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13. Mai 2014

Heiligenhäuschen vom Blitz getroffen

Auch das geschieht in der Eifel: Bildstock namens „Markuskapellchen“ bei Weyer wird bei einem Gewitter gespalten, das Kreuz auf der Kuppel „enthauptet“, aber die Holzfigur im Innern bleibt unversehrt – LVR-Denkmalschutzamt empfiehlt nach Wiederaufbau die Installation eines Blitzableiters

Mechernich-Weyer – Bei schweren Gewittern über der Nordeifel im Juni vergangenen Jahres schlug der Blitz ausgerechnet in das so genannte „Markuskapellchen“ am Kreuzweg oberhalb von Weyer (Stadt Mechernich) ein.

Die neben dem Bildstock von 1749 stehende Kastanie wurde gespalten, die Spur des Millionen Volt starken Blitzeinschlags zog sich weiter über den geteerten Feldweg in den Acker hinein. Das Kreuz an der Spitze des Bildstocks wurde abgeschlagen, der Sockel des Markuskapellchens gespalten.

Unmittelbar nach dem Blitzeinschlag am 22. Juni vergangenen Jahres machte der Ortsvorsteher dieses Bild vom gespaltenen Sockel des Weyerer Markuskapellchens. Foto: Peter Wassong/pp/Agentur ProfiPress

Unmittelbar nach dem Blitzeinschlag am 22. Juni vergangenen Jahres machte der Ortsvorsteher dieses Bild vom gespaltenen Sockel des Weyerer Markuskapellchens. Foto: Peter Wassong/pp/Agentur ProfiPress

„Potz Blitz“, dachte Ortsvorsteher Peter Wassong, als er den gerissenen Bildstock und den zweigeteilten Baumstamm nach der Gewitternacht erblickte: Die im Innern des Buntsandsteinbaus befindliche Holzskulptur des Heiligen Markus hatte den Einschlag unversehrt überstanden.

Steinmetzmeister Markus Simons (m.) und seine Mitarbeiter halfen bei der Zerlegung und fachmännischen Nummerierung der einzelnen Buntsandsteinblöcke, aus denen das Weyerer Markuskapellchen im Jahre 1749 zusammengesetzt worden war. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Steinmetzmeister Markus Simons (m.) und seine Mitarbeiter halfen bei der Zerlegung und fachmännischen Nummerierung der einzelnen Buntsandsteinblöcke, aus denen das Weyerer Markuskapellchen im Jahre 1749 zusammengesetzt worden war. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wassong dokumentierte die Schäden am Kapellchen am 22. Juni, schaltete die Stadt Mechernich, das Vereinskartell Weyer, die Denkmalschutzbehörde beim Landschaftsverband und später auch Walfried Heinen aus dem benachbarten Dreimühlen ein, der beim RWE-Konzern für schnelle und unbürokratische Hilfe bei örtlichen Problemen und Anliegen in unserer Region zuständig ist.

Unmittelbar nach dem Blitzeinschlag am 22. Juni vergangenen Jahres machte der Ortsvorsteher dieses Bild vom gespaltenen Sockel des Weyerer Markuskapellchens. Foto: Peter Wassong/pp/Agentur ProfiPress

Unmittelbar nach dem Blitzeinschlag am 22. Juni vergangenen Jahres machte der Ortsvorsteher dieses Bild vom gespaltenen Sockel des Weyerer Markuskapellchens. Foto: Peter Wassong/pp/Agentur ProfiPress

Pläne wurden ausgearbeitet, wie der Bildstock zu restaurieren sei, und wer das bezahlen sollte. „Von den Denkmalbehörden haben wir keinen roten Cent bekommen“, berichtete Ortsvorsteher Peter Wassong heute Morgen vor Ort. Der Weyerer, der auch stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich ist, hatte ein halbes Dutzend Mitstreiter aus dem örtlichen Vereinskartell und auch Walfried Heinen von „RWE vor Ort“ einbestellt, weil punkt 9 Uhr Steinmetzmeister Markus Simons aus Mechernich mit seinen Mitarbeitern angerückt war, um das Markuskapellchen Stein für Stein abzutransportieren. Bei der Demontage gaben die Fachleute aus Mechernich den Weyerern Hilfe und Anleitung.

Auch der Kastanienbaum neben dem Markusbildstock wurde vom Blitz getroffen und gespalten, ebenso der geteerte Wirtschaftsweg daneben. „Wir werden eine neue Kastanie pflanzen müssen, die alte hat sich nicht mehr von dem Stromschlag erholt“, sagte Ortsvorsteher und Vize-Bürgermeister Peter Wassong.  Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Auch der Kastanienbaum neben dem Markusbildstock wurde vom Blitz getroffen und gespalten, ebenso der geteerte Wirtschaftsweg daneben. „Wir werden eine neue Kastanie pflanzen müssen, die alte hat sich nicht mehr von dem Stromschlag erholt“, sagte Ortsvorsteher und Vize-Bürgermeister Peter Wassong. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die einzelnen Blöcke „aus heimischem Sandstein mit Bleieinlagerungen“, wie Markus Simons auf Anhieb erkannte, wurden per Kran auf Lkw verladen. Sie werden nun in den Werkstätten Simons fachmännisch gereinigt. Moose, Flechten und Farbe werden entfernt, dann werden die Blöcke wieder an den Weyerer Kreuzweg gebracht und das Kapellchen mit historisch gebräuchlichem Kalk-Trass-Mörtel wiederaufgebaut.

Weyerer Vereinskartellmitglieder, RWE-Geldgeber Walfried Heinen (ganz rechts) und Steinmetzmeister Markus Simons (ganz links) heute Morgen bei der Demontage des vom Blitz getroffenen Bildstocksockels oberhalb von Weyer. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Weyerer Vereinskartellmitglieder, RWE-Geldgeber Walfried Heinen (ganz rechts) und Steinmetzmeister Markus Simons (ganz links) heute Morgen bei der Demontage des vom Blitz getroffenen Bildstocksockels oberhalb von Weyer. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wie viel die Aktion kosten wird, kann Ortsvorsteher Peter Wassong, der auch stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich ist, noch nicht sagen. Die reinen Materialkosten (2000 Euro) übernimmt „RWE vor Ort“, so Walfried Heinen. Peter Wassong geht davon aus, dass das von seinem Sohn Björn Wassong geleitete Vereinskartell Weyer neben Sachleistungen und aktiver Mitarbeit beim Ab- und Wiederaufbau sich auch noch finanziell beteiligen muss. Die Denkmalschutzbehörde, die nichts dazu tut, hat nämlich für den Wiederaufbau das Aufsetzen eines Blitzableiters empfohlen.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe · Sonstiges

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Autor(in): Klaus Schäfer
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