Konvoi mit drei Oldtimern startet am 1. Oktober aus der Eifel in Richtung Frankreich – VR-Bank Nordeifel gehört zu den Unterstützern – Mit der spektakulären Aktion erinnert das Mechernicher LVR-Freilichtmuseum an eine „Liebesgabenfahrt“ zur Westfront des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren – Fahrt steht im Zusammenhang mit der Ausstellung „Kriegs(er)leben im Rheinland“ im Eifeler Freilichtmuseum Mechernich
Mechernich/Schleiden – Am 1. Oktober 1914 starteten Honoratioren aus dem Kreis Euskirchen, darunter der spätere Reichstags-Vizepräsident Thomas Eßer, mit drei Fahrzeugen Richtung Westfront. Ziel war Aisne/ Champagne. Dort wollten die Honoratioren Soldaten eines deutschen Infanterie-Regiments mit so genannten „Liebesgaben“ aus der Heimat versorgen.
Auf den Tag genau hundert Jahre später startet jetzt wieder ein Konvoi aus drei Fahrzeugen von Euskirchen Richtung Aisne. Wieder sind darunter dieselben Wagentypen, mit denen damals die „Liebesgabenfahrt“ unternommen wurde: zwei „Overland-Touring“ aus der Zeit vor 1914 – heute weltweit absolute Raritäten. Und wieder wird exakt die Route gewählt, auf der vor einem Jahrhundert die Päckchen mit Lebensnotwendigem und Heimatgrüßen an die Front kamen: Es geht über Prüm, Luxemburg und Vouziers zum Zielort Sommepy-Tahure.
„Es soll eine Fahrt gegen das Vergessen des Ersten Weltkriegs werden“, so Dr. Josef Mangold, der Leiter des Mechernicher LVR-Freilichtmuseums in Kommern: „Und zugleich eine Fahrt der freundlichen Begegnung mit den Menschen, über deren Orte einst die Katastrophe hereinbrach und die selbst Angehörige im »Großen Krieg« verloren hatten.“
karte(Hin- und Rückfahrtstrecke der Liebesgabenfahrt, die vom 1. bis 4. Oktober 1914 von Euskirchen nach Tahure führte. Karte: LVR/pp/Agentur ProfiPress)
Das Eifeler Freilichtmuseum hat diese „Fahrt gegen das Vergessen“ im Zusammenhang mit seiner laufenden Sonderausstellung „Kriegs(er)leben im Rheinland“ initiiert, die die anfängliche Kriegsbegeisterung vor allem im Bürgertum ebenso thematisiert wie die schon nach wenigen Kriegswochen eingetretene Ernüchterung und Verzweiflung.
Der Konvoi wird – wie damals – vier Tage unterwegs sein und an den damaligen Zwischenzielen Dahlem, Luxemburg-Stadt und Vouziers Station machen, bevor er in Sommepy-Tahure durch den Bürgermeister empfangen wird. Das Team hofft, auf seinen Stationen in den Begegnungen mit der Bevölkerung einen Beitrag zur beiderseitigen Freundschaft leisten zu können. Die VR-Bank Nordeifel gehört zu jenen Institutionen, die die Fahrt unterstützen, ebenso RWE und die Bürgerstiftung der KSK Euskirchen.
pp/Agentur ProfiPress