahren bei einer Aktion der Hilfsgruppe hatte typisieren lassen. Schon sechs Monate später hatte sie für einen Mann aus Freiburg die lebensrettenden Stammzellen gespendet. „Daraus ist eine tolle Freundschaft entstanden“, berichtete die Kallerin. Wenke Schloesser aus Wuppertal, Schwester des erkrankten Björn aus Scheid, berichtete von der schweren Zeit, die die Familie derzeit durchstehen müsse. Sie sei aber glücklich, dass die DKMS und die Hilfsgruppe Eifel ein so tolles Engagement zeigen, um ihrem Bruder zu helfen.

Christian Werheid von der DKMS in Köln betonte, er sei froh, dass der kranke Familienvater aus Scheid in die Öffentlichkeit gehe und der Aktion dadurch zum Erfolg verhelfen könnte. Die Typisierung in Hellenthal erfolge nicht durch einen Speicheltest sondern wieder, wie bei allen bisherigen Aktionen mit der Hilfsgruppe, durch die Abnahme von fünf Milliliter Blut. Dadurch wolle man die Leute herausfiltern die Angst vor Spritzten haben. Es wäre fatal, wenn ein passender Spender für einen Patienten gefunden werde, der aber aus Angst vor Spritzen nicht bereit sei. Werheid rechnet damit, dass durch die Hellenthaler Aktion zwei oder drei Spender gefunden werden.

Der Lückerather Willi Greuel, Vorsitzender der Kaller Hilfsgruppe Eifel, berichtete, dass am Tag der Typisierung in Hellenthal rund 110 Helfer im Einsatz sein werden. Man werde 15 Stationen aufbauen, an denen Ärzte, Arzthelferinnen und Krankenschwestern den Patienten das Blut abnehmen. Es werde also keine langen Wartezeiten geben. Die Hilfsgruppe werde mit zahlreichen Leuten vertreten sein, während die Eifeler Landfrauen für das leibliche Wohl sorgen, berichtete Greuel. Der Hilfsgruppen-Vorsitzende rechnet damit, dass am 23. November zwischen 1500 und 2000 Personen zum Bluttest in die Grenzlandhalle kommen.

Wenige Stunden nach der Pressekonferenz am Freitag erfuhr die Hilfsgruppe durch einen Zeitungsbericht, dass auch für die fünfjährige Lara aus Erftstadt ein Knochenmarkspender gesucht wird. Sofort wurde beschlossen, auch die kleine Lara in die Typisierungsaktion in Hellenthal mit einzubeziehen. Greuel: „Es ist immer besonders schlimm, wenn Kinder von dieser heimtückischen Krankheit betroffen sind“. Auch deshalb hoffe er, dass sich viele hilfsbereiten Menschen am 23. November in Hellenthal fünf Milliliter Blut abzapfen lassen.

Typisieren lassen kann sich grundsätzlich jeder, der zwischen 18 und 55 Jahre alt und in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Spender die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, brauchen nicht mehr an der Aktion teilnehmen.

Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel ist überzeugt davon, dass trotz der bisher 22.000 Typisierten im gesamten Südkreis Euskirchen, in der Gemeinde Hellenthal und im benachbarten Belgien noch viel Potenzial vorhanden ist, weil die bisherigen neuen Aktionen fast ausschließlich im Nordkreis Euskirchen stattgefunden haben.

Jede Typisierung und Registrierung kostet die DKMS 50 Euro, deren Finanzierung die Hilfsgruppe zusichert. Deshalb wird die Hilfsgruppe die Eifeler Bevölkerung aber auch wieder um finanzielle Hilfe bitten. Weitere Infos gibt es unter www.kinderkrebshilfe-eifel.de.

pp/Agentur ProfiPress

 

Kategorien:
Demographie · Sonstiges · Wirtschaft

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Autor(in): Klaus Schäfer
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  1. Daniela Siebeck sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren
    Mein Name ist Daniela Siebeck-ich habe die Typisierungsaktion für Lara hier in Erftstadt ins Leben gerufen. Es war ein absolut fantastischer und emotional berührender Tag, der immer noch nachwirkt!!!! Ich bin eine Bekannte der Familie gewesen,jetzt eine gute Freundin geworden!! Wir kannten uns vorher durch meine Schwester-als ich aber am selben Tag wie Lara in die Notaufnahme der Uni-Klinik Köln eingewiesen wurde ,begann unsere Verbindung fester zu werden.Bei mir wurde ein großer Hirntumor festgestellt-bei Lara Leukämie…. Mein Tumor konnte operativ entfernt werden,lediglich eine 5-wöchige Bestrahlung liegt noch vor mir…aber was ist das gegen die vielen Eingriffe und Schmerzen die unsere kleine Lara ertragen muss… Als ich sieben Tage nach der OP entlassen wurde,sagte man mir ich solle ruhen.Aber das könnte ich nicht-Lara ließ mir keine Ruhe… Ich habe mich bei derDKMS informiert und danach die Eltern befragt ob ich mit ihrer Zustimmung eine Typisierung ins Leben rufen darf.Zum Glück stimmten sie mir zu-ich habe von zu Hause aus über hundert Helfer gesucht-sie kennen den Aufwand!Nach und nach gesellten sich Freundinnen undFremde zu meinem Organisationsteam!!! Es war ergreifend zu sehen wie alles zusammenwuchs-Ansässige Bäckereien und Metzgereien ,Caterer ,Druckereien,Lebensmittelgeschäfte etc.unterstützten uns-viele backten Kuchen,boten ihre Hilfe in der Cafeteria,beim Büchertrödel oder der Helferversorgung an.Eine Dame kam mit ihren Ponys,bot Ponyreiten an und spendete den kompletten Erlös-beeindruckend!!! Lara hat mich in ziemlich kurzer Zeit wieder fit gemacht, natürlich meinem Zustand entsprechend !!!!Auch ich habe noch einen langen Weg vor mir aber den gehe ich leichter seitdem ich mich mit Lara beschäftige-ich würde Sie gerne nach meinen Möglichkeiten bei Ihrer Aktion unterstützen,würde auch versuchen noch einige meiner vielen lieben Helfern mitzubringen um zu helfen-was benötigen Sie noch an Helfern ????? Bitte melden Sie sich bald -herzliche Grüsse
    Daniela Siebeck

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