Erstes Fachhalten für nachhaltiges Bauen – Nettersheim (Kreis Euskirchen) wird Wegweiser für Eifeler Baukultur
Eifel/ Nettersheim – Zum ersten Fachtreffen für nachhaltiges Bauen mit Holz trafen sich diese Woche über 100 Eifeler Architekten zu einer Fachtagung in Nettersheim. Ziel war es, den heimischen und nachhaltigen Holzbau klimapositiv voranzutreiben, die Region Eifel sowie den Arbeitsmarkt im ländlichen Raum zu stärken und architektonische Impulse in der Fachwelt zu setzen. Gerade die Kommunen in der Eifel können bei öffentlichen Bauten und energetischen Gebäudesanierungen Maßstäbe mit dem eigenen Rohstoff Holz setzen. Koryphäen wie Prof. Georg A. Poensgen traten zum ersten Mal vor heimischen Fachpublikum auf. Der in Marmagen lebende Spezialist für eifeltypisches Bauen hat mit seinen Neu- und Umbauten zahlreiche Architekturpreise gewonnen und hat eine Professur für Baukonstruktion, Wohnungsbau und Entwerfen an der Hochschule Koblenz. Die ursprüngliche Baukultur der Eifel ist ihm dabei eine Herzensangelegenheit.
Mit der vierten Fachveranstaltung des Eifeler Holzclusters erreichte Organisator und Architekt Holger Wolpensinger einen Teilnehmerrekord. Wolpensinger initiierte auch auf der Veranstaltung einen Aufruf zur Verbandsgründung für regionale Baukultur, wie er in anderen Bundesländern schon existiert. Mit einem „Verein oder Verband zur Förderung der Eifeler Baukultur“ wollen die Organisatoren das Fachwissen bündeln und verbindliche Maßstäbe setzen. „Hier treffen wir den Nerv der Zeit! Das Bauen muss klimafreundlicher und nachhaltiger werden und Antworten liefern zu Fragen der regionalen Baukultur. Dabei spielt der Holzbau in der Eifel eine tragende Rolle. Beides vereinen zu können ist die Stärke des Eifel!“ so der Familienvater Wolpensinger. Das Interesse der Teilnehmer ist groß, so dass noch in diesem Jahr die Gründung stattfinden soll. Die Gemeinde Nettersheim wird dabei erneut eine wichtige Rolle spielen. Von hier aus sollen verbindliche Standards gesetzt und der fachliche Austausch koordiniert werden. Für den anwesenden Bürgermeister Wilfried Pracht ist das eine erfreuliche Botschaft. Die Architekten aus der Eifel waren sich abschließend einig: Die Eifel kann sich als Vorreiter über die Region hinaus positionieren.
Hintergrund:
Der Veranstalter Holzcluster Eifel HCEII und Wald und Holz Eifel e.V.. hat in Kooperation mit dem Holzkompetenzzentrum Rheinland die Veranstaltung ins Leben gerufen, um die Regionale Bedeutung des Holzbaus in der Eifel zu steigern, die nachhaltige Holznutzung zu fördern und in das Bewusstsein der Architekten zu bringen. Dabei wurden ausschließlich regionale Architekten eingeladen, die Teilnahme war kostenfrei. Über Fachkanäle hat sich jedoch die Veranstaltung über die Grenzen der Eifel herumgesprochen. Teilnehmer aus der Köln-Bonner Region und auch vom nördlichen Niederrhein nahmen ebenfalls teil. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz unterstützen die Veranstaltung, das Land durch das „Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz“ sowie der „Landesbetrieb Wald und Holz“ ebenfalls.
pp/Agentur ProfiPress