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14. Februar 2014

„Auch Umland profitiert vom Outlet“

Geplantes City Outlet in Bad Münstereifel: Unterschiedliche Einkaufsphilosophien verhindern laut Investorensprecher Kollision – Studien belegen: Einzelhandel wird keineswegs „plattgemacht“, „Traumstart“ mit Wahnsinnsumsätzen statt des befürchteten „Chaos“, zusätzliche  Arbeitsplätze geschaffen – Experte Dr. Joachim Will hält zwei Millionen Outlet-Einkäufer und Genehmigung der Sonntagsöffnung für das City Outlet Bad Münstereifel für realistisch

Bad Münstereifel – Der Einzelhandel in der Stadt Bad Münstereifel selbst oder die Geschäftsinhaber in den umliegenden Einkaufsstädten müssen sich nicht mit Existenzängsten plagen, wenn das City Outlet Bad Münstereifel im August seine Läden öffnet. Eine Studie gab jetzt für Deutschlands hinter Münstereifel und Neumünster drittjüngstes Outlet Center, das „Designer Outlet Center“ in Soltau, allgemeine Entwarnung.

„Bei den Untersuchungsergebnissen nach einem Jahr überwiegen die positiven Zahlen und Effekte“, sagte Frank Terstiege, der Vorsitzende der IHK Lüneburg-Wolfsburg, der Tageszeitung „Die Welt“. Dr. Joachim Will, der Geschäftsführer des Forschungsinstituts „Ecostra“, das sich auf den Einzelhandel spezialisiert hat und der als der Outlet-Experte gilt, sagte der „Welt“, die Umsatzzahlen pro Quadratmeter, die im „Designer Outlet Center Soltau“ gemacht würden, seien höher als alles, was er bislang in Outlet Centren je erlebt habe.

Der seit zehn Jahren in Bad Münstereifel lebende Investorensprecher Georg Cruse (r.), hier mit Mit-Investor Rainer Harzheim, sagte, das City Outlet Bad Münstereifel verstehe sich nicht nur als Ergänzung der in der Bundesrepublik noch recht dünnen Outlet-Landschaft: „Bad Münstereifel ist auch das Outlet in Deutschland, das die Abwanderung großer Käuferschichten aus dem Rhein-, Eifel- und Ruhrgebiet zu Outlet Centren in Belgien und den Niederlanden teilweise abfangen kann.“ Auch deshalb würden Bad Münstereifel und seine Nachbarstädte von den zusätzlichen Käuferströmen profitieren. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der seit zehn Jahren in Bad Münstereifel lebende Investorensprecher Georg Cruse (r.), hier mit Mit-Investor Rainer Harzheim, sagte, das City Outlet Bad Münstereifel verstehe sich nicht nur als Ergänzung der in der Bundesrepublik noch recht dünnen Outlet-Landschaft: „Bad Münstereifel ist auch das Outlet in Deutschland, das die Abwanderung großer Käuferschichten aus dem Rhein-, Eifel- und Ruhrgebiet zu Outlet Centren in Belgien und den Niederlanden teilweise abfangen kann.“ Auch deshalb würden Bad Münstereifel und seine Nachbarstädte von den zusätzlichen Käuferströmen profitieren. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Weder die Studie in Soltau noch die Untersuchungen in anderen bundesdeutschen Outlet-Centren bestätigten die grundsätzlichen Vorurteile, die noch immer gegen Outlets in Umlauf sind. Dazu gehört auch das Totschlagargument, Outlets verdrängten den Einzelhandel. Das fand Will an keinem Standort bestätigt. In Soltau schlossen zwar im ersten Jahr nach dem „Traumstart“ des wie Münstereifel von der Firma ROS betriebenen Outlets fünf Textilläden, aber die hätten laut „Welt“-Zitaten von Einzelhandelsexperte Joachim Will auch so zugemacht.

„Schnäppchen im Outlet, das  Attraktivste im Fachhandel“

Georg Cruse, der das City Outlet Bad Münstereifel gemeinsam mit Marc Brucherseifer und Rainer Harzheim errichtet und der auch Geschäftsführer der Textilkette „Robert Ley“ ist, sagte im Pressegespräch: „150 Meter neben unserem Haus in Mühlheim-Kärlich hat ein Outlet von »s.Oliver« aufgemacht – wir haben nach einem Jahr resümiert und festgestellt, dass wir deshalb bei »Robert Ley« nicht einen Cent weniger Ware von »s.Oliver« verkauft haben.“

