Landrat und Polizeichef im Kreis Euskirchen, Günter Rosenke, berichtete aus erster Hand zum Thema Kriminalität – Reger Austausch und klärende Worte – Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick dankt den Ortsvorstehern für ihr Engagement
Nordeifel/Mechernich – „Gerade in einer Kommune wie Mechernich mit seinen vielen Außenorten ist das Amt des Ortsvorstehers von großer Bedeutung“, dankte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick den ehrenamtlichen „Dorfsheriffs“ bei der diesjährigen Ortsvorsteherkonferenz im Ratssaal. Diese nämlich fungierten zum einen als Übermittler der Belange der Stadt in ihre Orte hinein, zum anderen transferierten sie die Anliegen der Bürger in die Verwaltung. „Das wäre ohne Sie nur mit einem erheblichen personellen Mehraufwand möglich“, dankte der Bürgermeister den ehrenamtlich Aktiven.
Aktiv werden oder nicht? Diese Frage wird gerade unter anderem in den Medien auch häufig im Hinblick auf Diebstahlsdelikte bzw. die Bildung so genannter „Bürgerwehren“ im Kreis Euskirchen diskutiert. Bei der Ortsvorsteherkonferenz erfuhren die Teilnehmer aus erster Hand, nämlich von Landrat und Kreispolizeichef Günter Rosenke, Polizeidirektor Georg Kriener und dem Mechernicher Bezirksbesamten, Polizeioberkommissar Alfred Trenz, wie die Situation im Mechernicher Stadtgebiet aussieht. Günter Rosenke: „Die regionale Kriminalitätsentwicklung zeigt für Mechernich einen Rückgang von 1702 Delikten im Jahr 2011 auf 1623 im Jahr 2012 (- 4,64 Prozent).“ Auch die Fälle von besonders schwerem Diebstahl seien in diesem Zeitraum zurückgegangen, und zwar von 370 auf 329 (- 8 Prozent), ebenso wie die der Einbrüche von 64 in 2011 auf 50 in 2012.
Die genauen Zahlen aus der Statistik für 2013 aber dürfe er noch nicht nennen, so Günter Rosenke, da sich NRW-Innenminister Ralf Jäger deren erste Präsentation vorbehalte. Der Trend aber war erkennbar: Während die Kriminaldelikte insgesamt weiter deutlich zurückgegangen seien, habe es 2013 wieder mehr Einbrüche im Stadtgebiet gegeben. Mechernich sei dabei zwar nicht Spitzenreiter im Kreis Euskirchen, spiegele ab den Trend der Kommunen, die schnelle Fluchtwege über die Autobahn ermöglichten. Denn, so Georg Kriener: „Die Täter kommen zunehmend nicht aus der Region.“ Oft handele es sich um professionelle Banden, die von einem zentralen Ort aus agierten. Das erschwere auch die Aufklärung, deren Rate im Kreis Euskirchen dennoch höher liegt als im Landesdurchschnitt.
Umso wichtiger, so betonten Rosenke und Kriener, seien Hinweise aus der Bevölkerung. „Auch wenn wir nicht immer da sein können, bevor eine verdächtige Person wieder verschwunden ist“, so Kriener, „helfen uns Hinweise wie Personenbeschreibungen oder Kfz-Kennzeichen sehr.“ Diese könnten dann beispielsweise in Datenbanken eingegeben und mit anderen Informationen abgeglichen werden. „Eine solche Information kann ein Mosaiksteinchen sein, das noch fehlt, um ein Bild zusammenzusetzen“, so Georg Kriener.
Da die Täter auch immer skrupelloser vorgingen, so die Experten, sei dringend davon abzuraten, selbst aktiv zu werden. Gleichzeitig appellierte die Polizei an alle Bürger, wachsam zu sein, insbesondere wenn ihnen fremde und/oder verdächtige Personen auffielen. Darauf zielt auch die Kampagne „Vorsicht, wachsamer Nachbar“ ab, die Kriener vorstellte. Dringend zu empfehlen sei auch die Teilnahme an Präventionsveranstaltungen der polizeilichen Beratungsstelle für Kriminalprävention und Opferschutz wie beispielsweise der Infoabend, der am 5. März im Mechernicher Ratssaal stattgefunden hat. Schließlich sei es auch wünschenswert, dass Eigentümer ihre Häuser technisch nachrüsten.
Darauf, dass der Personalschlüssel der Polizei in absehbarer Zeit angehoben wird, konnte Rosenke keine Hoffnung machen. Auf Nachfrage des Bürgermeisters aber konnte er zusichern, dass auch weiterhin einer der in Schleiden stationierten Streifenwagen dauerhaft in Mechernich eingesetzt werde, so dass auch nachts und am Wochenende ein zeitnaher Einsatz im Stadtgebiet möglich ist.
pp/Agentur ProfiPress