WIR. LEBEN. EIFEL.
WIR. LEBEN. EIFEL.
Menu
2. September 2014

Eröffnung der ersten cambio CarSharing-Station im Nordkreis.

„CarSharing bewegt!“ – unter diesem Motto wurde jetzt auf dem TPH-Gelände in Herzogenrath-Kohlscheid die erste CarSharing-Station im Nordkreis eröffnet. Politische Vertreter der Stadt, Firmenvertreter und Privatleute begleiteten die Eröffnung und unterstützen das Projekt.

Buchen – Einsteigen – Losfahren – ab sofort ist das Mobilitätsangebot in Herzogenrath um eine interessante Variante bereichert: das CarSharing.

Auf dem TPH-Gelände in Herzogenrath-Kohlscheid wurde am 22. August die erste CarSharing-Station im Nordkreis eröffnet. Dort stehen zwei Fahrzeuge der Marke Ford-Fiesta des Unternehmens cambio Aachen zur flexiblen Nutzung zur Verfügung.
Der Vortrag und die Einblicke in die praktische Nutzung der Station durch Frau Warmke von der cambio GmbH überzeugte die Anwesenden. Bereits zur Eröffnung konnte Frau Warmke erste Nutzungsverträge mit politischen Vertretern, benachbarten Firmen und privaten Interessenten schließen.

Was steckt hinter der Idee „CarSharing“?

Mobilität prägt unser tägliches Leben. Mobilität ist unverzichtbare Voraussetzung für die Lebensqualität und die wirtschaftliche Entwicklung in Herzogenrath.

Im Hinblick eine nachhaltige Verkehrsentwicklung stehen wir angesichts sich verändernder wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen vor neuen Herausforderungen. Die Kosten für Auto und Benzin steigen seit Jahren überdurchschnittlich. Gleichzeitig gibt es eine zunehmende Zahl von Gering-verdienern und einen längeren Übergang von der Ausbildung zur gut bezahlten Festanstellung. Zudem nimmt die Bedeutung des Autos als Statussymbol und die Fixierung vieler Menschen auf das Auto spürbar ab. Erstmals in der Geschichte fahren die jungen Erwachsenen weniger mit dem Auto als die Generation ihrer Eltern. Hier etabliert sich der Trend „Nutzen statt Besitzen“. Zusätzlich wächst der Anspruch an eine individuelle Mobilität.

Firmen schätzen immer häufiger die bedarfsorientierte und flexible Nutzung des Carsharing-Angebotes für betriebliche Termine. Zumal sich diese Möglichkeit auch oft als kostengünstig erweist.

Der Öffentliche Personenverkehr ist und bleibt für viele dieser Herausforderungen die richtige Lösung. Aber er orientiert sich an der Massenmobilität und ist allein nicht in der Lage, individuelle Mobilitätsbedürfnisse zu bedienen.

In diesem Kontext setzen mittlerweile immer mehr Menschen auf einen Mix aus Bus, Bahn, Fahrrad und CarSharing, um mobil zu sein. Besonders das Interesse an CarSharing ist bundesweit massiv gestiegen und der Wunsch nach CarSharing-Angeboten auch außerhalb der größeren Städte wird zunehmend formuliert.

Was ist Carsharing?

Die Nutzung des neuen CarSharingangebotes ist unkompliziert und einfach. Nach dem Abschluss eines Rahmenvertrages können die Autos telefonisch, im Internet oder per App stunden-, tage- oder wochenweise gebucht werden. Die Abholung erfolgt dann direkt an der CarSharing-Station am TPH. Der Zugang zu den Autos innerhalb des gebuchten Zeitraums ist mit der persönlichen cambioCard und Geheimzahl möglich. Nach der Fahrt wird der Wagen wieder auf dem reservierten Stellplatz an der Station abgestellt. Sowohl für die am TPH angesiedelten Betriebe als auch für die Bewohner in der Umgebung ist das Angebot praktisch und alltagstauglich.

Das Projekt und seine Umsetzung

Die neue Station auf dem TPH-Gelände in Herzogenrath-Kohlscheid wird im Rahmen des Förderprojektes „CIVITAS-DYN@MO“ in Kooperation mit der Stadt Herzogenrath, der StädteRegion Aachen, der TPH GmbH und dem CarSharing-Unternehmen cambio realisiert. „Das TPH steht für Innovation. Carsharing ist ein neues Mobilitätsangebot und damit sehr innovativ. Wir freuen uns mit cambio einen so kompetenten Partner gefunden zu haben“, so Axel Friese, Geschäftsführer der TPH GmbH.