„Das liegt an der unterschiedlichen Kauf-Idee, die dahintersteckt“, sagte Georg Cruse der Agentur ProfiPress: „Der Kunde auf Schnäppchenjagd, der große Namen zum kleineren Preis kaufen will, geht ins Outlet-Center. Wer das gerade aktuellste, attraktivste und modischste sucht, was auf dem Markt ist, der geht natürlich ins Fachgeschäft.“

Cruse ist ganz sicher: Unterschiedliche Ware und die unterschiedliche Einkaufsphilosophie werden auch in Bad Münstereifel und seinen Nachbarstädten Kollateralschäden vom Einzelhandel fernhalten. Der Zustrom zusätzlicher Einkaufs- und Erlebnistouristen von über einer Million Menschen pro Jahr werde, ganz im Gegenteil, nicht nur die Bad Münstereifeler Geschäftswelt und Gastronomie aufblühen lassen, sondern auch in der weiteren Umgebung von Eifel und Börde.

Outlet-Experte Dr. Joachim Will sagte im Zeitungsinterview, Bad Münstereifel sei inzwischen zu einer regelrechten „Pilgerstätte“ für Investoren aus Deutschland und dem benachbarten Ausland geworden: „Die wollen alle vor Ort sehen, wie ein Modezentrum mitten in einer historischen Altstadt entsteht.“ Sollte das „City Outlet“ einen guten Start hinlegen, prognostiziert Dr. Will dem City Outlet Bad Münstereifel bis zu zwei Millionen Kunden pro Jahr. Foto: ml/pp/ProfiPress

Outlet-Experte Dr. Joachim Will sagte im Zeitungsinterview, Bad Münstereifel sei inzwischen zu einer regelrechten „Pilgerstätte“ für Investoren aus Deutschland und dem benachbarten Ausland geworden: „Die wollen alle vor Ort sehen, wie ein Modezentrum mitten in einer historischen Altstadt entsteht.“ Sollte das „City Outlet“ einen guten Start hinlegen, prognostiziert Dr. Will dem City Outlet Bad Münstereifel bis zu zwei Millionen Kunden pro Jahr. Foto: ml/pp/ProfiPress

„Keine Gefahr für Händler“ titelte deshalb auch die „Kölnische Rundschau“ in einem Internet-Bericht diese Woche. Outlet-Experte Joachim Will äußerte sich darin „verhalten optimistisch“ zum City Outlet Bad Münstereifel. Will räumte ein, dass er dem „interessanten Experiment“ zunächst eher skeptisch gegenübergestanden hatte. Nun aber werde er sich mit Georg Cruse freuen, wenn alles klappt.

Outlet-Experte prognostiziert zwei Millionen Käufer pro Jahr

Der Outlet-Experte sagte dem Redakteur Peter W. Schmitz, Bad Münstereifel sei inzwischen zu einer regelrechten „Pilgerstätte“ für Investoren aus Deutschland und dem benachbarten Ausland geworden: „Die wollen alle vor Ort sehen, wie ein Modezentrum mitten in einer historischen Altstadt entsteht.“ Sollte das „City Outlet“ einen guten Start hinlegen, prognostiziert Dr. Will dem City Outlet Bad Münstereifel sogar bis zu zwei Millionen Kunden pro Jahr.

In Soltau wie in Bad Münstereifel sei der erfahrene Outlet-Betreiber Retail Outlet Shopping (ROS) für Vermietung und operatives Geschäft zuständig. Erfahrene Leute, so Will zur „Rundschau“: „Die waren vorher alle in leitender Position beim Marktführer McArthurGlen tätig. In Soltau hat ROS mit 1,3 Millionen Kunden im ersten Jahr einen Traumstart hingelegt. Ich kenne kein Outlet in Europa, in dem das so gut geklappt hat.“

In Soltau wie in Bad Münstereifel ist der anerkannt erfahrene Outlet-Betreiber Retail Outlet Shopping (ROS) für Vermietung und operatives Geschäft zuständig. Links ROS-Geschäftsführer Thomas Reichenauer, der zuvor als Country-Manager Österreich für den Branchenführer McArthurGlen tätig war, rechts Geschäftsführer Gerhard Graf, ehedem Development-Manager und Geschäftsführer für McArthurGlen und Raiffeisen-Gruppe im deutschsprachigen Raum. Foto: ROS/pp/ProfiPress

In Soltau wie in Bad Münstereifel ist der anerkannt erfahrene Outlet-Betreiber Retail Outlet Shopping (ROS) für Vermietung und operatives Geschäft zuständig. Links ROS-Geschäftsführer Thomas Reichenauer, der zuvor als Country-Manager Österreich für den Branchenführer McArthurGlen tätig war, rechts Geschäftsführer Gerhard Graf, ehedem Development-Manager und Geschäftsführer für McArthurGlen und Raiffeisen-Gruppe im deutschsprachigen Raum. Foto: ROS/pp/ProfiPress

