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13. August 2014

Windkraft und Tourismus: Deutsche Urlauber nur bedingt tolerant

Der Bau von Windkraftanlagen nahe Tourismusorten auf dem Land und vor der Küste sei mit erheblichen Risiken für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern verbunden. Dies soll eine neue Studie belegen.

Die jetzt veröffentlichte, für die deutsche Bevölkerung repräsentative Studie „Tourismus, Erneuerbare Energien und Landschaftsbild“ des Kieler NIT-Institutes für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa gebe den Betrachtungsstand zum aktuellen Zeitpunkt wieder: Demnach nähmen knapp zwei Drittel der reisenden Deutschen Eingriffe in ihre Urlaubsregion wahr, die das Landschaftsbild stören könnten. Jeder zehnte Urlauber fühle sich durch Bauten wie Autobahnen, Hochhäuser, Solarpanele oder Windräder gestört – die Hälfte davon (5,1 Prozent) durch Merkmale erneuerbarer Energien. Befragt wurden insgesamt 6.070 Personen.

45 Prozent der Befragten gaben an, Produktionsorte erneuerbarer Energien wie Windkraft-, Solar- und ferner auch Biogasanlagen im Urlaub wahrzunehmen. Dies entspreche 24,6 Millionen Deutschen. 2,8 Millionen Menschen fühlten sich davon gestört; bereits 1,5 Millionen davon empfänden Windkraftanlagen und -parks als störend – eine Zunahme bei weiterem Ausbau sei anzunehmen.

In Mecklenburg-Vorpommern und Norddeutschland dominiere im Vergleich zu süddeutschen Bundesländern und Mittelgebirgen die Wahrnehmung von Windkraftanlagen und -parks, d. h. diese würden häufiger wahrgenommen als andere Eingriffe ins Landschaftsbild. 7,7 Prozent der Mecklenburg-Vorpommern-Urlauber störten sich schon heute an Windenergieanlagen und -parks – ein Wert, der deutlich über dem Durchschnitt (4,2 Prozent) liege; ebenfalls überdurchschnittliche 1,1 Prozent wollten aufgrund dessen den Nordosten nicht wieder besuchen.

Aktuell sage rund ein Prozent aller Urlauber in Deutschland, dass es aufgrund einer Landschaftsstörung durch Anlagen der erneuerbaren Energien nicht mehr in die entsprechende Urlaubsregion fahren werde. Das sei möglicherweise ein geringerer Prozentsatz, als auf Seiten der Kritiker des Ausbaus insbesondere der Windkraft befürchtet worden sei. Jedoch handele es sich bei der Studie um ein Meinungsbild, das auf der aktuellen Situation fuße. „Ein weiterer Ausbau der Windenergie in Tourismusgebieten wird das Bild verschieben – mutmaßlich zum Negativen, dafür muss man kein Prophet sein“, meint Jürgen Seidel, Präsident des Landestourismusverbandes. Überdies gebe die Studie ein Gesamtbild für Deutschland ab, empfehle aber gleichzeitig, Konfliktebenen auf örtlicher oder regionaler Ebene separat zu betrachten.

 

Tourismus, Erneuerbare Energien und Landschaftsbild

Angebot des NIT – Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH für eine Untersuchung zur Sensibilität der touristischen Nachfrage auf Basis der Reiseanalyse RA 2014

Das Thema Erneuerbare Energien hat aktuell eine hohe Relevanz – nicht nur für Touristiker, sondern auch für die Energiewirtschaft und für die Landwirtschaft, und damit auch für die Politik. Sicherlich haben auch Sie sich schon die Frage gestellt, ob die allgegenwärtigen Landschaftsveränderungen wie z.B. Biogasanlagen, Windkrafträder oder auch monotone landwirtschaftliche Nutzung (z. B. überwiegend Maisfelder) dazu führen, dass die Urlauber in Zukunft wegbleiben.

In vielen Regionen wird diese Frage heftig diskutiert. Wir haben deshalb eine kleine (aber feine) bevölkerungsrepräsentative Untersuchung durchgeführt, deren Ergebnisse inzwischen vorliegen und auf Veranstaltungen in Rostock und Husum präsentiert wurden. Die Ergebnisse klären, ob und wie Urlauberinnen und Urlauber Landschaftsveränderungen durch Energieanlagen und andere Bauwerke/Gestaltungsmerkmale wahrnimmt, wie sie sie bewerten und mit welchen Reaktionen zu rechnen ist. Auf Wunsch erstellen wir Zusatzauswertungen für spezifische Zielgruppen und Segmente.

Handout zur Ergebnispräsentation im Rahmen der Tagung „Windkraft und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern“

Grimm-Handout-EE-MV-20140707 (74.0 KiB)

 

Die Ergebnisse klären, ob und wie Urlauberinnen und Urlauber Landschaftsveränderungen durch Energieanlagen und andere Bauwerke/Gestaltungsmerkmale wahrnimmt, wie sie sie bewerten und mit welchen Reaktionen zu rechnen ist. Auf Wunsch erstellen wir Zusatzauswertungen für spezifische Zielgruppen und Segmente.

Download des Angebots

NEU NIT Angebot-Tourismus-Erneuerbare-Energien-20140317 (216.8 KiB)

 

Ihre Ansprechpartner:

Bente Grimm
Tel. 0431-666 567 18
bente.grimm@nit-kiel.de

und Martin Lohmann
Tel. 0431-666 567 0
lohmann@nit-kiel.de

Kategorien:
Energie · Sonstiges

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Autor(in): Klaus Schäfer
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