Im November 2013 startete die StädteRegion Aachen hierzu einen Wettbewerb mit dem Ziel zwei cambio-Carsharing-Stationen in der StädteRegion Aachen einzurichten. Die Stadt Herzogenrath reichte Ihre Bewerbungsunterlagen ein. Dabei hob sie besonders die Einrichtung einer CarSharing-Station als einen weiteren erforderlichen Baustein in der Attraktivierung des Mobilitätsangebotes vor. Zudem spielten die intensivere Vernetzung der öffentlichen Mobilitätsangebote als auch die stärkere Verknüpfung der eigenen Industrie- und Gewerbestandorte in den Stadtteilen sowie der Hochschulstandorte im Oberzentrum Aachen eine wichtige Rolle.

Im Rahmen des Wettbewerbsbeitrages der Stadt Herzogenrath überzeugten die Jury nicht nur die Potentiale am Standort des Technologie Parks Herzogenrath, sondern auch die engagierten Initiativen der Stadt Herzogenrath zur Veränderung des Modal Split: Fußgänger-, Radfahrer- und ÖPNV – Anteil sollen wachsen. Erste Beigeordnete Birgit Froese-Kindermann: „Wir sind in Herzogenrath seit geraumer Zeit in gemeindeübergreifenden Projekten zur Förderung und Vernetzung der Mobilität aktiv. Carsharing ergänzt die vorhandenen Mobilitätsangebote. Aktuellen Studien zufolge ist der Besitz eines eigenen PKW in größeren Städten bei den jüngeren Bevölkerungsschichten rückläufig. Für eine zukunftsfähige Infrastruktur müssen wir die Angebote zu öffentlich zugänglichen Verleihsystemen steigern. Diese Station ist wichtiger Baustein hierzu!“

Birgit Strauch von der Städteregion Aachen unterstützt das Ziel den Mobilitätsverbund noch besser zu vernetzen, um die Mobilität ohne den eigenen PKW attraktiv zu gestalten: „Ich bin mir sicher, dass der TPH ein guter Standort für dieses Vorhaben ist, der nachhaltig entwickelt werden kann“.

Gisela Warmke, Geschäftsführerin cambio Aachen: „Ich freue mich sehr, dass wir die Station hier eröffnen können. Eins ist allerdings klar: mit einer Station können wir nichts reißen – wir müssen ein Stationsnetz aufbauen, um dieses Angebot flächendeckend zu attraktivieren.“

Projektbeteiligte:

Stadt Herzogenrath, die StädteRegion Aachen, die TPH GmbH und das CarSharing-Unternehmen cambio.

Hintergrundinformationen zu DYN@MO:

Mit der Civitas-Initiative hat die Europäische Kommission im Jahr 2002 ein Programm ins Leben gerufen, mit dem richtungsweisende Lösungen für die zukünftige städtische Mobilität demonstriert und getestet werden sollen. Die Initiative hat bereits 60 Städte mit rund 300 Millionen Euro gefördert. Das CIVITAS-Programm („City-Vitality-Sustainability) steht für „Stadt – Lebensfreude – Nachhaltigkeit“ mit einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung. Zielsetzung sind konkrete praktische Lösungen, wie man die Mobilität in Städten besser organisiert.

Das Förderprojekt DYN@MO startete Ende 2012. Bis Ende 2016 werden von insgesamt 28 Projektpartnern in Aachen, Palma de Mallorca, Gdynia und Koprivnica unterschiedliche Maßnahmen in den drei Feldern „Nachhaltige Verkehrsentwicklungsplanung“, „Saubere Fahrzeuge“ und „Verkehrsinformationen /Verkehrsmanagement“ umgesetzt.

Gemeinsam mit dem Leadpartner Stadt Aachen arbeiten 10 lokale Partner an verschiedenen Projekten, wie beispielsweise die Umsetzung von Carsharing-Stationen, die Initiierung eines Pedelec-Verleihsystems, die Erprobung von Elektrobussen und die Erstellung einer Mobilitätsplattform.

Kategorien:
Mobilität · Sonstiges

Als PDF speichern
Print Friendly, PDF & Email
Seite Teilen Über:


Autor(in): Klaus Schäfer
Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Beiträge