ROS-Geschäftsführer Thomas Reichenauer war vor der Gründung von ROS-Retail Outlet Shopping als Country Manager Österreich für McArthurGlen tätig und für das gesamte operationale Center-Management des Designer-Outlet Parndorf und Salzburg verantwortlich. Geschäftsführer Gerhard Graf hat als Development-Manager und Geschäftsführer für McArthurGlen und Raiffeisen-Gruppe neue Einzelhandelsimmobilien und Shopping-Center im deutschsprachigen Raum entwickelt.

Peter W. Schmitz zitierte Dr. Joachim Will in einem Bericht in der Printausgabe der „Kölnischen Rundschau“ vom 12. Februar zur Bedeutung der geplanten Sonntagsöffnung im City Outlet Bad Münstereifel. Volkswirt Will geht davon aus, dass die Behörden Bad Münstereifel die Ladenöffnung an 40 Sonn- und Feiertagen genehmigen werden: „Denn was die Politik seit Jahren fordert, derartige Projekte nicht auf der grünen Wiese, sondern in der Stadt zu realisieren, wird in Bad Münstereifel umgesetzt.“

Auch die Frage wird mit Will erörtert, ob bestimmte Nobelmarken erst eine gewisse Zeit nach Eröffnung des City Outlet Bad Münstereifel ihre Shops in der Eifel-Altstadt eröffnen. Auf dieses branchenübliche Phänomen hatte Georg Cruse von vorne herein hingewiesen: „Gewisse Marken eröffnen grundsätzlich außerhalb des allgemeinen Eröffnungstrubels.“

City Outlet kann Käuferströme in Deutschland halten

Der seit zehn Jahren in Bad Münstereifel lebende Investorensprecher sagte der Agentur ProfiPress, das City Outlet Bad Münstereifel verstehe sich nicht nur als Ergänzung der in der Bundesrepublik noch recht dünnen Outlet-Landschaft: „Bad Münstereifel ist auch das Outlet in Deutschland, das die Abwanderung großer Käuferschichten aus dem Rhein-, Eifel- und Ruhrgebiet zu Outlet Centren in Belgien und den Niederlanden teilweise abfangen kann.“ Auch deshalb würden Bad Münstereifel und auch seine Nachbarstädte von den zusätzlichen Käuferströmen profitieren.

Der „Die Welt“-Autor Stephan Maaß zitiert den Soltauer Bürgermeister Wilhelm Ruhkopf (SPD): „Das Chaos, das viele befürchtet hatten, ist nicht eingetreten.“ Für den Arbeitsmarkt sei das eine ganz positive Geschichte gewesen. 400 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen und für 2014 seien nach Angaben der Betreiber 20 bis 40 weitere Jobs geplant. Auch die Gastronomie sei zufrieden. Ruhkopfs Bilanz nach einem Jahr: „Das Factory Outlet ist ein Glücksgriff für die Stadt.“

Wenn im August die Läden und Shops des City Outlet Bad Münstereifel öffnen, dann sollen auch der übrige Einzelhandel und die Gastronomie von den einsetzenden Käuferströmen profitieren. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wenn im August die Läden und Shops des City Outlet Bad Münstereifel öffnen, dann sollen auch der übrige Einzelhandel und die Gastronomie von den einsetzenden Käuferströmen profitieren. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

In der Regel schafften die Outlet Center sogar neue Besucher in die Region, so „Die Welt“. Bis zu 90 Minuten Fahrzeit, rechnen die Betreiber, nehmen DOC-Kunden in Kauf. Es finde „eine Kaufkraftabschöpfung über Ländergrenzen hinweg“ statt, sagte Will zu Stephan Maaß. So komme das DOC Roermond in den Niederlanden auf ein Einzugsgebiet mit mehr als 20 Millionen potenziellen Kunden – aus Düsseldorf, Köln, Aachen, Eindhoven, Maastricht und Antwerpen.

Deutschland gehöre mittlerweile zu den gefragtesten Standorten für Outlet Center, hat das Forschungsinstitut „Ecostra“ laut „Die Welt“ bei Branchenumfragen herausgefunden. In Deutschland könnte sich die Zahl laut Will auf 20 bis 25 Fabrikverkaufszentren mehr als verdoppeln.

pp/Agentur ProfiPress

Kategorien:
Handwerk & Gewerbe · Sonstiges

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Autor(in): Klaus Schäfer
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